Restitution an die Jüdische Gemeinde zu Berlin

Historischer Bibliotheksstempel der Jüdischen Gemeinde zu Berlin mit Zugangsnummer
© Freie Universität Berlin

Am 17. Februar 2022 konnte die Arbeitsstelle für Provenienzforschung der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin (FU Berlin) ein Buch aus der Gemeindebibliothek der Jüdischen Gemeinde Berlin restituieren. Nach mehr als 80 Jahren befindet sich der Band damit wieder im Besitz der Jüdischen Gemeinde zu Berlin (JGzB).

Im Zuge der Novemberpogrome in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Jüdische Gemeindebibliothek Berlin und ihre neun Zweigstellen geschlossen. Bis dato umfasste der Bibliotheksgesamtbestand der JGzB ca. 100.000 Medien. Die Bibliotheksbestände wurden von den Nationalsozialisten 1939 beschlagnahmt und in das Reichssicherheitshauptamt verbracht. Teile des Bibliothekskorpus wurden u. a. über die Berliner Pfandleihanstalt oder Reichstauschstelle im Reichsministerium des Innern veräußert.

Buch: Brann, M. (Hrsg): Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judenthums, 11. Jahrgang (1903)

Die FU Berlin erwarb das Buch antiquarisch in Oxford (England) im Mai 1964. Damit fiel die Akquisition in den Zeitraum des Aufbaus der Fachbibliothek des Instituts für Judaistik an der FU Berlin, das 1963 gegründet wurde.

Rechercheergebnis: NS-Raubgut

Weitere Informationen finden Sie unter:

https://db.lootedculturalassets.de/index.php/Detail/objects/269059