Praktikum im Bereich Naturschutz in Ecuador

Nach meinem Bachelorabschluss wollte ich, bevor es mit dem Master weitergeht, ein Praktikum im Ausland absolvieren. Durch einen Kontakt, den ich während der Anfertigung meiner Bachelorarbeit an einem Forschungsinstitut kennenlernte, wurde ich auf eine Stiftung in Ecuador aufmerksam. Da Ecuador genau das Land ist, wo ich das Praktikum am liebsten absolvieren wollte, zögerte ich nicht mit der Bewerbung.

Die Stiftung ist eine Nichtregierungsorganisation mit Hauptsitz in Quito. Sie wurde im Jahr 2000 gegründet und setzt sich für den Erhalt der ursprünglichen tropischen Waldreste in Ecuador ein, arbeitet zusammen mit lokalen Gemeinschaften und Organisationen an Waldschutz- und Wiederherstellungsprogrammen und fördert generell die nachhaltige Entwicklung in und um tropische Waldgemeinden.

Da ein großes Projekt der Stiftung kurz vor dem Beginn meines Praktikums endete, sollte ich die Möglichkeit bekommen alle Projekte der Stiftung kennenzulernen und die Mitarbeiter in vielen verschiedenen Aufgaben zu unterstützen.

In der ersten Woche durfte ich direkt mit auf meine erste „Expedition“ in den Norden Quitos, wo eine indigene Gemeinde lebt. Meine Aufgabe war es unter anderem Fotos von den Behausungen der Anwohner zu machen und deren Standpunkt mittels GPS festzuhalten, um später Karten der Gemeinde erstellen zu können. Die Häuser und kleinen touristischen Einrichtungen sollten im Hinblick auf die Verbesserung der Lebensbedingungen und Empfangskapazität bewertet werden. Abends stand ein Meeting mit der gesamten Gemeinde an, um die möglichen Auswirkungen des Coronavirus auf die Tourismusaktivitäten zu diskutieren. Nach einer Übernachtung bei einer sehr netten Familie der Gemeinde wanderte ich am nächsten Morgen mit meinem Kollegen durch die wunderschönen Bergwälder Quitos, vorbei an Wasserfällen und vielen Kolibris.  Ich besuchte auch die ökologische Farm der Stiftung, welche östlich von Quito lag. Dort half ich einigen Mitarbeitern bei der Ernte und den Verkaufsvorbereitungen der Lebensmittel. Allein in der ersten Woche habe ich extrem viele Eindrücke der Natur, der Menschen und der Lebensart in Ecuador bekommen und ich bin sehr dankbar dafür.

Leider wurde ich an meinem ersten Wochenende krank und musste dieses im Krankenhaus verbringen. Die zweite Woche verbrachte ich in der Wohnung meiner Gastfamilie um mich zu erholen. Ich bekam in dieser Zeit Lese- und Übersetzungsaufgaben, die mich nicht überfordern konnten.

In der dritten Woche änderte sich dann alles schlagartig aufgrund des Coronavirus. Ganz Quito wurde lahmgelegt und ich verbrachte auch die dritte Woche, diesmal in Isolation, in der Wohnung meiner Gastfamilie. Ich entschied mich schweren Herzens das Praktikum abzubrechen und, solange es noch ging, einen Flug Richtung Heimat zu bekommen.

Diese Entscheidung bereue ich bis jetzt nicht, da der Lockdown und die Umstände in Ecuador sich drastisch verschlechterten.

Tipps für andere Praktikant/inn/en

Vorbereitung

Wenigstens die Grundkenntnisse der Landsprache zu lernen halte ich für unumgänglich.

Das Unternehmen/die Organisation gibt fast immer Tipps, was man alles an Materialen, Kleidung etc. braucht.

 Praktikumssuche

Mir halfen vor allem Kontakte.

 Wohnungssuche

Ich konnte bei Mitgliedern der Stiftung wohnen und musste mich deswegen nicht darum kümmern. Diesbezüglich ist es sicher eine gute Idee direkt die Ansprechperson über Möglichkeiten zu befragen.

Versicherung

Auslandkrankenversicherung ist unabdingbar.

 Sonstiges

Auch eine Kreditkarte sollte frühzeitig beantragt werden. Das habe ich leider etwas zu spät gemacht und musste von meinem mitgebrachten Bargeld leben. Was bei Krankenhausaufenthalten o.ä. knapp werden könnte, aber für die kurze Zeit dann letztendlich kein Problem war.

Formalitäten vor Ort

Telefon-/Internetanschluss

Eine Prepaid Karte lässt sich einfach vor Ort kaufen. WLAN und Telefon gab es auch vor Ort.

Bank/Kontoeröffnung

mit einer Kreditkarte kann man bei den Banken Geld abheben. 

Ausgehmöglichkeiten

Es gibt sehr viele Ausgehmöglichkeiten. Am besten erstmal mit Kollegen, Mitbewohnern etc.!

Sonstiges

Die Sprache hilft sehr dabei, schnell Kontakte zu knüpfen und sich sicher zurechtzufinden. Ich konnte bei einer Freundin der Familie Spanischnachhilfe nehmen.

 

Ein Gedanke zu „Praktikum im Bereich Naturschutz in Ecuador“

  1. Hallo,

    ich hätte großes Interesse ein Praktikum in diesem Bereich zu machen. Gibt es eine Möglichkeit den Kontakt der Organisation zu bekommen oder den Kontakt zu der Person welche diesen Bericht verfasst hat?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Captcha
Refresh
Hilfe
Hinweis / Hint
Das Captcha kann Kleinbuchstaben, Ziffern und die Sonderzeichzeichen »?!#%&« enthalten.
The captcha could contain lower case, numeric characters and special characters as »!#%&«.