Von August bis Oktober 2021 habe ich ein Forschungspraktikum in Leiden in den Niederlanden absolviert. Mein Forschungsthema lag dabei im Bereich der Supramolekularen Biochemie. Das Praktikum bestand aus einem Seitenprojekt meines Betreuers, der als Postdoktorand in der Arbeitsgruppe angestellt war. Den genauen Syntheseplan für den dreimonatigen Zeitraum haben wir zusammen entwickelt, sobald ich in der Gruppe angekommen bin.
Besonders gefreut hat mich die Möglichkeit, dabei Synthesen eigenständig zu recherchieren und meine eigenen Ideen in das Projekt einzubringen. Im Laufe meines Studiums habe ich bereits Forschungsprojekte im Gebiet der organischen Synthesechemie bearbeitet. Da das Thema sowohl aus organischer Synthesechemie als auch Biochemie bestand, konnte ich sowohl meine bereits vorhandenen Kompetenzen einbringen als auch neue Methoden erlernen.
Ich habe während meiner Zeit in Leiden in einer Einzimmerwohnung in Oegstgeest gewohnt. Oegstgeest ist ein Vorort von Leiden, allerdings ist sowohl das Stadtzentrum als auch die Universität von dort aus gut mit dem Fahrrad erreichbar. Da es in Leiden kein Straßenbahnsystem gibt und die Busse eher unregelmäßig fahren, ist das Fahrrad generell das Fortbewegungsmittel der Wahl (auch bei Schnee und Regen, der in Leiden im Gerbst und Winter häufig auftritt).
An der Uni selbst habe ich sowohl Niederländer*innen als auch Internationale getroffen, von denen viele ebenfalls deutschsprachig waren. Dadurch, dass die Englischkenntnisse bei allen sehr gut waren, konnte man schnell neue Leute kennenlernen. Dadurch konnte ich viele soziale Kontakte knüpfen, obwohl ich allein gewohnt habe. Die Stadt Leiden an sich ist wunderschön. Es sind ebenfalls viele größere Städte wie Amsterdam, Rotterdam und Den Haag schnell mit dem Intercity Zug erreichbar. Im Sommer ist ein absolutes Highlight der Gegend, dass der Strand innerhalb einer halben Stunde mit dem Fahrrad erreichbar ist.
Insgesamt kann ich ein Forschungspraktikum im Ausland auf jeden Fall empfehlen und würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden.
Tipps für andere Praktikant*innen
Vorbereitung
Für Aufenthalte unter 4 Monate muss kein Wohnsitz in den Niederlanden angegeben werden. Ein Visum muss für Europäische Staatsbürger*innen ebenfalls nicht beantragt werden.
Praktikumssuche
In der Regel kann man Arbeitsgruppenleiter*innen und Professor*innen direkt per E-Mail anschreiben. Dabei ist es wichtig, direkt den gewünschten Zeitraum anzugeben und eventuell einige Forschungsthemen zu nennen, die einen besonders interessieren.
Wohnungssuche
Die Wohnungssuche läuft in den Niederlanden fast vollständig über Facebook-Gruppen ab. Ich habe meine Wohnung über die Gruppe „Leiden Student Housing“ gefunden.
Versicherung
Die Zusatzversicherung der DAAD kann online gebucht werden.
Sonstiges
Eine LU-Karte muss so früh wie möglich separat an der Uni beantragt werden.
Ausgehmöglichkeiten
Leiden hat an studentischen Bars viel zu bieten, Restaurants und Cafes sind dagegen relativ teuer. Besonders schön ist der Wochenmarkt, der Samstags im Stadtzentrum