Vorbereitung und Wohnungssuche
Die Vorbereitung habe ich mit der Wohnungssuche und mit der Buchung des Flugtickets angefangen. Es gibt zahlreiche Internet-Seiten für die Wohnungssuche in Istanbul wie sahibinden.com, aber die meisten Vermieter*innen vermieten ihre Wohnung mindestens für 12 Monate. Da ich in Istanbul nur 5,5 Monate blieb, habe ich ein WG-Zimmer über airbnb.com gebucht. Die Wohnung habe ich mit der Vermieterin geteilt und habe für das Zimmer monatlich inkl. Nebenkosten 330 US-Dollars bezahlt. Dieser Preis ist eigentlich höher als der durchschnittliche Mietpreis in Istanbul, deshalb schlage ich vor, doch etwas Passendes über sahibinden.com, ggf. über Freunde und Bekannte zu finden. Die Wohnungsangeboten der türkischen Erasmus-Gemeinschaft kosten auch höher als durchschnittlich. Ich würde die Stadtteile Karaköy, Beyoglu, Kadiköy zum Wohnen empfehlen.
Das Flugticket habe ich auf der Webseite von Turkish Airlines online gebucht, nämlich bis zum Flughafen Sabiha Gökcen, das auf der asiatischen Seite liegt. Es gibt auch ein Flughafen auf der europäischen Seite.
Beantragung Visum
Mit meiner usbekischen Staatsangehörigkeit durfte ich 90 Tage lang visumsfrei in der Türkei bleiben. Nach der Ankunft in Istanbul habe ich einen kurzfristigen Aufenthaltstitel beantragt. Die Absendung der Unterlagen an die Meldebehörde hat das International Office der Gasthochschule übernommen. Die Liste der benötigten Unterlagen wie das Antragsformular, Learning Agreement, Mietvertrag etc. bekommt man entweder auf der Webseite der Meldebehörde oder auch von dem International Office der Gasthochschule. Mein Aufenthaltstitel wurde ungefähr in drei Wochen ausgestellt und mir postalisch zugesendet.
Praktikumssuche
Ich hatte keine besonderen Schwierigkeiten bei der Praktikumssuche, da die Studierenden unseres Studienfaches auf die Angebote der Partnerhochschulen immer zugreifen können. Das Praktikum war für mich laut der Studien- und Prüfungsordnung obligatorisch. Die Kontakte der für das Praktikum zuständigen Person habe ich von meinen Dozierenden bekommen und die Professorin selbst kontaktiert. Danach wurde das Learning Agreement erstellt, von den zuständigen Personen der Heimathochschule, der Gasthochschule und von mir unterschrieben, mit anderen Unterlagen wie das Motivationsschreiben, der Lebenslauf etc. (die vollständige Liste ist auf der Webseite der FU Berlin zu finden) an das Erasmus-Büro gesendet.
Versicherung
Ich habe keine Unterstützung bei der Erstellung einer Versicherung gebraucht, da ich bereits eine DAAD-Privatversicherung hatte, die auch im Ausland gültig war. Den Erasmus-Studierenden kann DAAD auch dabei hilfreich sein, eine Kranken-, Privat- und Haftpflichtversicherung für Auslandaufenthalte zu bekommen.
Telefon-/Internetanschluss
Bereits im Flughafen kann man eine türkische SIM-Karte kaufen. Als Ausländer muss man eine Gebühr in Höhe von 250 TL bezahlen (ungefähr 15,50 Euro). In der Wohnung und an der Hochschule hatte ich die WLAN-Verbindung, die nicht immer stabil war. Übrigens hat die WLAN-Verbindung von eduroam auch an der Türkisch-Deutschen Universität funktioniert.
Bank/Kontoeröffnung
Fast überall konnte man mit einer EC-Karte und mit einer Kreditkarte bezahlen, außer Märkten und Cafés in kleineren Städten. Aus diesem Grund habe ich kein türkisches Bankkonto eröffnet. Als ich Bargeld brauchte, habe ich das Geld an einem Geldautomaten abgehoben. Einmal ist es mir passiert, dass ein Geldautomat meine Karte genommen und nicht mehr zurückgegeben hat (zum Glück hatte ich noch meine zweite Girokarte). Ich würde vorschlagen, beim Abheben immer darauf aufzupassen, dass es bereits keine andere Karte drin im Automaten stecken geblieben ist und dass Ihre Karte schnell und leicht reingenommen wird.
Alltag/Freizeit
Ausgehmöglichkeiten
In Istanbul gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um auszugehen. Besonders beliebt sind Stadtteile Besiktas, Beyoglu, Galata, Karaköy, Eminönü, Kadiköy. Ich habe oft auch ganz viele private Bühnen besucht, wo man interessante und moderne Theaterstücke anschauen kann. Außer Istanbul habe ich noch Kappadokien, Bursa, Uludag und Bolu besucht, wohin ich immer mit dem Bus gefahren bin. Sonst ist es auch ganz günstig, innerhalb der Türkei mit dem Flugzeug zu reisen, besonders in die Städte, die von Istanbul sehr weit entfernt sind. Bei Turkish Airlines kann man einen Studentenaccount erstellen und zahlreiche Rabatte und Aktionen auf alle Flüge mit Turkish Airlines bekommen. Ganz nah zu Istanbul befinden sich die Prinzeninseln, die man mit einer Fähre über Marmara-See in 1,5 Stunde erreichen kann.
Sonstiges
Um öffentliche Verkehrsmittel in Istanbul wie Metro, Tram, Bus, Marmaray und Fähre zu benutzen, braucht man eine Istanbul-Karte. Sie kann man an gelben Automaten an den größeren Haltestellen für 25 TL kaufen. Um die Karte zu aktivieren, muss man sie online mit eigenem HES-Code anmelden. Den HES-Code findet man im Dokument, das man nach der Einreiseanmeldung für die Türkei digital erstellt bekommt. Die Istanbul-Karte kann man entweder online über App oder an gelben Automaten fast an jeder Haltestelle aufladen.