Praktikum in einer Tierklinik in Norwegen

Während meines Studiums muss ich ein 16 wöchiges Pflichtpraktikum in einer Tierklinik/Praxis absolvieren. Aus diesem Grund hatte ich mich in Norwegen für ein achtwöchiges Praktikum beworben.

Bei der Praktikumswahl bin ich vorrangig nach den angebotenen Dienstleistungen gegangen. Je nachdem wo man sich in Norwegen in den Kliniken bewirbt, werden verschiedene Leistungen angeboten. Ein großer Unterschied zu Deutschland ist, dass in Norwegen nur an sehr wenigen Kliniken Operationen durchgeführt werden. Da ich persönlich den Notdienst und insbesondere Operationen im Notdienst sehr spannend finde, war meine Auswahl deutlich eingegrenzt. Neben dem Notdienst fasziniert mich die Orthopädie, weshalb ich schnell zu dem Entschluss kam, an welcher Klinik ich mich bewerben werde.

In Norwegen ist es leider unüblich, dass Praktikantenzimmer gestellt werden. Die Klinik befindet sich in Oslo, weshalb ich die Möglichkeit hatte, mich bei einem Studentenwohnheim zu bewerben, direkt Studentenwohngemeinschaften über Internetportale anzuschreiben oder eine Langzeitmiete über Airbnb zu buchen. Dabei muss man aber bedenken, dass die Zimmer in den Studentenwohnheimen teilweise unmöbliert vermietet werden. Es gibt aber die Möglichkeit, über finn.no viele gebrauchte Möbel für wenig Geld zu erwerben.

In Norwegen ist die Währung norwegische Kronen. Rund zehn Kronen sind ein Euro, weshalb es sehr empfehlenswert ist, mit einer Kreditkarte zu zahlen. Andernfalls hat man schnell viele Münzen im Portemonnaie. Ebenso werden in einigen Cafés und Markthallen nur noch Kartenzahlung akzeptiert.

In dem Praktikum hatte ich die Möglichkeit die Veterinärmedizin aus einem anderen Blickwinkel kennenzulernen und neue Arbeitsmethoden zu erlernen. In Norwegen kann ein Großteil der Bevölkerung fließend Englisch, weshalb Norwegisch kein Hindernis für ein Auslandspraktikum darstellen sollte. Wenn man die Sprache lernen möchte, kann man an den kostenlosen Sprachkursen in den Bibliotheken teilnehmen.

Ich konnte in diesem Praktikum in viele verschiedene Bereiche wie Ophthalmologie, Innere Medizin, Orthopädie und Operationen Einblicke gewinnen. Meine Fragen wurden jederzeit detailliert beantwortet und ich bekam im Laufe des Praktikums immer mehr Verantwortung, sodass ich tatkräftig das Team unterstützen konnte.

Oslo ist ein beliebtes Ziel für ein Auslandssemester, weshalb man über soziale Netzwerke schnell Kontakt zu anderen internationalen Studenten aufbauen kann. Aber auch Norweger sind sehr hilfsbereit, gastfreundlich und kommunikativ, sodass man schnell Freundschaften knüpfen kann und viel Spaß in der Freizeit haben kann. Ebenso hat man die Möglichkeit, eine andere Kultur kennenzulernen.

In Oslo wurde der öffentliche Nahverkehr sehr gut ausgebaut. Für rund 80 Euro kann man eine Monatskarte für Bus, Bahn und Fähre kaufen. Mit dieser Monatskarte hat man sowohl innerhalb des Stadtzentrums gute Verbindungen als auch nach außerhalb. Die Verkehrsmittel kommen häufig genug, sodass man nie lange warten muss. In Oslo hat man sowohl die Möglichkeit, die Vorzüge einer Hauptstadt zu genießen, als auch tolle Erlebnisse in der Natur zu machen. Es gibt viele verschiedene Wanderwege in den unberührten Wäldern ringsherum um Oslo mit zum Teil atemberaubender Aussicht auf den Oslofjord. Ebenso gibt es viele kleine und ein großes Skigebiet und viele Möglichkeiten Langlauf auszuüben. Im Norden von Oslo hat man die Möglichkeit, auf einer 2000m langen Rodelbahn zwischen zwei S-Bahnstationen Schlitten zu fahren oder sich von Olympia die Skisprungschanze und das Biathlonstadion in Holmenkollen anzusehen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, in der Stadt Skier, Snowboards, Schlittschuhe und Schlitten auszuleihen und häufig bekommt man als Student auch günstige Angebote. Neben den sportlichen Aktivitäten kann man aber auch viele verschiedene Museen besuchen oder in eines der zahlreichen Cafes gemütlich mit einem Kaffee und einer Zimtschnecke sitzen. Zusätzlich gibt es eine Vielzahl von Bars und Clubs in der Stadt. Wenn man viel Geduld und Glück mitbringt, könnte man in den Wintermonaten auch Nordlichter im Norden der Stadt betrachten.

Die Lebensmittel sind in den Supermärkten häufig doppelt so teuer wie in Deutschland, was man durchaus bedenken sollte.

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