Meine Zeit auf Guadeloupe war sehr schön und deutlich geprägt von der traumhaften Natur, die einem dort in der Karibik geboten wird.
Die Bewerbung ging unkompliziert per Email direkt an den Chefarzt Dr. Uzel. Ich habe mich ca. 6 Monate im Voraus beworben. Der weitere Kontakt mit Madame Berton war sehr schwerfällig, ich habe ungefähr 1-2 Emails pro Woche geschrieben, um irgendeinmal doch Glück gehabt zu haben, alle Dokumente beisammen zu haben, um Erasmus+ beantragen zu können. Aber so erging es allen! Nicht entmutigen lassen!
Die Zeit im Krankenhaus war im Vergleich zu den deutschen Stationen sehr entspannt. Es gab viele andere (deutsche) PJler*innen, so dass man sich gut aufteilen konnte. Leider ist ein Leben ohne Auto auf Guadeloupe relativ schwierig. Der öffentliche Nahverkehr ist quasi nicht existent. Folglich gab es im OP sehr viele Brüche aufgrund von unzähligen Verkehrsunfällen, die operiert werden mussten. Grundsätzlich war die Station gefüllt von Verkehrsunfällen. Man hatte aber trotz allem die Möglichkeit in viele verschiedene Bereiche Einblicke zu erhalten. Man konnte in die ambulante Sprechstunde, in den OP, in die Notaufnahme oder auf Station bleiben und die Pflege bzw. die Internes begleiten.
Die Morgenbesprechung fand immer jeden Tag um 7:30 Uhr statt, wo vor allem viele Röntgenaufnahmen, OP-Techniken und weiteres Vorgehen sowie die Behandlung besprochen wurden. Das Krankenhaus an sich wirkt ziemlich heruntergekommen und hat im Vergleich zu deutschen Krankenhäuser einen geringeren (Hygiene-)Standard. Trotz allem war die Atmosphäre im Krankenhaus immer sehr freundlich und wenn man Fragen hatte, wurde einem geholfen. Leider gibt es keine Cafeteria oder Mensa, lediglich ein überteuerter Kiosk im Krankenhaus, um sich etwas zum Essen zu holen. Vegetarische (und vor allem vegane) Gerichte/Speisen stellen eine Herausforderung nicht nur im Krankenhaus, sondern auf der ganzen Insel dar.
Da man auf ein Auto angewiesen ist, sind auch die Lebensunterhaltungskosten hoch. Ich hatte Glück und habe ein sehr günstiges Zimmer und ein sehr günstiges Mietauto gefunden. Trotz allem waren meine Unterhaltungskosten nur für Wohnung, Auto und Sprit bei ca. 800€ pro Monat. Außerdem muss man sich auf viele Staus einstellen, die einen Nerven und Zeit kosten. Aber wenn man darüber hinwegsehen kann, wird man eine tolle und grandiose Zeit haben !!
Der Alltag ist geprägt von traumhaften Stränden, tollen Wanderwegen durch den Regenwald, kulturellen Festen (vor allem während der Zeit des Karnevals im Februar), vielen Tanzabenden, Volleyball am Strand und generell vielen weiteren Aktivitäten. Ich selbst surfe nicht, aber Guadeloupe scheint ein Traum für Surfer zu sein! Die Insel zu erkunden hat unglaublich viel Spaß gemacht und ich kann jedem empfehlen, auch die umliegenden Insel zu besuchen. An Wochenenden bin ich mit der Fährenverbindung jeweils nach Les Saintes, Marie-Galannte, Dominika, Martinique und Saint Lucia gefahren. Vor allem Dominika und Saint Lucia empfehle ich zu besuchen, da sie kulturell noch einmal sich deutlich von den französischen Inseln unterscheiden.
Profitez-bien!
Tipps für andere Praktikant:innen
Vorbereitung
1 Jahr
Beantragung Visum
nicht nötig
Praktikumssuche
online
Wohnungssuche
sehr schwierig; über Airbnb mit schlechter Erfahrung
Versicherung
Allianz
Formalitäten vor Ort
Telefon-/Internetanschluss
Da EU: wie in Deutschland, ohne Extrakosten
Bank/Kontoeröffnung
nicht nötig
Alltag/Freizeit
Ausgehmöglichkeiten
viele, wenn man ein Auto zur Verfügung hat