Medizinisches Praktikum in Wien

Ich habe einen Teil meines Praktischen Jahrs in der Anästhesie im Herz-Jesu-Krankenhaus in
Wien verbracht. Ich hatte dort eine lehrreiche und trotzdem sehr entspannte Zeit, in der ich
neben dem Praktikum viele Möglichkeiten hatte, die Stadt zu erkunden.


In dem Klinikum werden ausschließlich orthopädische Eingriffe durchgeführt und der OPBereich
ist sehr überschaubar. Mir hat das gut gefallen, weil dadurch eine sehr persönliche
Atmosphäre herrschte. Das Team hat uns KPJler*innen von Anfang an gut aufgenommen und
die meisten Mitarbeiter*innen haben sich viel Mühe gegeben, uns etwas beizubringen. So
konnte ich ohne Druck die Basics in der perioperativen Versorgung von Patient*innen lernen,
Narkosen mitbegleiten und unter Supervision viele Aufgaben eigenständig durchführen
(Maskenbeatmung, Intubation etc.).
Arbeitsbeginn war immer um 07.00 Uhr zur Frühbesprechung, es war aber auch möglich
spätere Dienste mitzumachen. Nach der Besprechung konnte ich mir aussuchen, ob ich in den
OP oder zur präoperative Sprechstunde gehe. Dienstschluss war in der Regel am Mittag.
Aufgrund der vielen orthopädischen Eingriffe hatte ich in dem Haus die Möglichkeit, viele
regionalanästhetische Verfahren (Skalenusblock, Fußblock, Saphenusblock) zu sehen. Fast alle
Operationen waren elektiv und die Intensivstation mit sechs Betten sehr klein. Für Personen,
die gerne in der Anästhesie besonders viel in der notfall- und intensivmedizinischen
Versorgung mitbekommen möchten, kann ich das Haus daher nicht empfehlen. Ich habe
trotzdem viel gelernt. Im Herz-Jesu gab es zudem eine Aufwandsentschädigung von 650€ pro
Monat sowie täglich kostenloses Mittagessen.
Nachmittags hatte ich immer frei und deshalb viel Zeit, die Stadt zu erkunden. Wien ist
wunderschön und hat im Frühling/Sommer wahnsinnig viel zu bieten. Neben wunderschöner
Natur, vielen Parks und Wasserzugängen, gab es viele tolle Museen, Theater und Kinos, die
(bis auf die Museen) für Student*innen sehr günstige Preise hatten. Auch gastronomisch gibt
es viel Auswahl und die Wiener Caféhäuser haben zu sehr gütlichen Nachmittagen und
Abenden beigetragen. Insgesamt kann ich den Aufenthalt in Wien im Rahmen des KPJs sehr
empfehlen, besonders wenn Freizeit auch nicht zu kurz kommen soll.

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