Am 22. Juni 2022 restituierte die Universitätsbibliothek der Frankfurter Goethe-Uni im Rahmen einer Logen-Veranstaltung sechs Bände an die Freimaurerloge Minerva zu den drei Palmen Nr. 71 OR. Leipzig, die als NS-Raubgut im aktuellen Provenienzforschungsprojekt identifiziert worden sind.
Exlibris und Stempel der Freimaurer-Loge Minerva zu den drei Palmen
Die Freimaurer-Loge Minerva zu den drei Palmen wurde im 18. Jahrhundert in Leipzig gegründet. Seit ihrer Machtübernahme verstärkten die Nationalsozialisten den politischen Druck auf die deutschen Freimaurer-Logen und verkündeten schließlich am 17. August 1935 deren Verbot und Auflösung. Die Leipziger Minerva-Loge versuchte vergeblich, sich 1933 durch die Umformung zum Christlichen Orden Deutscher Dom und der Abkehr von ihren humanitären-freimaurerischen Wurzeln diesem Druck zu entziehen. Ihre mindestens 10.000 Bände umfassende Bibliothek wurde 1936 beschlagnahmt und teilweise in ein Depot des Reichssicherheitshauptamtes nach Berlin verbracht. Einige Bände gelangten in die sogenannte Rehse-Sammlung und nach Kriegsende in das Offenbacher Archival Depot. Aus seinen Beständen erhielt die Stadt- und Universitätsbibliothek in Frankfurt die hier gezeigten Bände.
Zwei weitere Bände der Loge werden aktuell noch in der Ausstellung „Stolperseiten – NS-Raubgut in der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main“ präsentiert und sollen nach deren Ende ebenfalls ihren Weg zurück nach Leipzig finden.
Folgende Bände wurden restituiert:
https://db.lootedculturalassets.de/index.php/Detail/objects/283625
https://db.lootedculturalassets.de/index.php/Detail/objects/283630
https://db.lootedculturalassets.de/index.php/Detail/objects/283638
https://db.lootedculturalassets.de/index.php/Detail/objects/283648
https://db.lootedculturalassets.de/index.php/Detail/objects/283655
https://db.lootedculturalassets.de/index.php/Detail/objects/283662
https://db.lootedculturalassets.de/index.php/Detail/objects/283665
https://db.lootedculturalassets.de/index.php/Detail/objects/283666