„Hilfehaltestelle“

Ein Beitrag von Leyla G.

Die Schüler:innen der 6. Klasse arbeiteten im Englischunterricht konzentriert an ihren Aufgaben. In der Zeit pinnte die Lehrkraft ein Bushaltestellenschild an die Tafel. Als die ersten Schüler:innen fertig waren, erklärte sie, dass sie sich an die Tafel stellen können. Wenn jetzt ein:e Schüler:in Hilfe brauchte, sollte er/sie sich einfach melden und dann kommt ein:e Schüler.in von der Tafel ihm/ihr zur Hilfe.

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„Auch wenn das für Erwachsene etwas absurd klingt, motivierte das die Kinder, leise an ihren Plätzen zu arbeiten …“

Ein Beitrag von Rahel G.

Es klingelt zur ersten Schulstunde und alle Kinder setzen sich auf ihren Platz und schauen nach vorne zur Lehrerin. Nachdem ein Begrüßungslied zusammen gesungen wurde, soll jede/r Schüler/in an seinen/ihren individuellen Aufgaben arbeiten. Nachdem dieser Arbeitsauftrag von der Lehrerin verkündet wurde, machen sich die Schülerinnen und Schüler an die Arbeit und fangen an, still an ihren Plätzen zu arbeiten. Schnell fällt mit auf, dass der Schüler P. versucht, mit anderen Kindern ins Gespräch zu kommen und sie somit von ihrer Arbeit ablenkt und selbst mit seiner Arbeit nicht einmal angefangen hat.

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„Die Lehrerin reagierte auf sein Reinrufen, dafür durften die Schüler*innen eine Murmel aus dem Glas nehmen.“

Ein Beitrag von Lara K.

Ich saß bereits hinten in der Klasse der 5b auf meinem Platz, als Karl (Name geändert) in den Klassenraum kam. Wenige Sekunden nachdem der Unterricht begann, begann auch Karl unruhig zu werden. Erst kippelte er, einen kurzen Moment später hat er sich schmollend auf den Boden gelegt und seinen Stuhl als Bett umfunktioniert.

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“ … gähnte Schüler X demonstrativ laut.“

Ein Beitrag von Anntina I.

Die folgende Situation spielte sich in dem ersten Unterrichtsblock am Montag im Sprachenunterricht eines jahrgangsübergreifenden Klassenverbands, bestehend aus Schüler*innen der Klassenstufe sieben bis zehn, ab. Die Lehrkraft begann die Stunde mit dem Ritual des Tons einer Klangschale, woraufhin die zuvor unruhige Klasse ihren Fokus der Aufmerksamkeit der Lehrkraft zuwendete. Nach der Begrüßung formulierte die Lehrkraft die Lernziele für die Stunde und moderierte das zunächst stattfindende Unterrichtsgespräch über die vergangenen Lerneinheiten an. Kurz nach Beginn des Unterrichtsgesprächs gähnte Schüler X demonstrativ laut.

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„Als Tom seine Hausaufgabe vorlesen sollte, war er nicht einmal mehr in der Lage, einige Sätze ernsthaft und korrekt vor der Klasse vorzutragen …“

Ein Beitrag von Patrice v. G.

Während meiner Hospitation im Unterricht der 6. Klasse saß ich in der letzten Reihe neben Tom (Name geändert) einem aus meiner Sicht sehr leistungsstarken Schüler, der keine Probleme hatte, die gestellten Aufgaben korrekt zu bearbeiten. In der darauffolgenden Stunde saß Tom jedoch neben seinem Freund Luis (Name geändert), der mir schon vorher aufgrund seines albernen Verhaltens als Quelle für Unterrichtsstörungen aufgefallen war und ein nicht so leistungsstarker Schüler war. Tom übernahm dieses Verhalten leider sehr schnell, was sich negativ auf seine Konzentration auswirkte.

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„Bankrutschen“

Ein Beitrag von Marleen M.

Die im Folgenden beschriebene Unterrichtssituation ereignete sich im Englischunterricht einer vierten Klasse. Zur Wiederholung und Festigung von Vokabeln spielte die Lehrerin mit den Schüler*innen das Spiel „Bankrutschen“. Die Lehrkraft nennt eine Vokabel auf Deutsch und wer der beiden Schüler*innen, die an einem Tisch stehen, diese schneller auf Englisch sagt, darf zum nächsten Tisch weitergehen. Dann bekommen die Schüler*innen an diesem Tisch ein Wort, welches sie übersetzen sollen, dann geht es zum nächsten Tisch usw.

Anfangs funktionierte das Spiel noch sehr gut und die Klasse schien Spaß dabei zu haben, jedoch begann ein Schüler, laut die Antworten zu rufen, während er nicht an der Reihe war.

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„Das Lineal“

Ein Beitrag von Lena M.

Bei der folgenden Situation handelt es sich um eine JüL-Klasse, in der Kinder der ersten, zweiten und dritten Jahrgangsstufe gemeinsam unterrichtet werden. Zu Beginn der dritten Stunde durften die Kinder noch ein wenig frühstücken. Schon während der Frühstückspause fiel auf, dass sich ein Schüler intensiv mit seinem Lineal beschäftigte. Unter anderem schlug er mit dem Lineal sowohl auf den Tisch als auch an seinen Stehordner. Bevor die Lehrkraft den Unterricht startete, fragte sie, ob ihr jemand ein Lineal borgen könne, weil sie ihr eigenes nicht findet.

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„Wieder einmal rief Moritz etwas unüberhörbar Lautes in den Unterricht hinein, …“

Ein Beitrag von Marcus R.

Die im Folgenden beschriebene Situation ereignete sich während des Unterrichts einer 8. Klasse im Fach Biologie. Es war während des dritten Unterrichtsblocks und es war ein sehr heißer Tag. Beide Faktoren haben einen Einfluss auf die Schülerinnen und Schüler (SuS) genommen. Die SuS dieser Klasse sind, wie so viele Jugendliche in ihrem Alter, recht energiegeladen und suchen bei jeder Gelegenheit die Möglichkeit, etwas anderes zu tun, als dem Unterricht zu folgen. Besonders einem Schüler, im Folgenden nur noch Moritz genannt (Name geändert), fällt es besonders schwer, dem Unterricht zu folgen und er nutzt jede freie Sekunde auch andere SuS vom Unterricht abzulenken. „„Wieder einmal rief Moritz etwas unüberhörbar Lautes in den Unterricht hinein, …““ weiterlesen

„Pausen müssen nicht immer starr sein, …“

Ein Beitrag von einem Lehramtsstudenten im 2. Semester

In meiner Praktikumsschule wird neben JüL (= jahrgangsübergreifendem Unterricht) auch Unterricht in 90-Minuten-Blöcken praktiziert, weswegen oft innerhalb eines Blocks zwei Fächer behandelt werden, wie zum Beispiel an diesem Tag Mathematik und Deutsch. Die Klassenlehrerin Frau X der JüL Klasse 4-6 arbeitet im Unterricht mit selbst erstellten „Lernwegen“ für die Kinder. Dies sind Aufgabenhefte unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, die es den Schülerinnen und Schülern (SuS) ermöglichen, entsprechend ihres Leistungsniveaus Aufgaben in Selbstarbeit und durch Kooperation mit Tischnachbarn zu lösen. Die individuellen Leistungsziele werden am Ende einer jeden Woche für die jeweils nächste Woche von den Kindern selbst definiert und in ihren Logbüchern eingetragen.
Am Montag im ersten Block besprach die Lehrerin mit den SuS noch einmal deren selbst gesteckte Wochenziele. Dabei gab sie lediglich vor, dass zunächst mit den Deutschaufgaben angefangen werden sollte, um im zweiten Teil des 90-Minuten-Blocks dann die Mathematik-Lernwege zu bearbeiten. Nach individueller Absprache mit der Lehrerin und unter Angabe von konkreten Gründen durften einige SuS auch mit den Mathematik Aufgaben beginnen.
In (für mich) erstaunlich ruhiger und motivierter Weise bildeten sich selbstständig Lerngruppen, die die jeweiligen Aufgaben in konzentrierter und kooperativer Weise durchgingen. „„Pausen müssen nicht immer starr sein, …““ weiterlesen

„Mir ist klargeworden, dass diese Kategorisierung in gut und schlecht nicht so einfach ist.“

Ein Beitrag von Mirjam K.

Im folgenden Beitrag wird die „Unterrichtsführung“ in einer Willkommensklasse einer Berliner Grundschule genauer dargestellt. Die Willkommensklasse der Grundschule wird hauptsächlich von der Klassenlehrerin Frau T. unterrichtet. Sie ist Mitte 50 und ist seit sechs Jahren als Lehrerin tätig. Sie geht streng mit den Kindern um, ist leicht genervt und meiner Meinung nach oft auch ungerecht.
Wenige Stunden in der Woche unterrichtet Frau P. die Willkommensklasse. Sie ist Ende 30, eine ausgebildete DaZ-Lehrerin (DaZ = Deutsch als Zweitsprache), methodenstark und sehr fair den Schüler*innen gegenüber.
In der Klasse sind zwei Jungs, die ständig laut sind, viel reden und oft dazwischenrufen. Frau T. (Klassenlehrerin) hat die Klasse fest im Griff. Durch Anschreien, Drohungen und Strafarbeiten bringt sie besonders auch die beiden Jungen immer wieder zur Ruhe und zum Arbeiten. Frau P. (DaZ-Lehrerin) hingegen versucht sehr sachlich und methodisch den Unterricht zu leiten. Dies führt jedoch nicht immer zum gewünschten Ergebnis. „„Mir ist klargeworden, dass diese Kategorisierung in gut und schlecht nicht so einfach ist.““ weiterlesen