Praktikum beim Goethe Institut in Barcelona

Mein Praktikum habe ich am Goethe-Institut-Barcelona verbracht. Ich wollte schon seit längerer Zeit die Arbeit des Instituts kennenlernen, da ich mich im Rahmen meines Studiums „Sprache und Gesellschaft“ schon des Öfteren damit beschäftigt habe. Das Goethe-Institut ist ein gemeinnütziger Verein mit Hauptsitz in München und Standorten in 98 Ländern. Eine der Hauptaufgaben des Instituts ist die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland zu fördern, aber auch die internationale kulturelle Zusammenarbeit zu pflegen und ein umfassendes und aktuelles Deutschlandbild zu vermitteln.

Das Goethe-Institut-Barcelona macht die Bewerbung über die Webseite leicht. Dort kannst du die verschiedenen Abteilungen mit den jeweiligen Aufgaben sehen und dich gezielt bewerben. Nach der erfolgreichen Bewerbung stand ich im Kontakt mit der Ansprechperson am Institut, sowie der Freien Universität, um alle Unterlagen vorzubereiten. Das Praktikum sollte nämlich auch für mein Studium anerkannt werden. Ich musste einige Versicherungen im Vorhinein selbständig Abschließen, wurde aber rechtzeitig darauf hingewiesen und hatte das problemlos vor Abfahrt fertig. Meine Ansprechpersonen in der Freien Universität standen auch immer wieder beratend zur Verfügung, wenn es Nachfragen oder Probleme gab.
Das Ankommen in Barcelona war für mich problemlos, da ich in dieser Stadt schon einen Studienaufenthalt hatte und auch vorher schon längere Zeit hier verbracht habe. Ich kannte mich also aus und hatte auch schon ein Zimmer in einer Wohnung mit Freund*innen.
Kurz nach meiner Ankunft, kam dann doch noch eine Überraschung, da das Goethe-Institut mir für das Praktikum absagen wollte. Es gab zu dem Zeitpunkt finanzielle Schwierigkeiten und aus dem Grund wollten sie mir den Platz nicht geben.
Ich habe dann mehrmals angerufen und E-Mails geschrieben und meine Situation erklärt. Nach ein bisschen hin und her hat es dann zum Glück doch funktioniert, wie geplant und ich konnte mein Praktikum beginnen.
Meine Aufgaben zu Beginn waren sehr an die Sprach- und Bildungkooperationsabteilung gebunden, ich habe Materialien an Schulen verschickt, bin mit Schulen in Kontakt getreten, die Deutsch als Fremdsprache anbieten und habe das Deutsch-Café ins Leben gerufen. Dadurch, dass wir am Anfang drei Praktikant*innen im selben Büro waren, habe ich gesehen, was die Aufgabenfelder der anderen sind, und konnte mir ein breites Bild des Instituts machen. Ich wurde von den Mitarbeitenden unterstützt beim Zurechtfinden und Eingewöhnen an die Systeme und Räumlichkeiten, sowie die Organisation und habe mich von Anfang an wohl gefühlt. Ich wurde direkt in Besprechungen eingebunden und mir wurde klar kommuniziert, dass ich gern auch in andere Abteilungen reinschauen kann.
Da meine spezifischen Aufgaben nicht so umfangreich waren hatte ich dafür viel Zeit und habe mit einer Praktikantin viel zusammengearbeitet, die viele spannende Rechercheaufgaben aus der Programmabteilung hatte. Dabei habe ich viel über die Region gelernt, da wir lokale Museen, Kulturprojekte und Personen im Internet gesucht und kontaktiert haben.
Das Deutsch-Café war mein größtes Projekt und hat mich viel gelehrt. Ich habe mit einer Kollegin zweimal die Woche eine Stunde mit Spielen und Konversationen vorbereitet, für Deutschlernende und Interessierte. Dabei war eine Herausforderung, Angebote zu machen, die für alle Sprachniveaus passen würden. Wir hatten am Ende meiner Praktikumszeit eine Stammgruppe von ungefähr sieben Menschen, die regelmäßig kamen und es war immer eine großartige Abwechslung zu der Büroarbeit. Ich habe außerdem die Chance bekommen zwei Materialien selbstständig zu didaktisieren und die dabei entstandenen Ergebnisse, bei einem Sommerseminar für Deutschlehrkräfte vorzustellen. Das Sprachkursbüro habe ich außerdem beim Archivieren, Verschicken und Eintippen von Prüfungsergebnissen unterstützt. Das war zwar eine recht monotone Arbeit, hat mir jedoch einen guten Einblick in den Ablauf der Deutschprüfungen gegeben, die einen großen Teil der Einnahmen des Goethe-Instituts ausmachen.
Barcelona als Stadt habe ich als sehr offen wahrgenommen. Es gibt viele kostenlose Kulturangebote und Orte, an denen ich mich wohl gefühlt habe und die ich regelmäßig aufgesucht habe.
Das Praktikum in dieser Stadt kann ich auf jeden Fall empfehlen.

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