Similarities and Differences in the Refugee Situations of 2022 and 2015/16 – Some Situational Observations and Theses from the Perspective of Social Science Disaster Research

By: Cordula Dittmer und Daniel F. Lorenz

Original German version last updated on 05.03.2022, 11:00 am

Translated version published 15.07.2024

Refugee arrival, Berlin Central Station (© Daniel F. Lorenz)

Since the summer of 2015, we at the DRU focused on the KatFlucht project, and from October 2018 onwards, on the WAKE  project to examine the management of the refugee situation in 2015/16 by German and European civil protection and disaster relief agencies. It was unforeseeable that less than seven years later we would again be facing massive refugee movements in Europe. References to the end of World War II or to 2015/16 are being made in (social) media. The UNHCR  speaks of a rare exodus, as nearly a million people had to flee within a week. Our analysis focuses on the management of the situation by state and non-state actors, especially civil protection and disaster relief agencies: We are currently observing both very similar and quite different forms of management than in 2015/16.

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2. UPDATE: Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Flüchtlingssituationen 2022 und 2015/16 – einige situative Beobachtungen und Thesen aus Sicht der sozialwissenschaftlichen Katastrophenforschung

Von Cordula Dittmer und Daniel F. Lorenz

Stand 29.03.2022, 14:00 Uhr

Aufgrund der sich mittlerweile sehr dynamisch entwickelnden Lage haben wir uns entschlossen, unsere Beiträge vom 05.03.2022 und 11.03.2022 upzudaten.

Seit dem Sommer 2015 untersuchten wir an der KFS zunächst im Schwerpunkt KatFlucht, ab Oktober 2018 dann im Projekt WAKE die Bewältigung der Flüchtlings­situation 2015/16 durch den deutschen und europäischen Zivil- und Katastrophenschutz. Dass es keine sieben Jahre später wieder dazu kommen sollte, dass wir es in Europa mit massiven Flüchtlingsbewegungen zu tun haben, war nicht absehbar. In den (sozialen) Medien werden zunehmend Referenzen zum Ende des Zweiten Weltkriegs oder zu 2015/16 hergestellt. Das UNHCR spricht von einem Exodus, wie er nur äußerst selten vorkommt. Mittlerweile stuft das UNHCR die Situation in der Ukraine als „Level 3 emergency“ und damit als höchste Kategorie ein. Bis zum 28.03.2022 wurden vom UNHCR 3.901.713 Flüchtlinge erfasst; daneben gibt es eine fast doppelt so große Zahl intern Vertriebener in der Ukraine. Unser Analysefokus liegt auf der Bewältigung der Situation durch staatliche und nicht-staatliche Akteure, insbesondere des Zivil- und Katastrophenschutzes: Wir beobachten gegenwärtig sowohl sehr ähnliche als auch ganz andere Bewältigungsformen wie 2015/16.

Strukturen, Lernerfahrungen und Verfahren aus der Flüchtlingssituation 2015/16 sind 2022 noch vielfach vorhanden beziehungsweise können reaktiviert werden. Die staatlichen Aufnahmestrukturen sind daher grundsätzlich besser aufgestellt als 2015/16, dies ist auch für die Hilfsorganisationen zutreffend. Zugleich muss jedoch auch konstatiert werden, dass seit 2015/16 viele Strukturen wieder abgebaut und Lernerfahrungen zum Teil nur sehr eingeschränkt dokumentiert wurden.

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1. Update Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Flüchtlingssituationen 2022 und 2015/16 – einige situative Beobachtungen und Thesen aus Sicht der sozialwissenschaftlichen Katastrophenforschung

Von Cordula Dittmer und Daniel F. Lorenz

Stand 11.03.2022, 15:00 Uhr

Aufgrund der sich mittlerweile sehr dynamisch entwickelnden Lage haben wir uns entschlossen, unseren Beitrag vom 05.03.2022 (s. u.) upzudaten.

Seit dem Sommer 2015 untersuchten wir an der KFS zunächst im Schwerpunkt KatFlucht, ab Oktober 2018 dann im Projekt WAKE die Bewältigung der Flüchtlings­situation 2015/16 durch den deutschen und europäischen Zivil- und Katastrophenschutz. Dass es keine sieben Jahre später wieder dazu kommen sollte, dass wir es in Europa mit massiven Flüchtlingsbewegungen zu tun haben, war nicht absehbar. In den (sozialen) Medien werden zunehmend Referenzen zum Ende des Zweiten Weltkriegs oder zu 2015/16 hergestellt. Das UNHCR spricht von einem Exodus, wie er nur äußerst selten vorkommt. Mittlerweile stuft das UNHCR die Situation in der Ukraine als „Level 3 emergency“ und damit als höchste Kategorie ein. Bis zum 10.03.2022 wurden vom UNHCR 2.338.262 Flüchtlinge erfasst. Unser Analysefokus liegt auf der Bewältigung der Situation durch staatliche und nicht-staatliche Akteure, insbesondere des Zivil- und Katastrophenschutzes: Wir beobachten gegenwärtig sowohl sehr ähnliche als auch ganz andere Bewältigungsformen wie 2015/16.

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Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Flüchtlingssituationen 2022 und 2015/16 – einige situative Beobachtungen und Thesen aus Sicht der sozialwissenschaftlichen Katastrophenforschung

Von Cordula Dittmer und Daniel F. Lorenz

Stand 05.03.2022, 11:00 Uhr

Seit dem Sommer 2015 untersuchten wir an der KFS zunächst im Schwerpunkt KatFlucht, ab Oktober 2018 dann im Projekt WAKE die Bewältigung der Flüchtlings­situation 2015/16 durch den deutschen und europäischen Zivil- und Katastrophenschutz. Dass es keine sieben Jahre später wieder dazu kommen sollte, dass wir es in Europa mit massiven Flüchtlingsbewegungen zu tun haben, war nicht absehbar. In den (sozialen) Medien werden zunehmend Referenzen zum Ende des Zweiten Weltkriegs oder zu 2015/16 hergestellt.  Das UNHCR spricht von einem Exodus, wie er nur äußerst selten vorkommt, da innerhalb einer Woche knapp eine Millionen Menschen fliehen musste. Unser Analysefokus liegt auf der Bewältigung der Situation durch staatliche und nicht-staatliche Akteure, insbesondere des Zivil- und Katastrophenschutzes: Wir beobachten gegenwärtig sowohl sehr ähnliche als auch ganz andere Bewältigungsformen wie 2015/16.

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