„Papierflieger flogen durch den Raum und schließlich auch Flaschen …“

Ein Beitrag von Alice D.

Die folgende Situation ereignete sich am dritten Tag meines Beobachtungspraktikums an einer Montessori-Grundschule in einer Jül-Klasse der Jahrgangsstufe B (3/4), in einer fünften Stunde. Ebenjene Stunde hatte in den vorangegangenen Wochen des bisherigen Schuljahrs auf Grund einer unbesetzten Stelle noch nicht stattgefunden. Allerdings wurde an diesem Tag die Unterrichtseinheit zuerst angekündigt, bis wiederum in der zweiten Frühstückspause doch von einer Vertretung berichtet wurde. Zu besagtem Stundenbeginn tauchte dann weder die angekündigte Lehrkraft, noch die Vertretungslehrer*in oder anderes pädagogisches Personal auf; auch nach mehrmaligem Nachfragen im Sekretariat blieb ich als Praktikantin mit der Klasse allein. Nach der ganzen ungeduldigen Warterei und großen Unruhe schien dabei die Situation im Klassenzimmer langsam außer Kontrolle zu geraten: es herrschte ein unglaublicher Lärmpegel, alle Kinder rannten im Raum umher, Papierflieger flogen durch die Luft, und schließlich auch Flaschen.

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„Guckt mich mal an!“

Ein Beitrag von Sarah P.

Die von mir gewählte Situation ereignete sich im Teilungsunterricht der siebten Klasse in der 3. und 4. Unterrichtsstunde im Fach Englisch. Die Lehrkraft saß schon im Raum und hatte den Beamer samt Unterrichtspräsentation vorbereitet, als ich in den Raum kam. Die siebten Klassen sind normalerweise sehr voll und bis zum letzten Platz besetzt. Dank der Teilung fand ich jedoch eine gute Position in der letzten Sitzreihe. Die Schülerinnen waren recht unruhig und unterhielten sich lautstark miteinander.

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„Anstatt laut zu werden oder mit einzelnen Kindern zu schimpfen, fing die Lehrerin an, Kinder, die bereits fertig waren, zu loben.“

Ein Beitrag von Luise I.

Die meiste Zeit meines Praktikums habe ich in einer JÜL Klasse mit den Jahrgängen eins bis drei verbracht. Die Klasse war häufig sehr unruhig und laut und einige Schüler*innen hatten Probleme, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren. Die folgende Situation ereignete sich an einem der ersten Tage meines Praktikums und hat mich sehr beeindruckt. Die Stunde sollte in wenige Minuten enden und die Lehrerin wollte noch eine wichtige Ansage machen. Allerdings hatten viele Schüler*innen noch nicht ihren Platz aufgeräumt und unterhielten sich lautstark.

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„Auch wenn das für Erwachsene etwas absurd klingt, motivierte das die Kinder, leise an ihren Plätzen zu arbeiten …“

Ein Beitrag von Rahel G.

Es klingelt zur ersten Schulstunde und alle Kinder setzen sich auf ihren Platz und schauen nach vorne zur Lehrerin. Nachdem ein Begrüßungslied zusammen gesungen wurde, soll jede/r Schüler/in an seinen/ihren individuellen Aufgaben arbeiten. Nachdem dieser Arbeitsauftrag von der Lehrerin verkündet wurde, machen sich die Schülerinnen und Schüler an die Arbeit und fangen an, still an ihren Plätzen zu arbeiten. Schnell fällt mit auf, dass der Schüler P. versucht, mit anderen Kindern ins Gespräch zu kommen und sie somit von ihrer Arbeit ablenkt und selbst mit seiner Arbeit nicht einmal angefangen hat.

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„Die Lehrerin reagierte auf sein Reinrufen, dafür durften die Schüler*innen eine Murmel aus dem Glas nehmen.“

Ein Beitrag von Lara K.

Ich saß bereits hinten in der Klasse der 5b auf meinem Platz, als Karl (Name geändert) in den Klassenraum kam. Wenige Sekunden nachdem der Unterricht begann, begann auch Karl unruhig zu werden. Erst kippelte er, einen kurzen Moment später hat er sich schmollend auf den Boden gelegt und seinen Stuhl als Bett umfunktioniert.

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„Frau P. fragte die Schülerinnen und Schüler […], was eine Entscheidung ist …“

Ein Beitrag von Mira K.

Im Rahmen meines Beobachtungspraktikums besuchte ich die dritte Klasse einer Berliner Grundschule. Die Erziehungsberechtigen der Schülerinnen und Schüler sollten zu Beginn des Schuljahres an einem Elternabend entscheiden, ob bereits in diesem oder erst im nächsten Jahr Noten eingeführt werden sollen. Folgende Situation spielte sich im Rahmen des Sachunterrichts eine Woche vor dem Elternabend ab.

Die Klassenlehrerin Frau P. begann die Stunde, indem sie den Schülerinnen und Schülern eröffnete, dass sie heute im Sachunterricht eine Entscheidung treffen wollen. Um besser darüber sprechen zu können, sollte sich die Klasse vorne in einem Sitzkreis versammeln. Alle Schülerinnen und Schüler, sowie ich selbst, waren sehr gespannt und aufmerksam. Frau P. fragte die Schülerinnen und Schüler zunächst was eine Entscheidung ist, daraufhin wie man eine Entscheidung trifft und anschließend ob sie eine Situation schildern können, in der sie selbst bereits eine Entscheidung treffen mussten.

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„Bankrutschen“

Ein Beitrag von Marleen M.

Die im Folgenden beschriebene Unterrichtssituation ereignete sich im Englischunterricht einer vierten Klasse. Zur Wiederholung und Festigung von Vokabeln spielte die Lehrerin mit den Schüler*innen das Spiel „Bankrutschen“. Die Lehrkraft nennt eine Vokabel auf Deutsch und wer der beiden Schüler*innen, die an einem Tisch stehen, diese schneller auf Englisch sagt, darf zum nächsten Tisch weitergehen. Dann bekommen die Schüler*innen an diesem Tisch ein Wort, welches sie übersetzen sollen, dann geht es zum nächsten Tisch usw.

Anfangs funktionierte das Spiel noch sehr gut und die Klasse schien Spaß dabei zu haben, jedoch begann ein Schüler, laut die Antworten zu rufen, während er nicht an der Reihe war.

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„Ich finde es wichtig, den Kindern auch schon in der Grundschule etwas zuzutrauen.“

Ein Beitrag von Desiree B.

In der Deutschstunde einer 4. Klasse der Grundschule XY kommt es bei der Besprechung und Wiederholung, der in der Stunde zuvor erarbeiteten Grammatikregeln, zu folgender Situation. Ein Mädchen (Sandrine, Name geändert) meldet sich um der Lehrerin mitzuteilen, dass sie einen Teil der Grammatikregeln noch nicht in ihrem Hefter hat, weil sie in der letzten Stunde krank – also nicht da – war. Die Lehrerin Frau Z. reagiert zunächst verärgert und fragt die Sandrine, ob sie denn nicht wisse, was sie im Falle einer Abwesenheit zu tun hätte. Sandrine ist zunächst verunsichert, gibt aber schließlich zögerlich wider, dass sie ihre “Anrufpartnerin” Pia (Name geändert), wie vorgesehen, angerufen habe. „„Ich finde es wichtig, den Kindern auch schon in der Grundschule etwas zuzutrauen.““ weiterlesen

„ … und ‚weckt‘ einen Schüler, der gefühlt kurz eingeschlafen war, … “

Ein Beitrag von Maria A.

Das folgende Geschehen ereignete sich im Leistungskurs Politikwissenschaft einer 12. Klasse. Die Lehrkraft, Herr E., und der Kurs kennen sich in dieser Konstellation seit der 11. Klasse. Herr E. ist ein bei Schülerinnen und Schülern (SuS) beliebter Lehrer, das wird schnell deutlich. Das Leistungsniveau des Kurses ist hoch, es sind nur 13 SuS im Kurs und die Kursgröße erlaubt längere, angeregte Diskussionen zwischendurch.
Das überordnete Thema ist die Europäische Union und nach einer kurzen Wiederholung des Endes der letzten Stunde soll zum Thema Identität übergeleitet werden. Der Kurs erarbeitet fast selbstständig den Lerninhalt, die Lehrkraft bietet sich als wichtige Moderation und Leitung des Lernvorgangs an bzw. lenkt die Diskussion in fruchtbare Richtungen. Es gibt drei ruhigere SuS, die sich nicht regelmäßig beteiligen. Eine davon fordert die Lehrkraft zwischendurch wohlwollend auf, ihre Gedanken zum Thema zu äußern, was sie auch ohne zu zögern macht. Ein weiterer Schüler, ich nenne ihn Milo (Name geändert), der regulär in diesem Fach etwas aktiver ist, beteiligt sich gar nicht in dieser Stunde. „„ … und ‚weckt‘ einen Schüler, der gefühlt kurz eingeschlafen war, … ““ weiterlesen

„Ich konnte mir nicht vorstellen, dass diese Klasse genug Konzentration für so eine Aufgabe aufbringen könnte.“

Ein Beitrag von Johanna R.

Ich beziehe mich hier auf eine Naturwissenschaftsstunde in der fünften Klasse bei Frau X, in welcher ich im Rahmen meines Praktikums hospitieren durfte. Ich kannte die Klasse bereits aus dem Mathematikunterricht und hatte sie als sehr laut und unruhig, aber auch interessiert und wissbegierig kennengelernt. Demnach war es auch sehr laut im Klassenraum, „„Ich konnte mir nicht vorstellen, dass diese Klasse genug Konzentration für so eine Aufgabe aufbringen könnte.““ weiterlesen