„Ich hätte wahrscheinlich schon deutlich früher aufgegeben.“

Ein Beitrag von Hannah W.

Heute habe ich den Gesellschaftswissenschaftsunterricht einer 5. Klasse beobachtet. Die Kinder sollten einen Zeitstrahl über die Geschichte der Schule gemeinsam erstellen. Ein paar Kinder arbeiteten noch an ihren persönlichen Zeitstrahlen. Die Klasse diskutierte sehr laut über die Gestaltung des Zeitstrahls der Schule. Der Lehrer musste die Kinder immer wieder ermahnen.
Nach einer Weile unterbrach er den Unterricht, „„Ich hätte wahrscheinlich schon deutlich früher aufgegeben.““ weiterlesen

„Was ist meine Verantwortung in der Klasse?“

Ein Beitrag von Friederike L.

Im Rahmen meines Orientierungspraktikums begleitete ich u. a. eine jahrgangsübergreifende Klasse der Mittelstufe. Wöchentlich nutzen sie die erste halbe Stunde am Freitag für einen Klassenrat. Dabei werden Themen besprochen, die der ganzen Klasse, einzelnen Schülern/Schülerinnen (SuS) oder einer Lehrkraft am Herzen liegen. Nachdem die Themen der SuS besprochen wurden, sprach die Lehrerin einen Vorfall von vor zwei Tagen an: Die SuS hatten in einer Stunde, in der keine Lehrkraft zu Beginn der Stunde im Klassenzimmer erschien, aus Eimern, Stühlen und Tischen einen Parcours für Tischtennisbälle gebaut. Nach einem missglückten Ball trat einer der Schüler gegen einen Eimer, der einer Schülerin ins Gesicht flog und sie leicht verletzte. „„Was ist meine Verantwortung in der Klasse?““ weiterlesen

„Dann stellt sie sich, ohne etwas zu sagen und mit ruhigem Gesichtsausdruck, vor die Klasse …“

Ein Beitrag von Antonia K.

Bei der im Folgenden beschriebenen Situation handelt es sich um den Mathematikunterricht einer siebten Klasse in der fünften Stunde. Wie bei jeder Unterrichtsstunde treffe ich einige Minuten vor Stundenbeginn im Klassenraum ein. Die Klasse ist sehr unruhig. Alle Schülerinnen und Schüler (SuS) laufen umher, es gibt kleinere Streitigkeiten oder Diskussionen und einige jagen sich gegenseitig durch den Klassenraum. Schließlich kommt die Lehrkraft in den Raum und fängt an, ihre Sachen auszupacken und die Tafel für die Stunde vorzubereiten. „„Dann stellt sie sich, ohne etwas zu sagen und mit ruhigem Gesichtsausdruck, vor die Klasse …““ weiterlesen

“ … wie schon kleine Dinge, die ich als Lehrkraft tue, einen großen Effekt auf die SchülerInnen haben können.“

Ein Beitrag von Katharina K.

Der folgende Mikroartikel bezieht sich auf das Unterrichtsgeschehen während des Kunstunterrichts in einer Jül-Klasse an der XY-Grundschule. In der betroffenen Klasse werden Kinder von der ersten bis zur dritten Jahrgangsstufe beschult, wobei das Verhältnis der einzelnen Jahrgangsstufen in den einzelnen Klassen relativ ausgeglichen ist. So befinden sich in dieser Klasse sieben Erstklässler, neun Zweitklässler und sieben Drittklässler. Der Unterricht fand in den ersten beiden Schulstunden statt und hatte das Thema „Ich und meine Besonderheiten“. Die Lehrkraft strukturierte ihren Unterricht dabei so, dass die Kinder sich – zur Einleitung des neuen Themas – erst einmal im Nachbarraum zu einem Gesprächskreis trafen.
Um die folgende Situation besser verstehen zu können, ist es noch wichtig zu wissen, dass „“ … wie schon kleine Dinge, die ich als Lehrkraft tue, einen großen Effekt auf die SchülerInnen haben können.““ weiterlesen

„Wie kann Gruppenarbeit umgesetzt werden, ohne dass SchülerInnen unter- bzw. überfordert werden?“

Ein Beitrag von Max M.

Der Mikroartikel bezieht sich auf eine Doppelstunde, der ich am XY-Gymnasiumin beigewohnt habe. Das Thema dieses Blocks war der Nationalsozialismus. Nach einer Wiederholung vom Unterrichtsstoff der letzten Stunde, wurde das neue Thema „Eingliederung der Jugend in das nationalsozialistische System“ durch einen Vergleich zwischen früher und heute eingeleitet. Die Lehrkraft zeigte den SchülerInnen zwei Fotos in schwarz-weiß. Auf mündlichem Wege war es nun die Aufgabe der SchülerInnen diese beiden Fotos zu vergleichen. Sie sollten Gemeinsamkeiten in Aktivitäten und Emotionen der Jugendlichen auf beiden Fotos finden.
Der Clou dahinter war, dass  „„Wie kann Gruppenarbeit umgesetzt werden, ohne dass SchülerInnen unter- bzw. überfordert werden?““ weiterlesen

„Lars“

Ein Beitrag von Sophie S.

Der Mikroartikel bezieht sich auf eine Musikstunde in einer dritten Klasse an einer musikalisch orientierten Grundschule. Die Klasse ist im Vergleich zu den anderen Klassen der Schule sehr klein. Sie besteht nur aus 20 Schülerinnen und Schülern, wobei in dieser Stunde zwei Kinder aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend waren. In den vorhergehenden Stunden haben die Schülerinnen und Schüler die Laute erforscht, welche sie mit ihrem eigenen Körper erzeugen können wie z.B. Klatschen, Stampfen, Pfeifen und viele mehr. Außerdem haben sich Frau X. und die Schülerinnen und Schüler mit dem Kinderlied „Musik den ganzen Tag“ auseinandergesetzt, es gemeinsam gehört und auch schon gesungen. Diese Stunde soll in der Aula stattfinden, wobei es wieder um die bereits zuvor behandelten Inhalte gehen soll. Bereits vor der Unterrichtsstunde wurde ich vorgewarnt, dass in dieser Klasse auch ein Schüler sei, welcher durch besonders störendes, geradezu unkontrolliertes Verhalten auffiele, die anderen Schülerinnen und Schüler aber einen Weg gefunden hätten, damit umzugehen, was als interessant und bewundernswert anmoderiert wurde. „„Lars““ weiterlesen

„Wie wichtig es ist, jedes Kind als einzelnes Individuum zu betrachten.“

Ein Beitrag von Anna M.

Es handelt sich um den Unterricht einer 3./4. Klasse der Klinikschule eines Krankenhauses. Kinder, die sich zur Zeit in psychiatrischer Behandlung befinden, besuchen die Klinikschule vormittags. Sieben Kinder befinden sich insgesamt in der Klasse, jedoch nimmt nicht jedes Kind der Klasse an jeder Unterrichtsstunde teil. Maximal fünf Kinder kann eine Lehrkraft übernehmen.
Ein sehr ruhiger und zurückhaltender Schüler im Alter von 12 Jahren mit diagnostizierten Depressionen besucht seit 2 Wochen die Klinikschule. Die Klassenlehrer der einzelnen Klassen sind dazu verpflichtet, Kontakt zu den Lehrkräften und Klassenlehrer_innen der Heimatschule aufzunehmen. Über ein telefonisches Gespräch soll herausgefunden werden, über welchen Leistungsstand das Kind verfügt und an welche Lerninhalte angeknüpft werden kann.  Die Lehrkraft des genannten Schülers sagt beim telefonischen Gespräch aus, dass der Schüler das schriftliche Multiplizieren nicht beherrsche. Er würde es nicht verstehen und kein Talent dafür besitzen. „„Wie wichtig es ist, jedes Kind als einzelnes Individuum zu betrachten.““ weiterlesen