Forschungspraktikum im Bereich Computational Sciences in Frankreich

Liebe Interessierte, mein dreimonatiger Aufenthalt als Forschungspraktikant in Metz, Frankreich war eine intensive und facettenreiche Erfahrung. Ich konnte die dortige Kultur live miterleben und habe viele neue Perspektiven auf die geschichtsträchtige Region Lorraine kennen gelernt. Zudem konnte ich meine Fachkenntnisse  weiterentwickeln und konnte mich bei thematischen und persönlichen Fragen jederzeit an meinen Betreuer wenden.


Gleichwohl kann es nicht schaden, sich vorab folgender Dinge bewusst zu sein:

Stadt
Metz ist zusammen mit Nancy eine der beiden größeren Städte der Region und liegt in Reichweite vieler anderer interessanter Orte, darunter Luxemburg, Straßburg und Saarbrücken. Man kann also sehr gut Sightseeing betreiben, wenn man das möchte, sich an der interessanten Architektur oder der mit Einkaufspassagen gespickten Innenstadt erfreuen.
Aufgrund des häufigen hin und her zwischen französischer und deutscher Herrschaft sind in Metz einige Spuren des deutschen Kaiserreichs zu finden. Nancy hingegen ist seit je her französisch und bietet einen imposanten historischen Stadtkern. Es gibt viele Restaurants für jeden Geschmack und ganze vier Weihnachtsmärkte zum Jahresende. Metz als Stadt hat auf mich einen sehr sauberen und insgesamt guten Eindruck gemacht. Allerdings ist es eher eine Kleinstadt – darauf muss man sich auf jeden Fall einlassen. Das bedeutet, dass manche Busse abends nicht mehr fahren, dass es keine Bahnen gibt, usw.

Universität
Die Université de Lorraine ist in die Standorte Metz und Nancy aufgeteilt. Aufgrund der engen Zusammenarbeit gibt es bestimmte Studienfachrichtungen nur an jeweils einem der beiden Standorte, man sollte sich also unbedingt vorher informieren, was man denn machen möchte. Da ich aber sowohl das Forschungsprojekt, als auch den Professor vorher kennengelernt hatte, war dies für mich weniger relevant. Ich empfand die Arbeitsatmosphäre in Metz als sehr angenehm und konnte dort produktiv arbeiten. Wichtig ist aber, dass man sich der für Deutschland untypischen Verhältnissen zwischen Professor*innen und Mitarbeiter*innen bewusst ist: Es gibt dort nämlich überwiegend Professoren und sich mit allen zu arrangieren kann verständlicherweise schwerfallen. Dafür ist immer ein Spezialist zur Verfügung, wenn man eine fachliche Frage hat.

Leben
Ich konnte während meiner Zeit dort an einiger sehr aufregenden Aktivitäten teilnehmen. Die Highlights waren definitiv die Chorfahrt des Chorale Universitaire de Metz und die sehr anstrengenden Trainingsspiele des Metz Floorball Club ASPTT. In beiden Vereinen hatte ich viel Spaß und habe viele nette Leute kennengelernt. Es gibt auch künstlerische und andere musikalische Projekte an der Universität, die durch die Maison de l’Université organisiert werden. Ich habe aber keine Möglichkeit gefunden, Bandmusik zu praktizieren. An diverse anderen Sportarten kann man über den Tennisverein METZ MAIRIE AP herankommen.

Tipps für andere Praktikant*innen

Vorbereitung
Unbedingt so früh wie möglich für die Studierendenwohnheime bewerben und gute Französischkenntnisse mitbringen.

Praktikumssuche
Dazu kann ich wenig sagen, weil ich meinen Praktikumsplatz als allererstes hatte. Aufgrund der vielen Professoren vorort gibt es aber sicherlich viele interessante Themen zu bearbeiten.

Wohnungssuche
Die Wohnungssuche ist gelinde gesagt ein Alptraum: Internetseiten, die es nur auf französisch gibt, Mitarbeiter*innen, die nur französisch sprechen, Dutzende Seiten lange Bewerbungsformulare und unzählige Hürden für internationale Studierende. Das Wichtigste ist, dass man sich einen Bürgen sucht, sonst kann man nämlich keinen Mietvertrag unterschreiben. Das muss entweder ein französischer Staatsbürger sein oder man muss sich eine Bürgschaft von einem Kreditinstitut besorgen – dafür aber unbedingt informieren und genügend Zeit mitbringen.

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