Praktikum in der Chirurgie in Auderghem

Ich wurde von der Chefärztin der Thoraxchirurgie am ersten Tag persönlich abgeholt und durch die Station/das Haus geführt. Mir wurde direkt ein Internet-/Computerzugang und eine Zugangskarte für alle wichtigen Räumlichkeiten organisiert, was sehr praktisch war.


Grundsätzlich war es so, dass ich täglich im Op eingeteilt war und nach dem Op-Programm mit ihr die PatientInnen der Vortage visitiert habe.
Im Op selbst habe ich mich immer eingewaschen, habe viel assistieren können und auch Aufgaben wie das Nähen übernehmen können. Es gab keine OTA, wodurch auch das Anreichen und Vorbereiten von Instrumenten zu meinen Aufgaben zählte. Auch das postoperative Managment, wie zb Röntgen-Thorax-Aufnahmen Anmelden und die Überführung in den Aufwachraum habe ich übernommen.
Da die Chefärztin bei mir ziemlich erfahren war und auch Gefäßchirurgin ist gestaltete das Op-Programm sich ziemlich breit: von „einfachen“ diagnostischen VATS (Videoassistierten Thorakoskopien) mit Probeentnahmen bis therapeutischen VATS mit Pleurodesen und Lobektomien / Lungensegmentektomien bis Herzbeuteltamponaden, Mediastinoskopien oft mit Lymphknotenentnahmen, TEAs der Carotiden, Mastektomien und Sex Reassignment-Ops. Das klingt nach einem wilden Mix, lag aber sicherlich daran, dass die Chefärztin sehr viel Erfahrung hatte und war für mich ideal um einen guten Einblick in all diese Ops und Verfahren zu bekommen.
Bei der anschließenden Visite der auf Station liegenden PatientInnen ging es um die Beurteilung der Wundverhätnisse, Drainagen, anderer Untersuchungsbefunde und die weitere Besprechung des stationären Verlaufs.
Am späteren Nachmittag begann dann meist die Sprechstunde der Chefärztin, bei der man auch immer herzlich willkommen war.
Ein Mal die Woche gab es eine Tumorkonferenz, bei der meist das weitere diagnostische aber auch therapeutische Vorgehen mit KollegInnen der Radiologie/Pneumologie/Onkologie/Immunologie etc besprochen wurde, so wie man es kennt. Das war, wenn man bei den Ops der PatientInnen dabei war ganz hilfreich um den weiteren Verlauf u/o die Ergebnisse der Biopsien zb mitzubekommen.
Es gab außerdem im Haus eine Mensa, die für Mitarbeitende eine ziemlich gute Auswahl an warmen aber auch kalten Speisen und eine Salatbar zu fairen Preisen im Angebot hatte. Im großen Aufenthaltsraum des Ops gab es außerdem einen kostenlosen Kaffeeautomaten.
Die Wäsche hat man sich direkt unten im Op-Trakt genommen und ich hatte Glück, noch einen dauerhaften Spint bekommen zu können. So konnte ich meine Op-Schuhe, Stethoskop etc immer dort lassen und musste mir morgens nur frische Wäsche holen. Wenn man keine Op-Schuhe hat muss man sich täglich Schuhüberziehen dort nehmen, die man natürlich wenn man den Op-Trakt verlässt immer wieder ausziehen muss – weshalb ich extra Op-Schuhe empfehlen würde.
Wenn an einem Tag keine thoraxchirurgische Op geplant war, durfte/sollte ich gerne in anderen Sälen unterstützen, d.h Assistieren. Ich durfte mir dabei schon die Fachrichtungen aussuchen, die ich interessant finde, wenn irgendwo allerdings starker Personalmangel geherrscht hat bin ich auch zufällig „zugerodnet“ worden. Das komplette Op-Programm konnte man täglich an großen Bildschirmen ablesen, wodurch man sich da schon einen Überblick machen konnte, welche Eingriffe man gerne sehen würde. Ich muss sagen, dass dort alle ausnahmslos nett und dankbar für die Hilfe waren, auch gerne viel erklärt haben und man sich respektvoll behandelt gefühlt hat.
Es war ein Privatkrankenhaus, wodurch ich das Gefühl hatte die technische Ausstattung war auf einem ziemlich guten Stand, allerdings hat man auch deutlich mitbekommen, dass ein starker Personalmangel herrscht, wodurch teilweise auch ganze Säle geschlossen werden mussten, weil andere priorisert wurden und es keine Kapazitäten für alle gab. Andere PJlerInnen habe ich während meines Aufenthaktes dort nicht gesehen. Das Tertial dort war aber insgesamt gesehen auch allgemein gut, um auch Einblicke in ein anderes Gesundheitssystem zu bekommen und davon eventuell zu lernen bzw auch zu reflektieren was für Unterschiede es zb zu Deutschland gibt.
Brüssel an sich ist natürlich eine tolle und internationale Stadt mit offenen und netten Menschen, das kulturelle, sowie das Weggeh-Angebot sind groß! Es gibt schöne Parks, man kommt gut mit den Öffis und dem Fahrrad überall hin und ich würde die Stadt sehr empfehlen!:)

Tipps für andere Praktikant:innen

Beantragung Visum

nein

Praktikumssuche
Über die PJ Düsseldorfer Liste / PJ-Ranking

Wohnungssuche
Privat – Airbnb, Facebook Gruppen

Formalitäten vor Ort

Telefon-/Internetanschluss
über die Unterkunft

Bank/Kontoeröffnung
nicht nötig

Sonstiges

Alltag/Freizeit

Ausgehmöglichkeiten
viele vorhanden

Sonstiges

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