Praktikum in der Deutschen Botschaft in Paris

Mein Praktikum an der Deutschen Botschaft in Paris eröffnete mir sehr spannende und bereichernde Einblicke. Ich habe mich in der Online-Datenbank des Auswärtigen Amts für unterschiedliche Einsatzorte beworben, mich letztlich dann sehr gefreut, als ich eine Einladung zum Auswahlgespräch für die Botschaft in Paris bekommen habe, da dies eine der wichtigsten und größeren Botschaften Deutschlands im Ausland ist. Dementsprechend breit sind in dieser Auslandsvertretung die Abteilungen und Referate aufgestellt und sehr hierarchisch strukturiert. Mit mir waren 4 andere Praktikant*innen eingestellt, die in den Abteilungen Politik, Kultur, Wissenschaft, Presse oder im Sozialreferat eingesetzt waren.

Die Praktikumsdauer variierte zwischen 2 und 6 Monaten, wobei man auch bei kürzerer Pflichtpraktikumsdauer der Uni (Voraussetzung für das Praktikum!) länger beschäftigt werden konnte.

Die Aufgaben der Praktikant*innen an der Botschaft unterscheiden sich thematisch, umfassen grundsätzlich jedoch Recherchen, Verfassen von Berichten und Vermerken, Mithilfe im Protokoll, Organisation und Begleitung von Besuchen deutscher Regierungsvertreter*innen, Verfassen des Presseberichts, Bearbeiten von Bürger*innen-Anfragen, Organisation und Aushilfstätigkeiten bei (Abend-)Veranstaltungen, Pflege von Social Media, Verfassen von Entwürfen für Reden de*r*s Botschafter*in*s oder Gesandt*i*en, et al. Es war häufig der Fall, dass sich die Praktikant*innen verschiedener Abteilungen unterstützten oder aushalfen und dadurch auch in andere Bereiche schnuppern konnten.
Jeder Abteilungszusammenschluss bespricht sich mindestens einmal wöchentlich untereinander, sodass man einen guten Überblick über andere Abteilungen und andere Themen gewinnt. Wenn man nachfragt, kann man auch andere Liegenschaften der Botschaft, z.B. die Konsularabteilung, bzw. über andere Deutsche Vertretungen, z.B. die Räume der UNESCO besichtigen und damit sehr exklusive und umfassende Eindrücke erhalten.

Der Arbeitstag begann in meiner Abteilung flexibel zwischen 9 Uhr und 9:30 Uhr, bei einer Arbeitszeit von 40h/Woche. Es kam vor, dass ich Überstunden machte und bei hohen Besuchen deutscher Politiker*innen oder beim Verfassen des Presseberichts auch nachts arbeitete. Man muss grundsätzlich selbst darauf achten, dass man diese Stunden ausgleicht, wofür sich meine Chefinnen ausdrücklich aussprachen.
Den Praktikant*innen wird ein eigener Büroplatz in einem Raum, geteilt mit einer anderen Person/Praktikant*in, gestellt. Das Hauptgebäude der Botschaft bietet moderne Räume und Einrichtung, eine ausgestattete Küche, einen Tischkicker und eine Dachterrasse mit Blick auf ganz Paris.

Ich konnte mir durch dieses Praktikum einmalige Einblicke in das Berufsbild Diplomat*in verschaffen, lernte jedoch auch viele Ortskräfte in Referent*innenpositionen kennen und die Möglichkeit von Bundesministerien für eine begrenzte Zeit an eine Auslandsvertretung in die entsprechende Fachabteilung/-referat abgeordnet zu werden. Darüber hinaus konnte ich mich vertraut machen mit internen Begrifflichkeiten und den Umgangsformen an einer Botschaft und im Austausch mit lokalen Diplomat*innen und Gesprächspartner*innen. Ich gewann sehr viel mehr Sicherheit im Verfassen von offiziellen E-Mails und Berichten und im Auftreten bei hohen Anlässen.
Ich weiß diese Möglichkeit sehr zu schätzen und kann das Praktikum unbedingt weiterempfehlen, da man derart vertiefte persönliche Eindrücke von der Arbeit einer Botschaft und deren Beschäftigten auf andere Art und Weise kaum erhält. Ich bedanke mich sehr herzlich bei allen, die mir diese Chance ermöglichten.

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