Open by Default: Zielmarken für die Open-Research-Strategie Berlin veröffentlicht

Um den freien Zugang zu Wissenschaft, Forschung und Lehre in Berlin zum Standard zu machen, wird die Open-Access-Strategie des Landes Berlin und der Berliner Wissenschafts- und Kulturerbe-Einrichtungen in Zuständigkeit des Landes Berlin zu einer Open-Research-Strategie weiterentwickelt. Das Open-Access-Büro Berlin konturiert die wesentlichen Zielmarken der Open-Research-Strategie in zehn Punkten.

Motiv „Open“, lizenziert unter CC0 [Quelle]

Mit der Open-Access-Strategie Berlin hat sich das Land Berlin im Jahr 2015 zum Open-Access-Gedanken bekannt und damit den digitalen Wandel in Kultur und Wissenschaft unterstützt. Die Open-Access-Strategie war in weiten Teilen erfolgreich und wirksam und konnte den Wissenschaftsstandort Berlin stärken.

Der Open-Access-Bericht Berlin stellt in einer umfassenden Erhebung und Auswertung dar, inwieweit die nicht erreichten Zielstellungen und weniger erfolgreichen Maßnahmen strategisch weiterentwickelt und an die aktuellen Herausforderungen angepasst werden sollten.

Das Open-Access-Büro Berlin präsentiert die wesentlichen Ziele der Weiterentwicklung in zehn Punkten:

1. Zugänglichkeit und Nachnutzbarkeit:

100 % der Angehörigen von Wissenschafts- und Kulturerbe-Einrichtungen in Berlin soll es ermöglicht werden, zu Open-Research-Praktiken beitragen zu können, auf diese zuzugreifen und von ihnen profitieren zu können. Auf diese Weise soll ein inklusives Forschungsumfeld gefördert werden, das vielfältige Praktiken und Perspektiven wertschätzt.

2. Kultureller Wandel hin zur Offenheit:

Förderung eines kulturellen Wandels innerhalb akademischer Institutionen, der Open Research als grundlegenden Aspekt wissenschaftlicher Arbeit anerkennt und dessen Wert für die Verbesserung der Forschungsqualität und den Mehrwert für die Gesellschaft betont.

3. Gerechte Zusammenarbeit und angemessene Arbeitsbedingungen:

Förderung gerechter Partnerschaften und Arbeitsbedingungen für Angehörige von Wissenschafts- und Kulturerbe-Einrichtungen und gesellschaftliche Akteure. Diese sollen sicherzustellen, dass Open Research der Gesellschaft insgesamt zugutekommt und lokale sowie globale Herausforderungen adressiert.

4. Weiterentwicklung der Forschungsevaluation:

Etablierung von Strukturen für eine verantwortungsvolle Forschungsbewertung, die Praktiken offener Wissenschaft maßgeblich einbezieht. Das Ziel ist die Diversität der wissenschaftlichen Beiträge und beruflichen Biografien sichtbar zu machen und im Einklang mit den Bedürfnissen und Erfordernissen der Forschung anzuerkennen.

5. Kooperative Kompetenzstrukturen:

Ausbau von und Investition in kooperative Strukturen, um Angehörige von Wissenschafts- und Kulturerbe-Einrichtungen mit den notwendigen Fähigkeiten und Kenntnissen für Open Research auszustatten.

6. Nachhaltige und offene Infrastruktur:

Entwicklung und Aufrechterhaltung vertrauenswürdiger, offener Publikationsinfrastrukturen. Forschungsunterstützende Dienste und wissenschaftsgeleitete Initiativen sollen sicherstellen, dass digitale Publikationen und Praktiken jeglicher Formate langfristig, nachhaltig und nachnutzbar zugänglich sind.

7. Souveränes Forschungsökosystem:

Förderung der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Institutionen des kulturellen Erbes und anderen Interessengruppen. So soll ein Domänen übergreifendes Forschungsökosystem entstehen, das von den Einrichtungen souverän getragen wird und den Austausch von Wissen und Ressourcen fördert.

8. Transparente Finanzierungsmodelle:

Etablierung fairer und transparenter Finanzierungsmodelle für Open Access und Open Research, die das Gemeinwohl priorisieren und sicherstellen, dass Ressourcen effektiv zur Unterstützung vielfältiger Publikationsformate und Initiativen genutzt werden.

9. Unterstützung in juristischen Fragen:

Einsatz für wissenschaftsfreundliche und klare Regelungen bezüglich relevanter Rechtsgebiete sowie Zugang zu rechtlicher Beratung im Bereich Open Research für Forschende und Einrichtungen. Das betrifft unter anderem das Urheber-, Datenschutz-, Arbeits- und Haushaltsrecht.

10. Beobachtungs- und Evaluierungsmaßnahmen:

Implementierung und Weiterentwicklung von kontextsensiblem Monitoring und Reporting zur Bewertung der Entwicklung von Open Research auf Landes-, Einrichtungs- und Fachebene.

 

Diese Themen bilden die Diskussionsgrundlage für die Zielmarken der Open-Research-Strategie Berlin, die alle Angehörigen der Wissenschafts- und Kulturerbe-Einrichtungen in Zuständigkeit des Landes Berlin adressiert, sowie interessierte Forschende und die allgemeine Öffentlichkeit.

Zum Weiterlesen:

Neufend, Maike, Maxi Kindling, und Georg Fischer. 2024. „Open by Default: Zielmarken für die Open-Research-Strategie Berlin“. Open-Access-Büro Berlin, November. https://doi.org/10.21428/986c5d43.9ea9c299.

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