3. Veranstaltung in der Reihe „Quo vadis offene Wissenschaft in Berlin und Brandenburg“ am 18. DEZEMBER 2024
Termin: 18. Dezember, 15:00–16:30 Uhr
Ort: Online via Webex
Veranstaltende: TH Wildau
Es handelt sich bei dieser Veranstaltung um die dritte in der Reihe Quo vadis offene Wissenschaft in Berlin und Brandenburg 2024/25.
Frei zugängliche Forschungsdaten bis hin zu Publikationen erlauben unter gewissen Creative-Commens-Bedingungen (CC BY, CC BY-SA oder CC0) auch die Verarbeitung der Informationen mit Technologien der Künstlichen Intelligenz. Gleichfalls ist Bibliotheken bei konsortial bis lizenzierten Produkten zugestanden, im Kontext des Text- und Dataminings eine entsprechende technologiegestützte Verarbeitung qualitätsgesicherter Informationen durchzuführen (sog. TDM-Schranke bzw. seit März 2018 in Kraft getretene Gesetz zur Angleichung des Urheberrechts an die aktuellen Erfordernisse der Wissensgesellschaft (UrhWissG), speziell § 44b und 60d UrhG). Hinzu kommen Möglichkeiten, urheberrechtlich geschützte Werke für KI-Systeme so zu verändern, dass eine weitere wissenschaftlichee Wertschöpfung im forschungsgeleiteten Streben und Erkenntnisinteresse möglich ist – wenn die TDM-Schranke nicht anwendbar ist, durch abgeleitete Textformate im Rahmen der freien Benutzung nach § 23 Abs. 1 S. 2 UrhG und damit ein Werk einen hinreichenden Abstand zu vorbestehendem Werk wahrt. Sogenannte abgeleitete Texte bieten neue Möglichkeiten der Analyse.
Aus diesen drei Aspekten erwachsen Bibliotheken neue Aufgaben im Kontext der Digital Humanities, es kommt ihnen eine besondere Rolle zu und sie sind aufgerufen, sich mit ihren Ressourcen und Möglichkeiten darauf einzustellen. Diese neue Rolle samt ihrer Limitierungen soll in diesem Panel diskutiert werden.
Programm
15:00–15:10 Uhr: Begrüßung durch Frank Seeliger (TH Wildau)
Teilnehmende an der Diskussion
- Judith Ludwig (TIB)
- Fabian Rack (FIZ Karlsruhe, iRights.Law)
- Christof Schöch (Universität Trier)
Moderiert von: Frank Seeliger (TH Wildau)
Biographische Informationen
Ass. jur. Judith Ludwig, LL.M. (ORCiD: 0000-0001-5322-0478) arbeitet als Justiziarin und Referentin für Lizenzen an der Technischen Informationsbibliothek (TIB). Sie ist u.a. Co-Vorsitzende der LIBER Working Group Copyright & Legal Matters und ständiger Gast in der Rechtskommission des Deutschen Bibliotheksverbands.
Fabian Rack ist Rechtsanwalt und wissenschaftlicher Mitarbeiter bei FIZ Karlsruhe – Leibniz Institut für Informationsinfrastruktur im Bereich Immaterialgüterrechte. Seit März 2020 ist er assoziierter Partner bei iRights.Law.
Christof Schöch ist Professor für Digital Humanities an der Universität Trier und wissenschaftlicher Ko-Direktor des Trier Center for Digital Humanities. Zweiter Vorsitzender des Verbands Digital Humanities im deutschsprachigen Raum (DHd).
Lektürehinweise
- Agi, Christian et al. (2024) Regelungen zu Künstlicher Intelligenz in Lizenzverträgen. Handlungsempfehlungen der Task Force Künstliche Intelligenz der Alianz der Wissenschaftsorganisationen. https://doi.org/10.5281/zenodo.13837663
- Brehm, Elke (2024) Open Access und Künstliche Intelligenz. Was ist erlaubt und was nicht? oa.talk
- Directorate-General for Research and Innovation (European Commission)(2024) Improving access to and reuse of research results, publications and data for scientific purposes. Report
- Loose, Yulia (2024) OER erstellen mit KI: was ist urheberrechtlich erlaubt und was nicht? Workshop vBIB24 // Twillo: https://elan-ev.de/twillo/
- Schöch, Christoph et al. (2020) Abgeleitete Textformate: Text und Data Mining mit urheberrechtlich geschützten Textbeständen. In: Zeitschrift für digitale Geisteswissenschaften. Wolfenbüttel 2020. http://dx.doi.org/10.17175/2020_006