Nederlands

Beobachtungen zur niederländischen Sprache

Berührungspunkte: Französisch-Guayana

Wo kommt der niederländische Sprach- und Kulturraum mit anderen in Berührung? Wo gibt es gemeinsame Interessensgebiete der Niederlandistik und ihrer Nachbarfächer? Solche Berührungspunkte stellen wir in einer kleinen Serie vor.

Die französische Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaft ist im romanischen Bereich sicher die privilegierte Nachbarin der Niederlandistik. Wo haben Frankreich und die Niederlande eine gemeinsame Grenze? Auf Sint Maarten bzw. Saint-Martin. (Wir erinnern uns: An island so nice, they named it twice) Wo grenzt das französische an das niederländische Sprachgebiet? In Belgien.

Fertig, alle Nachbarschaften abgehandelt. – Natürlich nicht! Denn die Sprachgebiete des Niederländischen und Französischen treffen sich auch am Maroni, der auf Niederländisch Marowijne heißt: zwischen Suriname und Französisch-Guayana. Die beiden ex-kolonialen Schwestern gehören zum Trio der drei Guyanas, die heute alle verschieden heißen. Suriname hat sich einen ganz eigenen Namen gesucht. Die Republik Guyana hat ein „a“ weniger als der geläufige deutsche Name von Französisch-Guayana (das man aber auch Französisch-Guyana schreiben kann und auf Französisch selbst sowieso Guyane).

Das heutige Französisch-Guayana und das ehemalige Niederländisch-Guayana haben mehr gemeinsam als man glaubt, obwohl das eine ein Überseegebiet Frankreichs ist und das andere ein unabhängiger Staat. Beide haben als einzige Amtssprachen die jeweilige Kolonialsprache behalten (in Französisch-Guayana hat man auch kaum eine andere Wahl, da gilt schließlich die französische Verfassung). Und beide kennen trotz der übersichtliche Bevölkerungszahl eine Vielzahl anderer Sprachen, etwa lokale indigene Sprachen und Kreolsprachen. Sranan, das in Suriname weit verbreitet ist, wird zum Beispiel auch nebenan gesprochen – also eine englischbasierte Kreolsprache in ehemaligen niederländischen und französischen Kolonien.

Am „französischen“ Ufer des Maroni, gegenüber Suriname. (P. Wilhelm, CC-BY-SA-3.0)

Die sprachlichen Realitäten im Grenzgebiet sind ungemein kompliziert. Die Sprachgemeinschaften selbst haben unterschiedlichste Wahrnehmungen, wie man die Sprachen in ihrer Umgebung einteilt, zu welchen Gemeinschaften sie sich selbst zählen und wie man die Sprachen nennt. (Dazu gibt es interessante Forschungsergebnisse von Kolleginnen aus Paris und Dublin.)

Egal wie man die Sprachen systematisiert – Bildung, sozialen Einfluss und Wohlstand bleiben an die dominanten europäischen Sprachen geknüpft. Während man in Suriname langsam Bewusstsein für eine eigene Standardform des Niederländischen entwickelt, bleibt in Französisch-Guayana das Ideal des Französischen aus Paris weiter stark. Aus der Sicht von Suriname ist Französisch-Guayana ein ziemlich wohlhabendes Land und Kontakte dort sind viel wert, z.B. wenn man Familie oder Freunde hat. Im Grenzgebiet findet man deshalb auch westlich des Maroni viele Menschen, die sich auf Französisch verständigen können. Was genau dort gesprochen wird, wie man dort Französisch lernt und in welchen Kontexten man es benutzt, wäre ein spannendes Forschungsthema für unsere Nachbardisziplin.

Bei den sprachlichen Gemeinsamkeiten ist aber noch lange nicht Schluss. Beide Gebiete sind zum Beispiel erfolgreich im Export von ebenso bekannten wie umstrittenen Frauen in der europäischen Politik. Aus Suriname kommt Sylvana Simons, die sich in besonders der antirassistischen und antikolonialen Politik verschrieben hat, dabei aber bei den vergangenen Parlamentswahlen nicht allzu viel Erfolg hatte. Das ist bei Christiane Taubira aus Cayenne anders, die zwar bei den Präsidentschaftswahlen 2002 nur wenige Prozente holte, später aber als Justizministerin unter anderem mit der Ehe für Alle das konservative Frankreich zur Weißglut trieb.

Die sozialen Probleme in den zwei Gebieten sind leider auch sehr ähnlich: Niedrige Einkommen, hohe Arbeitslosigkeit und teure Lebenshaltungskosten durch eine extreme Abhängigkeit von Importen machen links wie rechts des Maroni das Leben schwierig. Kein Wunder, dass sowohl in Suriname als auch in Französisch-Guyana in jüngster Zeit Proteste ausgebrochen sind, die nur mühsam befriedet werden konnten. Die Nachbarschaft wird dadurch nicht einfacher, im Gegenteil. Umso erleichterter ist man in Suriname, dass Marine Le Pen die Präsidentschaftswahl nicht gewonnen hat und sie nicht ihr Vorhaben durchsetzen kann, die Grenze entlang des Maroni abzusperren.

Gelingt es eher als unabhängiger Staat oder als Überseegebiet eines EU-Landes, die Verhältnisse für die Menschen zu verbessern? Das zu beobachten und natürlich vor allem weiter zu erforschen, wie die sprachlichen und kulturellen Realitäten sich entwickeln – darin steckt viel Potenzial für Niederlandistik und Romanistik gemeinsam. Und die Anglistik sollte am besten auch gleich mitmachen, denn sie hat ja noch ein ganz eigenes Guyana für sich.

Moeders mooiste…

De ontkenning (Verneinung) van „een“ is „geen“: ik heb een idee – hij heeft geen idee. Niet moeilijk, toch? De ontkenning „niet“ wordt in de regel net zo gebruikt als het Duitse „nicht“. Ook niet moeilijk dus.

Maar…!
In het Nederlands kunnen we aan „niet“ een bijzondere klemtoon geven door het woord achter het te ontkennende woord te plaatsen.

Donald Trump is moeders mooiste niet! En dat is voor dat heerschap (Typ, Kerl, Bursche) nog een compliment! En de snuggerste (klug, gescheit) is hij ook niet, laat staan (geschweige denn) de leukste thuis.
Er zijn ook andere mannen die niet bepaald tot moeders mooisten gerekend kunnen worden maar ze schrijven prachtige boeken of je kunt een geweldig leuke avond met ze doorbrengen – Nee, ik noem geen namen.

 

Ik ben moeders mooiste niet, ik denk dat jij dat ook wel ziet
Maar ik kan van je houden, zoals geen ander dat kan doen
Misschien kan jij me redden als in een sprookje met een zoen.

Mijn neus is krom, mijn tanden staan scheef, ik heb ontzettend grote oren,
mijn benen te lang, mijn armen te kort, mijn kin is ongeschoren;
je hebt misschien nog niet gezien dat ik naar jou heb zitten kijken
want mijn ogen staan zo scheel als weet ik veel…

Ik ben geen Don Juan maar een gewone man waarmee je lachen kan…

Een liefde op het eerste gezicht, daarvan moet ik het echt niet hebben,
maar ik ben echt de slechtste niet, je moet me beter leren kennen,
je hebt misschien nog niet gezien dat ik naar jou heb zitten kijken
want mijn ogen staan zo scheel als weet ik veel…

Maar ik kan van je houden zoals geen ander dat kan doen
misschien kan jij me redden als in een sprookje met een zoen
Ik ben moeders mooiste niet – ik denk dat jij dat ook wel ziet.

Tja…
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/79/Face-smile.svg/48px-Face-smile.svg.pngIk heb een antwoord gevonden: ook al ben je moeders mooiste niet, ook al staan je ogen en je tanden scheef, al heb je flaporen (Segelohren), al staan je benen krom en zijn je armen te kort, al ben je een donjuan: je mag er zijn! Had je zeker niet gedacht…

ook al = auch wenn – maar let op de plaats van het werkwoord: in het NL twee hoofdzinnen, in het Duits bijzin en hoofdzin!

Geen flauw idee waarom deze blogpost zo allesbehalve (alles andere als) genderneutraal is geraakt…

Strauchelblock und Sollbruchstelle

Die Koalitionsverhandlungen in den Niederlanden sind gescheitert. Das ist eigentlich keine Überraschung, denn die beteiligten Parteien haben tatsächlich sehr unterschiedliche Grundüberzeugungen. Vor allem beim Thema Migration konnte man sich nicht einigen. Der niederländische Rundfunk meldet dann auch:

Formatie nieuw kabinet vastgelopen op migratie

Gründlich auf Grund: Ein Frachter am Strand von Castricum, N-Holland. (K. Heemskerk, CC-BY-SA-3.0)

Eine Metapher, die in dem Zusammenhang nicht niederländischer sein könnte. Vastlopen können zum Beispiel Schiffe – sie laufen auf Grund. Besonders passend ist der Begriff, weil die Informateurin auch noch Schippers heißt. Mit dem deutschen Hang zum Autoverkehr würde man wohl sagen, die Verhandlungen haben sich festgefahren (was im Niederländischen aber genauso möglich ist: auch Autos können vastlopen).

Die Metaphorik geht noch weiter, nun ohne Seefahrerromantik:

Migratie was het struikelblok

Das wäre auf Deutsch in einer ganz wörtlichen Übersetzung einigermaßen verständlich, auch wenn es den Begriff so nicht gibt: Migration als Strauchelblock. Die gängigere Bezeichnung wäre wohl ein Stolperstein. Das Wort ist aber inzwischen schon sehr eng verbunden mit den Initiativen zur Erinnerung an Holocaust-Opfer, nämlich den Stolpersteine in den Straßen vor den früheren Wohnorten von ermordeten Jüdinnen und Juden. Dazu gibt es demnächst mehr zu berichten, mit FU-Bezug.

Wenn man diese Assoziation umgehen will, bliebe noch der Stein des Anstoßes. Der kann aber manchmal eine etwas zu starke moralische Bedeutung haben und passt dann nicht unbedingt. Der Van Dale schlägt noch den Stolperdraht vor. Allerdings weckt der wiederum den Gedanken an ein absichtlich errichtetes Hindernis, was beim struikelblok nicht unbedingt der Fall sein muss.

Nun sagen einige politische Kommentatoren: Diese „gescheiterten“ Koalitionsverhandlungen waren schon immer eingeplant. Die Parteien müssen ihrer Anhängerschaft signalisieren, dass man sich schwer getan hat und wichtige Positionen nicht zu leichtfertig aufgibt. Deshalb müssen die Verhandlungen zuerst scheitern, man verhandelt probeweise mit anderen Parteien und kehrt am Ende „schweren Herzens“ zur ursprünglichen Kombination zurück. Ob das tatsächlich so kommen wird, weiß niemand. Wenn das die Taktik wäre, dann wäre der struikelblok aber tatsächlich mit Absicht ausgelegt worden. Dafür gibt es wiederum ein wunderbares deutsches Wort: Sollbruchstelle. Die niederländische Entsprechung breukveiligheid kommt an die poetische Kraft der Sollbruchstelle nicht einmal annähernd heran. Warum? Weil sollen als Stufe zwischen können und müssen im niederländischen Verbsystem nicht mehr in dieser Form vorkommt. Das Modalverb zullen hat sich inzwischen als Tempusverb für das Futur festgefahren. Das Futur einer fertigen Koalition für die Niederlande kann jedenfalls noch sehr, sehr weit entfernt sein.

Der Nonchalantivsatz

Fast wäre der diesjährige Koningsdag berührungslos an uns vorbeigezogen. Es gab ja genug andere Sorgen: Frankreich (erste Wahlrunde), Großbritannien (Neuwahl), USA (eigentlich alles, was mit Trump zu tun hat). Trotzdem lohnt es sich, kurz an den Feiertag zurückzudenken, nämlich wegen eines Artikels, der zum Koningsdag im NRC erschienen ist.

In ihrer Sprachkolumne schreibt Japke-d. Bouma, dass wir wieder zur Bezeichnung Koninginnedag zurückkehren sollten.

Auf dem Kopf ein klassisches Königinnendach. (P. Blank, CC-BY 2.5)

Nach Jahrzehnten mit Beatrix, Juliana und Wilhelmina fällt es schwer, sich an etwas Neues zu gewöhnen. Für überzeugte Traditionalisten ist das die schlimmste aller Vorstellungen: das man die weibliche Form als vertrauter empfindet als die männliche und man das Gefühl hat, sie könne doch einfach so stehen bleiben. Der Mann ist dann eben „mitgemeint“, wie man das beim generischen Maskulinum für die weibliche Welt auch gerne postuliert. Natürlich ist hier im engeren Sinne nichts generisch, denn es gibt jeweils immer nur ein Staatsoberhaupt zur gleichen Zeit, das an dem Tag gefeiert wird. Nicht umsonst hängt der Feiertag mit dem royalen Geburtstag zusammen. Aber das Wort an sich ist eben dennoch verallgemeinernd. Damit benennt man den Feiertag, mit dem das jeweils amtierende Staatsoberhaupt gefeiert wird, mal Frau, mal Mann. Ungefähr so wie wir weiter vom Bundeskanzleramt sprechen, obwohl seit ebenfalls gefühlten Jahrzehnten dort eine Frau regiert. Nun wird der Koninginnedag erst seit dem Ende des 19. Jahrhunderts überhaupt gefeiert, und seitdem regierten in den Niederlanden durchweg immer nur Frauen. Mit Fug und Recht kann man also behaupten, dass der Begriff dauerhaft mit der weiblichen Form gebildet wurde und so lexikalisiert ist.

Abseits dieser monarchischen Geschlechterfragen bietet die NRC-Artikel noch ein anderes schönes Phänomen, das nicht selbst Thema des Artikels ist: den Nonchalantivsatz. Im letzten Absatz finden wir davon gleich drei:

Wat zeg ik: we maken Máxima óók ons staatshoofd. Hebben we er twee, kan ons het schelen.

En als we dan toch bezig zijn, maken we er ook weer 30 april van. Kunnen de toeristen met een Lonely Planet van 2002 ook weer meedoen.

Van 27 april maken we dan Republikeinendag. Hebben die mensen ook eens een feestje.

Gemeint sind die Sätze, die alle mit einem Verb anfangen. Auf Deutsch funktionieren sie ganz genauso, man kann sie mehr oder weniger direkt übersetzen – auf Englisch wegen der strikten SVO-Stellung dagegen nicht. Das hat mit der relativ einfachen Art und Weise zu tun, wie sie zustande kommen:

Vor dem Verb könnte ein dan oder ein zo stehen, das den vorhergehenden Satz wieder aufgreift. Damit ist das Vorfeld vor dem Verb besetzt und das Subjekt tritt dahinter. Nur dass das Vorfeld wegfallen kann, weil der Inhalt des Weggelassenen ohnehin der vorherige Satz ist. Wenn kein Satz vorausgeht, wird die Konstruktion schwierig. (Aber nicht unmöglich, z.B. bei sowas wie „Haben wir das auch geschafft!“ wenn eine Aufgabe erledigt ist.)

Die spannende Frage ist eher: Was genau sagt diese Konstruktion eigentlich aus? Wie unterscheidet sie sich von einem Satz, in dem das Vorfeld explizit genannt wird? Die stilistische Konnotation wird anders. Ein wenig Ernsthaftigkeit geht verloren, die Aussage klingt ungezwungen, beiläufig, oder wie im ersten Beispiel wörtlich: „kan het ons schelen!“ – Was macht das schon, was soll’s. Deshalb also ein Nonchalantivsatz, oder wenn man lieber deutsche Terminologie möchte, ein Wurstigkeitssatz. Also eigentlich genau das, was den verbissenen Kämpfern gegen geschlechtergerechte Sprache so oft fehlt.

Letterlijk

De vakantie was een rib uit mijn lijf, schreef mijn collega. Dat is een idomatische uitdrukking: het is niet letterlijk bedoeld. Gelukkig maar, stel je voor dat er écht een rib uit haar lijf gehaald werd.

Vaak kan zo’n uitdrukking zowel letterlijk als figuurlijk gebruikt worden. “Niet elkaars taal spreken” heeft een figuurlijke betekenis, namelijk dat je elkaar niet begrijpt, zelfs als je Nederlands met elkaar praat. Maar het kan ook zijn dat je letterlijk niet elkaars taal spreekt: jij spreekt Pools en zij spreekt Fins.

So far, so good. Wat je vaak ziet en hoort gebeuren, is dat iemand een uitdrukking gebruikt, die ook figuurlijk bedoelt, en er toch letterlijk bij zegt. Lees even mee:

Leiespiegel maar dan letterlijk (Spotter2, CC-BY-SA-4.0)

We kunnen helemaal niet letterlijk terug naar de middelleeuwen. En dat kijkje in de eigen keuken, blijkt ook niet letterlijk te zijn, noch stonden de mensen onmiddellijk na de Franse presidentsverkiezingen met hun armen wijd gespreid te wachten op de nieuwe Franse president om hem eens stevig te knuffelen.

Er is iets anders aan de hand. Dat wordt in voorbeelden als deze twee nog duidelijker:

Ik sta soms letterlijk in de brand, dan heb ik het zo warm ineens (hier)

En nog eentje, waarin gespeeld wordt met de oorspronkelijke idiomatische uitdrukking, zich groen ergeren:

Toch komt het voor dat inwoners zich letterlijk groen en geel ergeren aan overhangend groen. (hier)

Natuurlijk staat de bezoeker van het forum niet letterlijk in brand, en laten we maar hopen dat de inwoners niet écht geel en groen uitslaan. Bedoeld is het heel erg warm hebben of zich heel erg ergeren. De betekenis van letterlijk verschuift, en het woord wordt als intensiveerder of hyperbool gebruikt. Door letterlijk toe te voegen, versterkt de spreker het spreekwoord. Dat gebruik van letterlijk ergert sommige mensen enorm (hier) net als veel taalveranderingen.

Maar je kan het natuurlijk ook gewoon opmerken en beschrijven. Wat blijkt: in het Engels vindt een gelijkaardige betekenisverschuiving plaats, wat de makers van het Merriam Webster woordenboek ertoe leidt in een langer artikel (aanrader!) te traceren welke attestaties er te vinden zijn. Ze concluderen met een knipoog:

Literally every modern dictionary includes a definition for the metaphoric or intensifying sense of the word literally.

Hoe het in het Duits zit? Zelfs al breek ik letterlijk mijn hoofd, ik vind niet zoveel voorbeelden als in het Nederlands. Ook een knipoog.

Zij is van vóór de mammoet

Onze Taal maakt reclame voor de boekjes Mijn moeder zei altijd en (nieuw!) Mijn vader zei altijd … en levert meteen een paar prachtige voorbeelden van wat onze ouders zo zeiden:

Lieverkoekjes worden niet gebakken (antwoord op: ik wil liever dit of dat…) – ± Es gibt keine Extrawurst
Wat je niet lust, slik je maar door – Schluck einfach runter, was dir nicht schmeckt

Er waren ook ouders met minder gevoel voor humor die zeiden: je heb de oorlog niet meegemaakt!
Dat betekende dan: Jij, kind, wees blij dat je een bord eten voor je neus hebt; opeten!

De oorlog (de tweede) begon in Nederland en België op 10 mei 1940: een scheidslijn!
Dat is van vóór de oorlog betekende in mijn jeugd: dat is hartstikke oud. Die vriend van haar is van vóór de oorlog: een ouwe lul dus, of – indien een compliment – een krasse knar.

Ik ben – ik geef het aarzelend toe – van vóór de mammoet.

Mammoet (PD Old)

Niet dat ik miljoenen jaren tel… ik ben schoolgegaan vóór de Mammoetwet die (1968) het hele Nederlandse onderwijssysteem op z`n kop zette. We hadden destijds, na het zes-jarige lagere onderwijs, het klassieke (altsprachliche) gymnasium α (zwaartepunt talen) en β (zwaartepunt exacte vakken+Grieks en Latijn), de Hogere Burgerschool: HBS a (talen) en b (exacte vakken), de MMS (Middelbare Meisjesschool), de MULO (Middelbaar Uitgebreid Lager Onderwijs), de ambachts- en de huishoudschool: de eerste voor jongens, de laatste voor meisjes.

Aan de eerste klas van de huishoudschool
Wordt les gegeven in rode kool (drs P)

In deze indeling herkent u wellicht de 19e eeuw waarin het schoolsysteem geopend werd voor de zogenaamde lagere klassen en voor het vrouwelijk geslacht … Op katholieke en christelijke (protestantische) scholen (door de overheid gefinancierd) werd de scheiding naar sekse (Geschlechtertrennung) afgeschaft. Wij van vóór de mammoet zaten op meisjes- dan wel jongensscholen. Er waren, zelfs in het katholieke Limburg, ook zogenaamde rijksscholen: daar gingen altijd al zowel meisjes als jongens school.

Ik heb de lagere school bezocht – die nu basisschool heet (klinkt ook beter). Daarna het gymnasium α (alfa). Geëxamineerd (Abitur) werden alfa’s in NL, Frans, Duits, Engels, Grieks (bijv. Euripides + Homerus of Herodotes), Latijn (bijv. Tacitus + Vergilius of Cicero), geschiedenis en algebra. Mijn β (bèta)-vriendinnen hadden ook Grieks en Latijn (maar slechts 1 schrijver elk) en werden geëxamineerd in natuur-  en scheikunde (Physik, Chemie) en wat wiskunde (Mathematik) betreft in twee van de drie vakken stereometrie, goniometrie en analytische meetkunde (geometrie).
Deze mammoetpakketten werden gereduceerd.

Niet dat de wet haar naam aan de examenomvang te danken had. Het was een ARP-politicus die tegen was, die het wetsvoorstel minachtend een mammoetwet noemde.

Alles wat we tegenwoordig kennen – de basisschool, het vwo (het voorbereidend wetenschappelijk onderwijs), waartoe het gymnasium α en β en het atheneum a en b (modernsprachlich) behoren, … het havo, mavo, en vmbo, is van ná de mammoet.

De kleuterschool (Kindergarten) voor 4- en 5-jarigen werd later afgeschaft. Vierjarigen gaan tegenwoordig (vrijwillig) naar groep 1 van de basisschool; vijfjarigen gaan (verplicht) naar groep 2. Na groep 8 gaan ze naar het voortgezet onderwijs (weiterführende Schulen).

Maria Sibylla Merian

Im Kupferstichkabinett findet zur Zeit die Ausstellung Maria Sibylla Merian und die Tradition des Blumenbildes statt (bis zum 2. Juli). Bis zum 25. Juni kann man als Ergänzung in der Gemäldegalerie die kleine schmucke Ausstellung Der Reiz des Kleinen – Naturstudien in Hollands Goldenem Jahrhundert besuchen.

Gehen Sie hin: es lohnt!

Aus gegebenem Anlaß haben wir in der Philologischen Bibliothek eine kleine Vitrine zu Maria Sibylla Merian eingerichtet. Warum wir, die Niederländische Philologie?
Nun, Maria Sibylla Merian (als Kind hatte sie die Raupen und ihre Verwandlung, die Insekten lieben gelernt) landete nach der Trennung von ihrem Ehemann bei den Labadisten in Friesland. Das Anwesen, das sie bewohnten, gehörte den Schwestern von Cornelis van Aerssen van Sommelsdijk, dem Gouverneur der Kolonie Surinam. Später zog es sie nach Amsterdam, wo auch die Schiffe der WIC (West-Indischen Compagnie) anlegten.

„In Holland sah ich jedoch voller Verwunderung, was für schöne Tiere man aus Ost- und West-Indien kommen ließ, … In jenen Sammlungen habe ich diese und zahllose andere Insekten gefunden, aber so, dass dort ihr Ursprung und ihre Fortpflanzung fehlten, das heißt, wie sie sich aus Raupen in Puppen und so weiter verwandeln. Das alles hat mich dazu angeregt, eine große und teure Reise zu unternehmen und nach Surinam zu fahren (ein heißes und feuchtes Land …), um dort meine Beobachtungen fortzusetzen.“ Quelle

Zitrone (PD-Art)

Die Neugier siegte: 1699 schiffte sie sich ein. In Surinam entstanden die Zeichnungen, die zusammen mit ihren Beschreibungen zu ihrem allerschönsten Buch führten: im Jahre 1705 erschien Metamorphosis insectorum Surinamensium.
Die Universität Göttingen hat den Band digitalisiert; Sie können hier durch dieses prächtige Buch blättern.

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass die Merian sich auch interessiert mit der einheimischen Bevölkerung unterhalten hat, und so von Indianerinnen einiges über Kräuter, Pflanzen und deren heilsame Wirkung erfuhr, u.a. Informationen darüber, wie Abtreibungen eingeleitet wurden.
Alexander von Humboldt blieben, exakt 100 Jahre später, solche, eher ‚weiblich‘ konnotierten Zusammenhänge, die Merian als Pionierin ausweisen, trotz seiner umfassenden ‚zweiten Entdeckung‘ Lateinamerikas verborgen.

 

Berlijn-Suriname_klein

In unserer Vitrine finden Sie auch zwei Biographien – die eine von Dieter Kühn: Frau Merian! Eine Lebensgeschichte.

Die andere von der niederländischen Autorin Inez van Dullemen: Maria Sibylla: een ongebruikelijke passie.

Beide Bücher sind auf Wunsch auszuleihen…

Jetzt sind Sie bestimmt neugierig geworden auf dieses Land in den Tropen, wo man sogar in Berlin, am Rande des Regenwaldes, Niederländisch spricht, oder?

Krieten òm Chriet

Waarschijnlijk begrijpen alleen Leonie Cornips – die zich beroepshalve met taal bezighoudt – en andere Limburgers deze titel.

Geeft niet! (macht nichts)

Krieten is een Noord-Limburgs werkwoord dat huilen (weinen) betekent. Mädje, neet krieten… zei mijn Venlose oma wel eens als ik mijn hoofd aan de tafel gestoten had: … muulke! (kusje). Etymologisch gezien is dit verbum verwant met het Duitse kreischen. In Midden-Limburg wordt gejankt. In het Nederlands hebben we „krijten“ (archaïsch) in dezelfde betekenis. Limburgers hebben geen problemen met het verschil tussen de korte -ei en de lange -ij. De laatste is in ons dialect altijd -ie. En vaak vinden we die -i-klank ook in het Duits (Berlin-Berlijn), resp. Middelhoogduits:

Chriets huis van de toekomst (P.J.L Laurens, CC-BY-SA-3.0)

Dû bist mîn, ich bin dîn:
des solt dû gewis sîn;
dû bist beslozzen in mînem herzen,
verlorn ist daz slüzzelîn:
dû muost immer drinne sîn.

En Chriet?
Dat is Chriet Titulaer, wetenschapper, sterrenkundige (Astronom), geboren in Hout-Blerick (Venlo): niet weg te denken van de Nederlandse televisie in de jaren 70, 80 met zijn programma’s over het heelal, de ruimtevaart, de toekomst…
Hij kwam uit Limburg (zijn scheikundeleraar werd, als ik me niet vergis, later de mijne) en verloochende deze afkomst niet: zijn sympathieke zagggte -g (ich-Laut) heb ik nog in mijn oor. ‚Mijn accent hoort bij mij, ik ben zoals ik ben‘

Chriet Titulaer is op 23 april overleden. Een planetoïde is naar hem vernoemd: 12133 Titulaer.
Hier necrologieën in De Limburger en bij de NOS.

Er is iets mis met -nis

Wat is er aan de hand met –nis? Dat achtervoegsel is nogal raadselachtig, dat hebt u hier al gelezen. We vinden het in allerlei woorden zowel in het Nederlands als in het Duits.

das Gefängnis de gevangenis das Ärgernis de ergernis
die Betrübnis de droefenis, de treurnis das Bekenntnis de bekentenis (ook: de belijdenis)
die Bekümmernis de bekommernis (ook: de bekommering) die (Er)kenntnis de kennis (ook: het inzicht, het begrip)
die Wildnis de wildernis das Zeugnis de getuigenis
die Verdammnis de verdoemenis / verdommenis das Gleichnis (ook: die Gleichheit) de gelijkenis
das Hindernis de hindernis das Bildnis de beeltenis
das Erlebnis de belevenis (vaker: de ervaring) das Ereignis de gebeurtenis (andere stam)
das Begräbnis (vaker: die Beerdigung) de begrafenis

 

die Düsternis (vaker: die Finsternis) de duisternis

 

De betekenis van deze woorden is niet altijd exact identiek. Vaak is in minstens één van de twee talen het woord op –nis verouderd of weinig verspreid. Er zijn zelfs extreme gevallen zoals Fäulnis en vuilnis: dezelfde etymologie en structuur, maar door een zelfstandige ontwikkeling zijn er inmiddels false friends van geworden.

We vinden ook veel voorbeelden van woorden die in het Duits op –nis eindigen maar niet in het Nederlands, of andersom.

das Geheimnis het geheim
das Gelöbnis de gelofte
das Vermächtnis de nalatenschap (auch: de erfenis)
das Verhältnis de verhouding
das Wagnis het risico, het waagstuk
das Zerwürfnis de onenigheid, de onmin, de ruzie
das Bündnis het band, het verbond
das (die) Versäumnis het verzuim, de verzuiming
die Bewandtnis de gesteldheid
das Gedächtnis het geheugen (ook: de nagedachtenis ~ das Gedenken)

 

die Geschichte de geschiedenis
das Erbe de erfenis
die Bedeutung de betekenis
die Schändung de schennis
das Urteil (~ der Befund) het vonnis
die Verbindung, Verpflichtung de verbintenis
die/das Labsal de lafenis

Deze woordenlijsten tonen al dat –nis vandaag noch in het Duits noch in het Nederlands productief is. Actuele verschijnsels en concepten zouden we zeker niet milieubeschermnis of Steuerbelastnis noemen – daar hebben we andere en productievere achtervoegsels voor, bv. –ing of –ung.

De betekenis van –nis is erg vaag. Verder dan “maak er een naamwoord van” gaat het niet, in elk geval is de achtergrond vandaag niet transparant. Soms zijn de concepten van de woorden op –nis heel concreet (gevangenis, Zeugnis), soms zijn ze abstract en moeilijk te omschrijven (lafenis, Zerwürfnis). De concrete woorden zijn immers ook gebaseerd op voorstellingen die eerder abstract waren: de gevangenis als gebouw of instelling is afgeleid van het feit dat iemand gevangen was; een Schulzeugnis is een schriftelijke samenvatting van de waarneming die een leraar tijdens het schooljaar van zijn scholieren heeft verzameld.

Soms kunnen we van nis-woorden een meervoud vormen, soms niet: Geheimnisse, Ereignisse, Zeugnisse; hindernissen, gevangenissen, beeltenissen – kan allemaal. In andere gevallen is het meervoud erg vreemd of zelfs uitgesloten: betroefenissen / Betrübnisse, duisternissen / Finsternisse.

In het Duits komt er nog bij dat het achtervoegsel niet eens een duidelijke tendentie naar vrouwelijke of onzijdige naamwoorden heeft. In het kort: het is een achtervoegsel dat we meer uit vaste gewoonte dan uit noodzakelijkheid meeslepen. Misschien was –nis gewoon een vergissing van de taalgeschiedenis.

De oude gevangenis in Hasselt, een vrij concrete -nis. (Queest, CC-BY-SA-4.0)

Salatöl taugt zur Kunst

Delftsche slaolie (PD-old)

Slaolie en kunst? Lees er dit FAZ-artikel maar eens op na!

Voor de jugendstil moet je eigenlijk in België zijn (die daar art nouveau heet). In Nederland had je, wat de architectuur betreft, de Amsterdamse School: veel minder golven en krullen.

Maar Jan Toorop kon er ook wat van.

Gesang der Zeiten – dat is de titel van een tentoonstelling over het werk van de Nederlandse schilder Jan Toorop. U kunt die nog tot 21 mei in het Bröhan-Museum bezichtigen.

 

De prachtige catalogus is vertaald – het wordt FOEI! weer eens niet vermeld – door de FU-alumni Birgit Erdmann en Rolf Erdorf.