Der Sprachpurismus hatte es schwer in letzter Zeit. Mit Corona wurden unzählige Anglizismen angespült, vom Lockdown bis zum Superspreader. Einige davon machten Karriere als Wörter des Jahres, andere als Unwörter, sei es im Deutschen, im Niederländischen oder in anderen Sprachen. Seit Ende 2020 naht aber Hoffnung. Als wäre es ein Zeichen, scheint nicht nur die […]
Archiv der Kategorie 'Etymologie'
Steinkohlen-Englisch
In seinem Bestseller Im Grunde gut schreibt der niederländische Journalist Rutger Bregman unter anderem über Jos de Blok, den Gründer des Pflegedienstes Buurtzorg. Dieser de Blok hat 2014 für sein Unternehmenskonzept in London eine höchst renommierte Auszeichnung bekommen, die Albert-Medaille der britischen Royal Society of Arts. Über die Verleihung schreibt Bregman: “Und nun also Jos […]
Groene donderdag? Karige vrijdag?
Palmzondag is achter de rug; de Goede Week (ook wel Stille Week genoemd) is begonnen. In het Duits spreken we over de Karwoche (ahd. kara: Klage, Kummer, Trauer). Vandaag, donderdag, wordt het Laatste Avondmaal herdacht: Witte Donderdag. Jezus en zijn apostelen vierden het joodse Pesachfeest, het einde van de joodse slavernij in en de uittocht […]
Missgunst vorm Fenster
Eifersüchtig schläft man besser? Ein kleines Vokabelproblem führte kürzlich zu einem absurden Missverständnis mit einer Freundin aus Norwegen, die zu Besuch war. Der Vorschlag war gut gemeint, nämlich die Jalousie herunterzulassen. Die heißt bloß auf Norwegisch anders, nämlich persienne. Das Wort sjalusi gibt es zwar auch, es bedeutet aber nur Eifersucht. Damit hatten wir unbeabsichtigt […]
Mief-maf-muf? – Mof!
Het was een enigszins groteske mailwisseling tussen Philipp Krämer en mij: het ging om Mief, muf en mof… behoorlijk maf (albern) dus! Het begon allemaal met spruitjeslucht: dat is de geur (Duft) van spruitjes (Rosenkohl). Spruitjeslucht heeft echter in het NL tevens de betekenis: der Mief, der Muff… De dikke Van Dale beschrijft spruitjeslucht als: […]
Dänische Miszellen IV
Woher die Zuiderzee ihren Namen hat, haben wir schon einmal geklärt: Sie liegt zwar für den größten Teil der Niederlande eigentlich im Norden, aber eben südlich der Nordsee. Die Nordsee heißt auch auf Niederländisch Noordzee, geographisch logisch. Man behauptet, den Namen hätten die Friesen geprägt, deren Siedlungsgebiet entlang der Küste die Blickrichtung bestimmte. Von da […]
Dänische Miszellen III
Zu den faszinierenden kleinen Unterschieden zwischen Deutsch und Niederländisch gehört der Plural auf -eren, den das Deutsche nicht kennt. Als Ansammlung von gleich zwei Pluralendungen, die jeweils einzeln auf Deutsch durchaus bekannt sind, werden manche Substantive in der Mehrzahl so gebildet: blad – bladeren, kind – kinderen. In den germanischen Sprachen kommen bei den Worten […]
Flederhunde und holländische Tauben
Warum sollte man sich eigentlich mit Kreolsprachen beschäftigen? Gründe gibt es viele: Sie haben eine spannende (und oft tragische) Geschichte, sie haben interessante grammatische Strukturen zu bieten – und natürlich: man darf zu ihrer Erforschung in wunderschöne Länder reisen. Kürzlich fand wieder eine Kreolistik-Konferenz statt, nämlich auf den Seychellen. Dort fiel mir als erstes auf, […]
Trainer auf Rädern
Das Jahr 2018 habe ich zu meinem persönlichen Mottojahr „Habsburg“ erklärt. Im Dienste der Linguistik durfte ich im vergangenen Frühjahr nach Bozen in Südtirol reisen, um an einem Workshop zur historischen Mehrsprachigkeit teilzunehmen. Im August war das Colloquium Neerlandicum in Belgien, kurz darauf die International Conference on Sociolinguistics in Budapest – und zum Abschluss nun […]
Diwan statt Stau
Belgien feiert, überall wehen Flaggen. Nicht wegen Fußball, fast muss man inzwischen sagen: ausnahmsweise. Sondern weil der 21. Juli der Nationalfeiertag ist. Einer der wenigen Tage, an denen auch in Flandern die Sprache so föderal aussieht wie selten, weil flämische Zeitungen kaum an französischen Lehnwörtern vorbeikommen. Beispielsweise De Morgen: An erster Stelle steht die jährliche […]