Die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin hat ihre neue Informations- und Serviceplattform zum Thema Open Educational Resources (OER) veröffentlicht. Neben Einführungen zu Materialienrecherche, Creative-Commons-Lizenzen und Veröffentlichung eigener OER bietet sie den Angehörigen der FU Berlin Services zur Recherche, Erstellung und Publikation offen lizenzierter Lehrressourcen an. Als Angehörige gelten dabei alle Studierenden und Mitarbeitenden der FU Berlin.
Ein Gastbeitrag von Sascha Eckhold, Universitätsbibliothek der FU Berlin
Was sind Open Educational Resources (OER)?
Open Educational Resources sind freie Bildungsmaterialien jeglicher Art, welche offen lizenziert und unentgeltlich nutzbar sind. Beispiele für solche Inhalte sind Präsentationen, Grafiken, Bilder (z.B. Fotoaufnahmen), Arbeitsblätter, Texte, Video- und Audiomaterial – aber auch gesamte Kurse oder Lehrbücher können als OER für die Nachnutzung geöffnet werden.
Um den Einsatz vorhandener OER so einfach wie möglich zu gestalten, können Angehörige der FU Berlin über die Plattform einen Rechercheauftrag erstellen. Die Universitätsbibliothek stellt daraufhin eine Auflistung geeigneter OER mit Hinweisen für die weitere Recherche sowie Einbettung der Materialien zusammen. Dieser Service soll die erste Hürde bei der teils zeitintensiven Beschäftigung mit dem Thema OER nehmen.
Die Initiative dient auch dazu, die Beschäftigung mit OER und ihren Vorteilen an der Freien Universität zu stärken. Bisher findet das Thema OER v.a. durch das Engagement Einzelner statt. Die neue Plattform hat daher unter anderem das Ziel, diese Bestrebungen zu sammeln, zu unterstützen und nach Außen sichtbar zu machen. Angehörige der FU, die bereits OER erstellt haben, können diese als Showcase prominent auf der Plattform vorstellen und mit anderen Nutzenden in Kontakt treten.
Vorteile offener Lizenzierung
Eine weitere wichtige Funktion übernimmt die Plattform bei der Beratung zur offenen Lizenzierung von Lehrmaterialien mittels der standardisierten Lizenzen von Creative Commons (CC). Dieses Lizenzmodell, welches auch bei Open-Access-Publikationen zum Einsatz kommt, bietet vordefinierte Pauschallizenzen mit unterschiedlich strengen Nutzungsbestimmungen.
CC-Lizenzen haben den Vorteil, dass Interessierte keine eigene Erlaubnis bei den Urheber*innen einholen müssen, wenn sie einen Inhalt mit CC-Lizenz nutzen wollen. Solange sich die Nutzung innerhalb der Lizenzbedingungen bewegt, dürfen sie das einfach tun. CC-Lizenzen stehen damit nicht im Gegensatz zum Urheberrecht, sondern ermöglichen auf dessen Grundlage die Nutzung von Werken.
Die Universitätsbibliothek empfiehlt, eigene Lehrmaterialien so offen wie möglich als OER zu lizenzieren. In der Praxis bedeutet das die Wahl der CC-Lizenz „CC BY 4.0“. Sie ermöglicht die Nachnutzung und Bearbeitung des Materials, wobei der Name der Urheberin bzw. des Urhebers sowie die Lizenz angegeben werden müssen. Eine solche offene Lizenzierung spart Zeit, bietet Rechtssicherheit und ist innerhalb der Community von Open Access und OER anerkannt.
Die OER-Plattform der Universitätsbibliothek finden Sie hier: https://blogs.fu-berlin.de/open-educational-resources/
Für Fragen zu Open Educational Resources kontaktieren Sie oer@ub.fu-berlin.de