Nederlands

Beobachtungen zur niederländischen Sprache

Allgemein und generell

Die niederländische Gesellschaft ist eine Konsensdemokratie, heißt es oft. Ob sich die politische Tradition des Ausgleichs auf europäischer Bühne auszahlt, muss momentan Finanzminister Dijsselbloem als Vorsitzender der Eurogruppe beweisen. Ein wichtiges Mittel der Diplomatie sind vage Formulierungen, die den politischen Partnern nicht wehtun.

Mit vagen Formulierungen hat die niederländische Regierung in ihren Funktionsbezeichnungen große Erfahrung. Dijsselbloems Vorgesetzter Mark Rutte beispielsweise ist nicht nur Regierungschef, sondern auch minister van Algemene Zaken. Man könnte sagen: Er ist für alles zuständig. Das ministerie van Algemene Zaken entspricht am ehesten dem deutschen Kanzleramt oder der Staatskanzlei eines Bundeslandes. Sicher eine notwendige Einrichtung – aber ein wenig erinnert ein Ministerium für allgemeine Angelegenheiten an das berühmte „Department of Administrative Affairs“ aus der britischen Comedyserie Yes, Minister.

Ministerie van Algemene Zaken. (Foto: Joris 1919, CC-BY-SA-3.0)

Ähnlich unscharf ist die Benennung des Openbaar Ministerie. Genau genommen sollte im Sinne der Bürger jedes Ministerium openbaar sein. Nun ist aber das Openbaar Ministerie kein Ministerium, sondern in Belgien wie in den Niederlanden die Generalstaatsanwaltschaft. Und für deren Arbeit ist es oft zentral, dass viele Dinge nicht zu früh an die Öffentlichkeit gelangen. Dafür sorgt unter anderem der procureur-generaal, also der Generalstaatsanwalt. Der ist begrifflich auch generell für alles zuständig und erbt seine Benennung aus dem Französischen, das wiederum diesen Begriff aus dem lateinischen procurare für „beschaffen“ oder „verwalten“ entwickelte. Der procureur-generaal ist nichts anders als ein allgemeiner Verwalter – allerdings nur in der ganz weit hergeholten etymologischen Bedeutung, die sich inzwischen in Richtung Haupt- oder höchste/r gewandelt hat. Reichlich tautologisch ist deshalb die Amtsbezeichnung des hoofdadvocaat-generaal.

Wappen der Staten-Generaal. (Fry1989&Sodacan, CC-BY-SA-3.0)

Das Niederländische mit seinen altehrwürdigen Institutionen kennt noch viele solche (pseudo-)lateinische nachgestellte Amtsbezeichnungen mit –generaal, zum Beispiel zu Kolonialzeiten den gouverneur-generaal, oder auch die Staten-Generaal: die beiden Parlamentskammern der Niederlande. Oft werden sie auf Deutsch etwas holprig als Generalstaaten übersetzt. Wieder steht das Französische Pate, es geht eigentlich um die Etats, also die gesellschaftlich dominanten Gruppen (Adel, Klerus und das Bürgertum als dritter Stand). Die Staten-Generaal sind die Generalstände, was beim heutigen demokratisch gewählten Parlament natürlich nicht mehr der alten Struktur entspricht.

Auch die Staten-Generaal sind generell für alles zuständig: Ein Parlament stimmt über praktisch jeden Politikbereich ab. Scheinbar für nichts zuständig sind dagegen ministers zonder portefeuille. Auf Deutsch nennt man sie Minister ohne Geschäftsbereich. Sie betreuen aber durchaus ein Politikfeld, stimmen im Kabinett mit, leiten allerdings kein eigenes Ministerium. Zwei solche Posten gibt es in der amtierenden Regierung Rutte-II. Eine Ministerin mit Ressort ist die Verteidigungsministerin. Wie jeder niederländische Minister lässt sie sich bei der Leitung ihres Hauses von einem Secretaris-Generaal unterstützen, einem Generalsekretär – aber trotz der Tätigkeit im Verteidigungsministerium dadurch noch lange nicht der Sekretär der Generäle.

Unverfroren verschlimmbesserd

Ik was even een paar dagen in de heimat omdat ik de late Rembrandt wilde zien en ook de mooie tentoonstelling Joden in de Cariben in het Joods Historisch Museum. Zeer de moeite waard! Bovendien was het Boekenweek.

Is u opgevallen dat ik het woord heimat hierboven niet gecursiveerd en met een kleine letter geschreven heb? Het staat in de Dikke Van Dale. Blijkbaar hebben Nederlanders geen eigen woord dat hetzelfde uitdrukt. Een ander Duits woord dat ik tegenkwam en dat ik tot mijn verbazing ook in de Van Dale én in het NRC Stijlboek vond, was unverfroren. Waarom de Nederlandse woorden brutaalweg of onbeschaamd niet voldoen, weet ik niet. In de NRC kwam de zin voor: „Daags na de onthulling in Nieuwsuur meldde het ministerie van Opstelten nog unverfroren dat het programma helemaal fout zat.“ En op bladzijde 44 van Magdalena, het nieuwe boek van Maarten ’t Hart, stappen zijn broertje en zusje unverfrorenin de auto van een vreemde meneer.

De woorden gründlichkeit (grondigheid) en schadenfreude (leedvermaak), die in een vorige bijdrage voorkwamen, staan overigens ook in de Dikke (met de toevoeging: ontleend aan het Duits).

De Brandenburger Tor (Thomas Bühler, CC-BY-SA-3.0)

Niet dat u nou denkt dat ik dat allemaal unheimisch vind: moet kunnen! Toch? Maar….
De Dikke schrijft bij unheimlich: beklemmend, naargeestig, onheilspellend, unheimisch. Valt u iets op? Unheimisch als verklaring voor unheimlich!
Unheimisch is een in ongebruik geraakt Duits woord (het staat niet in de Duden) dat het tegendeel van heimisch (thuis, inheems) uitdrukte. Prof.
Ton Naaijkens heeft er een artikel aan gewijd. En hoewel het zowel in de Dikke als in het NRC Stijlboek (in beide met de uitleg: een Nederlandse vorming, gebruikt voor Duits unheimlich) te vinden is, heb ik er moeite mee: het is te zeer in strijd met mijn Duitse taalgevoel. Hetzelfde unheimliche gevoel bekruipt me trouwens wanneer ik in een Nederlandse tekst het Potsdamer Platz of de Brandenburger Tor lees.

Nog iets: in het Financieel Dagblad van zaterdag 14 maart 2015 stond een artikel met de titel De kunst van het verschlimmbessern. Dit werkwoord vind ik niet in de Dikke maar wel het substantief verschlimmbesserung: ontleend aan het Duits, iets dat als een verbetering is bedoeld maar in feite een verslechtering is. Accepteren we verschlimmbessern als werkwoord, dan zijn de stamtijden: verschlimmbesserde – heb verschlimmbesserd.
Kijk, daar heb ik nou begrip voor: dat mooie woord ontbreekt in het Nederlands, dan maar leentjebuur spelen (etwas borgen).

Wasserschaft und Deichgräfinnenschaft

Wann haben Sie zum letzten Mal einen Deichgrafen gewählt? In den Niederlanden war gestern (an einem Mittwoch!) Gelegenheit dazu. Gewählt wurden vor allem die Provinciale Staten, also die Parlamente der Provinzen. Diese bestimmen später auch die Mitglieder der Eerste Kamer im nationalen Parlament. Zugleich fanden Wahlen für die Räte der Waterschappen statt. Viel Aufmerksamkeit bekommt dieses politische Ereignis nicht, erst recht nicht im Ausland, abgesehen von der Kuriosum-Ecke auf dem Titel der Süddeutschen Zeitung. Auch in den Niederlanden hatte der Wahlkampf für die Wasserschaften anscheinend nicht die größte Priorität. Ergebnisse der Provinzwahlen gibt es schon heute, wie die Wahlen für die Wasserschaften ausgingen, wird erst morgen zu erfahren sein.

Was ist nun eigentlich eine „Wasserschaft“? Ähnlich den deutschen Deichverbänden sind diese demokratisch verfassten politischen Einheiten zuständig für alle Regelungsfragen, die mit dem Wasser zu tun haben. Sie müssen zum Beispiel dafür sorgen, dass die Deiche stabil bleiben, dass die Wasserstraßen schiffbar sind und dass die Wasserqualität überwacht wird. Bis auf eine friesische Wasserschaft ohne Bevölkerung, die keine Wähler und damit auch keine gewählte Verwaltung hat, steht an der Spitze der Wasserschaftsverwaltung ein Deichgraf (nl. dijkgraaf) – wo es keine Deiche gibt, stattdessen ein Wassergraf (nl. watergraaf). Adelig wurden und werden Deichgrafen mit ihrer Wahl nicht, aber eine prestigeträchtige Aufgabe war es stets. Heute haben dieses Amt in einigen Wasserschaften auch Frauen inne, wobei der Begriff Deichgräfin sich noch nicht durchgesetzt hat. Die Dijkgravin ist bisher Fiktion, nämlich als Romanfigur der frankophonen flämischen Schriftstellerin Marie Gevers, die im Original 1931 von der comtesse des digues schrieb.

Klaas Breebaart, Deichgraf im 19. Jh. und Namenspatron eines Polders in der Provinz Groningen (Foto: F. J. von Kolkow, PD)

Ebenso feminin wie die Deichgräfin sind auf Deutsch alle Wortbildungen auf –schaft. Etymologisch ist das Suffix im Deutschen ebenso wie das niederländische –schap verwandt mit dem Verb, das wir heute als schaffen oder scheppen kennen. Das Deutsche kennt laut Duden drei Bedeutungstypen von –schaft bei der Wortbildung, die in ähnlicher Form auch im Niederländischen zutreffen:

  • Beschaffenheit bzw. Zustand, z.B. Schwangerschaft, Gefangenschaft
  • Ergebnis eines Tuns, z.B. Errungenschaft
  • Personengruppe oder Gruppe von Dingen, z.B. Beamtenschaft, Lehrerschaft

Wohin passt nun die Wasserschaft? Sie ist jedenfalls weder eine Zustandsbezeichnung (die Gebiete bestehen nicht aus Wasser) und auch nicht das Ergebnis einer Tätigkeit (die Gebiete haben nie gewassert und wurden auch nicht gewassert). Das dritte Kriterium passt besser, wenn man sich das Zustandekommen der Wasserschaften vor Augen führt: Sie bündelten Gebiete, die von bestimmten Gewässern gemeinsam betroffen waren, zum Beispiel weil sie am Ufer gleicher Flüsse lagen, hinter demselben Deich, auf demselben Polder oder am gleichen Küstenabschnitt. Die Wasserschaft ist im übertragenen Sinne eine Gruppe von Gebieten um eine Gruppe von Gewässern herum. Allerdings, aufgepasst: In aller Regel wären Gruppennomen im Niederländischen ebenso wie im Deutschen feminin, wie bei de broederschap. Es heißt aber het waterschap und nicht *de waterschap. Bei Onze Taal behilft man sich einfach mit einer zusätzlichen Kategorie: Politische Einrichtungen auf –schap sind immer Neutra, beispielsweise in Polen het woiwodschap oder het graafschap in England.

Pegel der ehem. Waterschap Westerkwartier. (Foto: Netraam, CC-BY-SA 4.0)

Das macht es beim Sprachenlernen leicht und eindeutig, ist aber auf sprachwissenschaftlicher Ebene noch keine befriedigende Erklärung. Andere niederländische Neutra auf –schap sind Ämter oder Statusangaben, etwa het meesterschap oder het premierschap. Man kann problemlos het premierschap innehaben oder het meesterschap erreichen, het waterschap hat aber niemand inne. Obwohl es um eine politische Funktion in der Gesellschaft geht, passen Verwaltungseinheiten auf –schap nicht direkt in diese Kategorie. Solange an der Spitze eine einzelne Person steht (oder historisch stand), ist die Übertragung nachvollziehbar. Wer die Grafschaft innehat, steht an der Spitze der Grafschaft. Bei der Wasserschaft funktioniert das nicht, sie müsste sonst dijkgraafschap oder watergraafschap heißen. Wie der grammatische und semantische Wandel einer Gruppe von Dingen hin zu einer politischen Einheit aussieht, und warum damit ein verschiedenes Genus verbunden ist, braucht offenbar eine kompliziertere Erklärung. Bis die gefunden ist, sind die Wasserschaften möglicherweise längst abgeschafft.

Flussmund und Igelsee

Korrespondentenbericht aus Finnland, Teil V (und Schluss).

Ist Finnland auch ein Land der Kontraste? Selbstverständlich. Vor allem aber ist es natürlich das Land der tausend Seen. Über die genaue Anzahl lässt sich bestimmt streiten, denn wo der eine See aufhört und der nächste beginnt, ist ungefähr so leicht festzulegen wie die Grenze zwischen Sprache und Dialekt. Sicherlich hat Finnland mehr Seen als die Eskimos Wörter für Schnee haben. Es ist jedenfalls vernünftig, wenn der Van Dale für die Redensweise vom Land der tausend Seen eine rechnerische Marge um den Faktor zehn einräumt und als Übersetzung vorschlägt, Finnland sei het land der (tien)duizend meren.

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Ein Bruchteil der tausend Seen. (Foto: PK)

Was den Niederlanden ihre Kanäle und Grachten, sind Finnland eben seine Seen und Schären. Bezüge zum Wasser findet man in vielen Ortsnamen, die häufig etymologisch relativ transparent sind. Die nordkarelische Stadt Joensuu beispielsweise liegt an der Mündung eines Flusses in einen See und heißt wörtlich Flussmund. Andere Beispiele sind nicht weit von hier die Orte Siilinjärvi (Igelsee) und Heinävesi (Heuwasser), weiter im Süden der berühmte Wintersportort Lahti (Bucht) oder das Städtchen Järvenpää (Seehaupt, also am oberen Ende eines Sees gelegen).

Auch im Ausland baut das Finnische auf etymologische Transparenz. Deutschland ist als Saksa nach den Sachsen benannt – wohltuend, wenn man bedenkt, dass deutsche Kultur im Ausland häufig mit bayerischen Stereotypen gleichgesetzt wird. Österreich bezeichnet man als Ostreich (Itävalta), und die Niederlande sind wörtlich die Länder der Niederung (Alankomaat). Mit ihrem eigenen Land haben die Finnen etwas Definitionsprobleme. Nordkarelien ist natürlich Teil von Finnland, das restliche Karelien dagegen seit langer Zeit nicht mehr, obwohl die Region gewissermaßen als Wiege des Nationalgeistes gilt. Aber was Finnland tatsächlich ist, definierten jahrhundertelang die herrschenden Schweden. Für die waren die düsteren Wälder im Osten und Norden ein schauriges Niemandsland, auch wenn sie im ständigen Machtstreit mit Russland strategisch wichtig und stets umkämpft waren. Davon zeugt weiterhin die Teilung Kareliens und der Name der heute russischen Stadt Выборг (schwed. Viborg). Hauptsächlich konzentrierten sich die Schweden dennoch auf den nahegelegenen Südosten und die Küsten. Bis heute heißt die dortige Landschaft Varsinais-Suomi oder Egentliga Finland: „Eigentliches Finnland“. Der Rest – inklusive der Region Uusimaa (Neuland) um die heutige Hauptstadt Helsinki – ist demnach nur „irgendwie auch Finnland“. Aber die meisten der 1.000 bis 10.000 Seen findet man trotzdem eher im „sonstigen Finnland“ als im eigentlichen.

Boeken

De Boekenweek voor grote mensen is weer voorbij. En de Kinderboekenweek staat pas in oktober op de agenda.

Boeken (Tom Murphy VII, CC-BY-SA-2.0)

Ik  was vorige week in Nederland en heb deze jaarlijkse propagandakermis voor het boek weer eens meegemaakt. Over zoiets zou de Börsenverein des Deutschen Buchhandels eens moeten nadenken.

Er is een boekenbal voor schrijvers: dat levert soms mooie foto’s op, passend bij het thema van de boekenweek de waanzin: te gek voor woorden dus (da fehlen einem die Worte).

Elk jaar krijgt een schrijver de eervolle opdracht het Boekenweekgeschenk te schrijven. Dat was deze keer de Belg Dimitri Verhulst. Dit Boekenweekgeschenk krijgt de klant die € 12,50 aan literatuur besteedt cadeau. En niet alleen dat! Op Boekenweekzondag reist u gratis met de NS door heel het land mits u als „vervoerbewijs“ het Boekenweekgeschenk kunt laten zien.

Kom daar bij de Deutsche Bahn eens om! (das kannst du vergessen)

Ein Kinderspiel

Huiswerk gemaakt? Weet u nog wat dat is: ein Kinderspiel? Een fluitje van een cent!

Vandaag: spel-spelen-spelletjes. Het meervoud van spel kan spelen zijn. We zien het bijvoorbeeld bij de Olympische Spelen. Of in de uitdrukking brood en spelen (Brot und Spiele). Ook het meervoud van het worstelspel kan worstelspelen zijn – waarschijnlijker is echter dat het gaat om worstelwedstrijden zoals we ook spreken van zwem-, voetbal-, tennis- of schaatswedstrijden (hier gaat het om Wettkampf, het meten der krachten).

Mens-erger-je-niet (Foto: Onderwijsgek, CC-BY-SA-3.0-NL)

Gebruikelijker is het meervoud spelletjes (of spellen). Daarmee worden dan al die spelletjes (spellen) bedoeld waarmee in huiselijke kring televisievrije avonden werden (worden?) doorgebracht: mens-erger-je-nieten, monopoliën (Monopoly spielen), ganzenborden (Gänsespiel spielen) en dergelijke. Spelletjes doen noemen we dat: we hebben de hele avond spelletjes gedaan. Voor sommigen hoort het kaartspel hierbij: we hebben lekker gekaart, gemonopolied, gemens-erger-je-niet, geganzebord (impliciete transpositie). We doen nog één spelletje betekent dan de laatste ronde (noch 1 Spiel).

Verstoppertje (Foto: F.W.M. Kerchman, CC-BY-SA-3.0)

Kinderspelletjes
In een vorige blogpost kwam het elastieken voor. Wordt dat tegenwoordig eigenlijk nog gedaan?
En dan is er een hele reeks kinderspelletjes die met een diminutiefuitgang gevormd worden: doktertje of vader-en-moedertje spelen, tikkertje (Fangen spielen) en verstoppertje (rechts); wij speelden vroeger ook cowboytje of indiaantje in het bos (en ik was Nscho-Tschi). Neem een substantief, plak er een diminutiefuitgang achter en je kunt het spelen: bakkertje spelen, tuinmannetje spelen, bondskanseliertje spelen of ook agentje pesten en ga zo maar door.

Priestertje spelen? Reken maar van yes! (darauf kannst du dich verlassen) Er waren zelfs speelgoedaltaartjes in de handel.
Mijn neef (misdienaar) speelde de pastoor en ik (trouwe kerkganger) de misdienaar. De complete H. Mis konden we in perfect Latijn opdragen en mama vergrootte de pret met wat limonade in een wijnglas en een schaal mariakaakjes (trockene, runde Plätzchen) die als hostie dienden. Buurkinderen, jongere broers en zussen (Geschwister) waren onze „beminde gelovigen“.

Hoepelen (Foto: Patrick Doheny, CC-BY-2.0)

Wat nog? We hinkelden (auf einem Bein hüpfen), we (rol)schaatsten, hoepelden, knikkerden (Murmel spielen) en tolden (mit dem Kreisel spielen). In het Limburgs noemen we tollen: koekerelle en knikkeren is kulsche (dat zal iets met het Duitse kullern te maken hebben, vermoed ik).

Knikkers (GFDL)

Het ging overigens nooit om de knikkers, maar om het spel (± spielen ist wichtiger als siegen, ± es geht ums Prinzip, nicht um den Gewinn).

En wat een mooie kale knikker heeft deze man!

Misschien geen brandschoon maar wel een vrolijk en speels (spielerisch) verleden!

Dwangfrans – pakkoruotsi

Korrespondentenbericht aus Finnland, Teil IV.

„Wir sprechen hier kein Schwedisch.“ Das war die entrüstete Antwort eines Kioskverkäufers in Ostfinnland auf meine Frage, ob man bei ihm auch eine schwedischsprachige Zeitung kaufen könne. Die meisten Regionen Finnlands sind so wenig zweisprachig wie die meisten Gegenden Belgiens.

Früher gab es auch in Karelien durchaus eine schwedischsprachige Bevölkerung, heute ist davon nichts mehr zu hören oder zu sehen. Dass zumindest Schwedischsprachige einmal zu Besuch sein könnten und eine Zeitung kaufen möchten – nicht völlig absurd in einer Universitätsstadt wie Joensuu, wo man immerhin auch Schwedisch studieren kann – das kam dem Verkäufer vielleicht nicht in den Sinn. Hier zählt das Prinzip mehr als der Profit. Geld regiert die Welt? Nicht in einer heiklen mehrsprachigen Situation. Ungefähr so wie im Brusselse Rand, wo auf Wochenmärkten schon Streit entbrannte, wenn jemand seine Waren für frankophone Kundschaft auf Französisch auszeichnete.

Ähnlich wie das Niederländische in Brüssel ist Schwedisch in Finnland auf prekärem Niveau stabil. Und ähnlich wie in Belgien kann man sich in Finnland weiterhin vortrefflich über Sprachverwendung und Sprachstatus streiten. Eine ständige Debatte dreht sich beispielsweise darum, ob das Erlernen des Schwedischen in der Schule weiterhin verpflichtend sein soll. Gegen das verhasste pakkoruotsi („Zwangsschwedisch“) regt sich immer wieder Widerstand. Auch wenn in Flandern und Wallonien die andere Landessprache durchaus unterrichtet wird – ein Zwang durch nationale Gesetzgebung wäre undenkbar. Im belgischen Bildungssprachgesetz von 1963 war für den Unterricht der zweiten Sprache in den Grundschulen sogar eine Höchstgrenze von 3 Wochenstunden festgelegt worden.

„Weg mit Zwangsschwedisch“ – eine kontroverse Forderung in Finnland. (Grafik: Chabacano, CC-BY-SA-3.0)

Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen Belgien und Finnland: Die Kräfteverhältnisse sind nicht so ausgewogen. Belgiens komplizierter Kompromiss lebt davon, dass es zwei große Sprachgruppen gibt, die in einem Geflecht von Mehrheit und Minderheit verwoben sind. Es gibt etwas mehr Flamen als Wallonen, in Brüssel ist es aber umgekehrt. Hinzu kommen die Deutschsprachigen, die sich als lachende Dritte oft wichtige Rechte sichern konnten. Den Samen in Finnland gelang es bisher nicht ganz so geschickt, aus dem Verhältnis zwischen Schwedisch und Finnisch Profit zu schlagen.

Belgiens Fazilitätengemeinden stellen juristisch gesehen das Prinzip der territorialen Einsprachigkeit nicht in Frage, obwohl es Erleichterungen für die jeweils andere Sprachgruppe gibt. Auch in Finnland gibt es Gemeinden mit Sonderstellung, die hingegen explizit als zweisprachig gelten. Den Status erhalten sie, sobald mindestens 8% oder 3000 Einwohner die andere Sprache gegenüber den Behörden als Muttersprache angeben. In beiden Ländern gibt es Gemeinden aller Sorten: Jeweils einsprachige Kommunen in beiden großen Landessprachen, und Kommunen mit der einen oder anderen Sprachgruppe als Minderheit.

Ob nun Belgien von Finnland in Sachen Sprachpolitik etwas lernen kann, oder eher umgekehrt? Wer wie ich in einem ostentativ einsprachigen Land aufgewachsen ist, das noch viel Nachholbedarf in Sachen Mehrsprachigkeitspolitik hat, der hält sich hier mit Ratschlägen besser zurück.

Sliepuit!

Het zijn meestal kinderen die sliepuit! roepen en daarbij met de ene wijsvinger over de andere strijken: Ätsch!

Sliepuit! (Militaryace, PD)

Volwassenen hebben andere woorden om hun leedvermaak (Schadenfreude) uit te drukken. Het veelzijdige woordje lekker kan daarvoor gebruikt worden: ik ga lekker op vakantie. Dit kan betekenen dat ik blij ben dat ik op vakantie ga, maar het kan, afhankelijk van de intonatie en de context, ook een ätsch-betekenis krijgen: ik ga lekker op vakantie (en jij niet). Lekker is hier een bijwoord (Adverb).

Het adjectief lekker drukt – zo leer ik mijn  studenten – een gevoel van zinnelijk (lichamelijk) welbehagen uit. In het Duits heeft lecker alleen betrekking op de smaak- en eventueel reukzin: het eten is lekker, die wijn is lekker (alsof er een engel over mijn tong pist). Maar in het Nederlands kunnen we spreken van een lekkere stoel (bequem), een lekkere trui, lekkere schoenen, een lekker muziekje…

Leuk (ook zo’n veelzijdig woord, te pas en te onpas gebruikt) drukt daarentegen eerder een mening uit. Als het lekker weer is lees ik een leuk boek in mijn lekkere ligstoel. Leuk weer kun je hooguit spottend gebruiken: als het bijvoorbeeld op één en dezelfde dag stralend weer is, dan regent, dan weer zon waarna een storm. Boeken en films zijn leuk, niet lekker. Wel heb ik gisteren lekker naar een film zitten kijken en bovendien een lekker dik boek gelezen. Maar in deze zin is lekker weer een bijwoord.

Herinnert u zich die spreuk Lekker Strom waarmee een energiebedrijf in Duitsland reclame maakte? Dat was slim, dat viel op: lekker is ook in Nederlandse spelling te begrijpen en de connotatie sowieso positief. Vermoedelijk is men er – terecht – van uitgegaan dat veel Duitstaligen weten dat Nederlanders van alles en nog wat lekker vinden. Misschien interpreteert de Duitse doelgroep „lekker“ als fout vervoegd attributief adjectief leckerer (Strom): de stroom is lekker, je wordt er lekker warm van. Als Nederlandstalige kan ik het ook lezen als bijwoord: ik heb lekker stroom! Gelukkig! Met deze onduidelijkheid kan ik leven. Geniaale Strom, gaat me te ver: beetje flauw die dubbele a.

Leuke jongens en meisjes kennen we allemaal wel. Met het gebruik van lekker vrouwtje zou ik voorzichtig zijn. En met lekker stuk al helemaal – tenzij het om een stuk taart gaat.

Terug naar het leedvermaak, een mooi woord toch (vermaak = Vergnügen). Je zou denken dat Nederlandstaligen het woord Schadenfreude helemaal niet nodig hebben. En toch gebruiken ze het, zij het met voorkeur in artikels die over Duitsland gaan – wat het leedvermaak natuurlijk nog groter maakt. Schadenfreude troef kopte de Belgische Standaard n.a.v. de Braziliaanse voetbalnederlaag tegen Duitsland. Henk Hofland schreef als S. Montag op 12 januari 2013 in de NRC dat hij als Amsterdammer (scheefgezakte huizen door metro in aanbouw) met betrekking tot het Berlijnse luchthavendebacle een gevoel van Schadenfreude niet kon onderdrukken:

Wie had dat gedacht. Wie had kunnen vermoeden dat de Duitsers met hun wereldberoemde Gründlichkeit nog eens zoiets zou overkomen.

Saunalein

Korrespondentenbericht aus Finnland, Teil III.

Wir Westgermanischsprecher haben uns in unserem Wortschatz bislang von den Finnougrischsprechern wenig inspirieren lassen. Ein möglicher Grund dafür: Wir bilden unsere langen Wörter lieber selbst, anstatt uns finnische agglutinierte Wortmonstren auszuleihen. Statt Forschungszusammenarbeit oder onderzoekssamenwerking wäre tutkimusyhteistyö nicht viel praktischer.

„In der Sauna“ vom finnischen nationalromantischen Maler Akseli Gallen-Kallela. (Abb.: Finnische Nationalgalerie, PD-Art.)

Ein bewährtes finnisches Lehnwort – wenn nicht das finnische Lehnwort schlechthin – ist im Deutschen wie im Niederländischen die Sauna. Auf Niederländisch geht man damit unverkrampft um und bildet recht regelmäßig mit dem finnischen Material alles, was man sonst immer bilden kann: einen Plural sauna’s, ein Verb saunaën und auch den Diminutiv saunaatje – das schlägt jedenfalls der dicke Van Dale vor.

Was ist eigentlich ein saunaatje? Ist das eine kleine Sauna, die nur Platz für eine oder zwei Personen hat? Oder ist es eine kleine Sauna-Runde zwischendurch, die nicht besonders lange dauert und nicht besonders zelebriert wird? In Finnland wäre dann jeder Saunagang ein saunaatje. Übertriebene Rituale rund um die Sauna mit genau dreimaligem Schwitzen, vorgegebener Zeitdauer oder exakt eingestellter Temperatur ist eher deutscher Regelgläubigkeit geschuldet und kümmert die meisten Finnen wenig.

Wir Deutschsprachige möchten eben die Sauna als eine kulturelle Errungenschaft feiern und nicht einfach mal eben saunaën. Vermutlich deshalb bilden wir auch das Verb saunieren, das so tut, als sei es wie flanieren oder massieren ein Wort des französisch inspirierten Lebensgenusses. Ein kleines Saunalein kommt also gar nicht in Frage: Man schwitzt entweder regelkonform oder gar nicht.

Brand(t)schoon

Knotsgek (bekloppt, übergeschnappt) – poeslief (übertrieben freundlich) – piekfijn – pikdonker (pik = pek = Pech, vergl. pechschwarz; hier: Stockdunkel ) – bloedserieus (todernst)knalrood: allemaal adjectieven die door een voorgesteld substantief versterkt worden. De woordvorming zal Duitstaligen bekend voorkomen. Het is in het Duits niet anders.

Ik heb natuurlijk altijd als ik blogpostjes schrijf de Van Dale geopend (de Dikke en de tweetalige). Vandaag een leuke ontdekking gedaan…

In de Dikke Van Dale zocht ik het adjectief brandschoon. Ik ken de betekenis uiteraard en de uitleg geheel schoon; geheel nuchter, zonder enige alcohol of dope te hebben gebruikt verbaasde me niet. Toch even in de tweetalige Van Dale brandschoon checken: blitzsauber, makellos, eine reine Weste haben en het voorbeeld (dat evenals de Nederlandse versie van reine Weste in de Dikke bij het lemma brandschoon ontbreekt): een brandschoon verledeneine makellose Vergangenheit.
Een double check:
de Nederlands-Engelse Van Dale geeft voor brandschoon de vertaling: spotless, blameless, innocent, clean. Op de woordcombinatie brandschoon verleden wordt niet gewezen.
Zoek ik omgekeerd in de Duits-Nederlandse Van Dale, dan krijg ik bij reine Weste: niets op zijn kerfstok hebben, van onbesproken gedrag zijn; een makelloser Ruf is een vlekkeloze reputatie (weet u dat ook alweer).

Alles goed en wel (so weit, so gut) maar hoezo dat brandschone verleden enkel in de Nederlands-Duitse Van Dale?

Willy Brandt(schoon) 1961 (Foto: Marion S. Trikosko, PD U.S. News & World Report)

Is dit vragen naar de bekende weg? (nach einer bekannten Sache fragen)

Nederlanders hadden de gewoonte alles wat van 1940-1945 plaatsvond in goed en fout in te delen. Lang, heel lang, bekeken ze de oosterburen met wantrouwen want je wist maar nooit … (aangezien Herman Pleij dit niet vermeldt, is deze fase blijkbaar voorbij). Maar er was er een die brandschoon was: Willy Brandt, de regerende burgemeester van Berlijn-West, later bondskanselier, had de oorlogsjaren in Scandinavische ballingschap (Exil) doorgebracht: reine Weste dus! Ik hoor het mijn leraar geschiedenis nog zeggen: Brandt is brandschoon!

Bettina Noak wees me op dit artikel over een andere Willy Brandt die in de jaren 30 bij Eupen de grens over kwam en in 1934 in Brussel zijn papieren, zijn „identiteit“, afstond aan het Noorse verzet (Widerstand) om politieke vluchtelingen te helpen. De politicus Willy Brandt (geboren als Herbert Ernst Karl Frahm) overleefde mede dankzij de papieren van die andere Willy Brandt – die naar Dachau gedeporteerd werd… maar overleefde.