Wir wollen mehr Open Access wagen!

Online-Workshop: Wege, Modelle und Services für die Politikwissenschaft

Von Linda Martin und Regina Pfeifenberger

Unter diesem Motto teilten Wissenschaftler*innen, Fachreferent:innen und Publizierende  am 9. Februar 2022 ihre Erfahrungswerte und Fragen zu Open Access in der Politikwissenschaft.
Der thematische Workshop ist Teil des Projektangebots von open-access.network und wurde gemeinsam von dem Open-Access-Büro Berlin und dem Fachinformationsdienst Politikwissenschaft (Pollux)  ausgerichtet. Neben einer Einführung zu Möglichkeiten verschiedener Publikationswege und Services von Infrastrukturbetreibenden, konnten die knapp 30 Teilnehmenden in einen direkten Austausch mit zwei Open-Access-Publizierenden gehen.

Es sei Glück, wenn die Co-Autorin Corresponding Author sei und ihre Einrichtung Open Access fördere, so Jun.-Prof. Arndt Leininger, Ph.D., derzeit an die TU Chemnitz berufen. Die Erfahrungswerte – Zugriff auf eine breitere Quellenlage durch Open-Access-Literatur zu haben – prägten die Zeit seiner Affiliation an einer kleineren Einrichtung, der Hertie School of Governance. Auch die erhöhte Sichtbarkeit der eigenen Forschung zählten zu seiner Motivation Open Access zu publizieren. Darüber hinaus beschrieb Leininger die Vielfalt der von ihm genutzten Wege der Veröffentlichung: von der Publikation im Portfolio der DEAL-Zeitschriften, über die Möglichkeit zur Zweitveröffentlichung auf dem disziplinspezifischen Repositorium bis zur Publikation im eigenständigen Gold Open Access Journal. Dabei verriet der Juniorprofessor für Politikwissenschaftliche Forschungsmethoden seine Tricks zur erfolgreichen Umsetzung des Open-Access-Publizierens:

  • Co-Autor*innen frühzeitig anschreiben, ob eine Zweitveröffentlichung eines gemeinsam verfassten Artikels in einem Repositorium möglich ist.
  • Ein wichtiges Auswahlkriterium einer Zeitschrift: Das Vorhandensein von Gold Open Access Publikationsmöglichkeiten.
  • Auf die Affiliation kommt es an. So sollte derdie Wissenschaftlerin als Corresponding Author auftreten, deren*dessen Einrichtung über Transformationsverträge oder Vereinbarungen mit Verlagen verfügt.
  • Informationen über bestehende Transformationsverträge der eigenen Einrichtung einholen und Netzwerke bilden.

Wie die eigenen Forschungsschwerpunkte Einfluss auf die Entscheidung des Publizierens haben können, führte Dr. Philipp Schulz von der Universität Bremen aus. Open Access ermöglicht es den Menschen, die er in Uganda interviewte und auf dessen Aussagen seine Dissertation fußt, die wissenschaftlichen Erkenntnisse nachzunutzen. Die zentralen Beweggründe für die Entscheidung gegen Closed Access seien Transparenz, Sichtbarkeit, aber auch im Besonderen ethischer und moralischer Art.
Der am Institut für Interkulturelle und Internationale Studien Tätige veröffentlichte seine Hochschulschrift als Monographie bei University of California Press. Damit einher gingen Aspekte der Qualitätssicherung in Form eines Editorial Boards sowie der Begutachtung seines Manuskripts.
Trotz aller Open-Access-Euphorie verwies Schulz auch auf die daraus resultierende Verstetigung eines konstanten Ungleichgewichtes zwischen Wissenschafltler*innen weltweit: Die Erhöhung der eigenen Sichtbarkeit, der Abschluss einer Karrierestufe mithilfe einer Open-Access-Publikation ist häufig nur durch die Unterstützung von Forschungsförderorganisationen möglich. Wiederum erleichtert der Zuwachs des eigenen Renommees die Einwerbung neuer Fördergelder. Open Access sollte somit immer auch aus einer postkolonialen Perspektive beleuchtet werden.

Dipl.-Wirt.Jur. Thomas Hartmann, LL.M., vom FIZ Karlsruhe – Leibniz- Institut für Informationsinfrastruktur gab den Teilnehmenden einen Einblick in das Thema (Urheber-)Recht und sprach sich dafür aus, dass Open Access gestärkt werden sollte. Es braucht mehr Openness, so sein Credo. Denn gerade in der digitalen Welt seien “some rigths reserved”, welches durch die Möglichkeit der Wahl einer Creative-Commons-Lizenz betont würde. Wo Autor*innen oder Herausgeber*innen eine CC-Lizenz auch restriktiverer Art vergeben, sei ein wichtiger Schritt zu mehr Offenheit in der Wissenschaft und zur Wahrung eigener Rechte getan.

Neben einem Austausch im Peer-to-Peer-Format, hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit einen Einblick in die Services dreier Infrastrukturen – das Social Science Open Access Repository (SSOAR), die transcript Open Library Politik und das International Journal of Conflict and Violence (IJCV) – zu gewinnen.

Dr. Agathe Gebert erläuterte, wie Wissenschaftler*innen auf dem Grünen, aber auch dem Goldenen Weg im größten sozialwissenschaftlichen Open-Access-Repositorium (SSOAR) publizieren können. Die Langzeitarchivierung von Forschungsergebnissen, die Vergaben von persistenen Identifikatoren (z.B. DOI), die Wahl freier Creative-Commons-Lizenzen und die Anwendung von Suchmaschinenoptimierung sind nur einige Vorteile des Publizierens auf dem Dokumentenserver von GESIS – dem Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Besonders einfach ist das Hochladen eigener Publikationen über Pollux, da die Metadaten der ausgewählten Publikation automatisch an SSOAR übertragen werden.

Die transcript Open Library Politik ist ein auf Basis von Crowdfunding – mit besonderer Unterstützung seitens des FID Politikwissenschaft  – geschaffenes Angebot des Verlages transcript. Stefanie Hanneken erläuterte wie die Forschungsliteratur über Plattformen wie JSTOR oder OAPEN an Sichtbarkeit gewinnt. Hanneken betonte die Idee, dass die Forschenden durch die eigenständige Wahl einer Creative-Commons-Lizenz und die ledigliche Abgabe einfacher Nutzungsrechte an den Verlag zu Co-Herausgeber*innen würden. Am häufigsten wählten bisherige Autor*innen die Lizenz CC-BY, aber auch die restriktivere Variante CC-BY-NC

Dr. Kurt Salentin (Universität Bielefeld) stellte das von ihm und weiteren Herausgeber*innen betreute, interdisziplinär ausgerichtete Journal of Conflict and Violence vor. Das Journal wird über BieJournals (Software: Open Journal Systems der Universität Bielefeld) gehostet und bietet den Autor*innen die Möglichkeit des kostenfreien Publizierens (Diamond Open Access), inklusive eines Peer Reviews. Inhaltlich und technisch fußt das Medium auf der Arbeit des Editorial Boards. Auch Salentin hob wie die Referenten des Vormittags hervor, dass seine Motivation für das Diamond-Open-Access-Publizieren darin begründet ist, selbst etwas zur Bildungsgerechtigkeit beizutragen und der Zivilgesellschaft das öffentlich finanzierte Wissen frei zur Verfügung zu stellen.

Wichtige, aber nicht allumfassende, Takeaways des Workshops sind:

 

 

  • Die Motivation der Publizierenden reicht von dem Wunsch nach erhöhter Sichtbarkeit der eigenen Forschung, hin zu globaler Gerechtigkeit und dem Verständnis öffentlich finanzierter Wissenschaft, die auch der Zivilgesellschaft zu Gute kommen sollte.
  • Die zentrale Rolle der Forschungsförderorganisationen, die Open Access weitere Relevanz einräumen sollten.
  • Die wiederkehrenden Unsicherheiten bei der Wahl einer passenden Creative-Commons-Lizenz, sei es für eigene Publikationen oder aber als Herausgeber*in eines Zeitschriftenangebotes.
  • Die Unsicherheiten bzgl. der Finanzierung und die Herausforderungen bei der Publikation einer Qualifikationsarbeit innerhalb Deutschlands.
  • Die Frage nach der Positionierung und passgenauer Services, die verschiedene Wege des Publizierens berührt. Welche Konfliktlinien zeichnen sich ab? Einen Blick auf die Chancen von Diamond-Open-Access-Angeboten und auf das Angebot von kleineren und mittleren Verlagen zu werfen, scheint lohnenswert. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der persönlichen Motivation der Herausgebenden.

Open Access Update Berlin & Brandenburg 1/2022

Vorbemerkung
Zugunsten dieser neuen Rubrik „Open Access Update Berlin/Brandenburg“ werden wir keine separate Newsletter-Webseite mehr erstellen. Die Rubrik wird gemeinsam von der Vernetzungs- und Kompetenzstelle Open Access Brandenburg und dem Open-Access-Büro Berlin erstellt. Wir wünschen viel Freude beim Lesen.

Neues aus dem Open-Access-Büro Berlin

Das Open-Access-Büro Berlin ist nun komplett besetzt: Linda Martin hat im BMBF-Projekt oa.network im Oktober 2021 die Arbeit aufgenommen und im Januar 2022 startete Maaike Duine im BUA-Projekt BUA Open Science Dashboards.

Aus der Vernetzungs- und Kompetenzstelle Open Access Brandenburg

Die VuK hat seit Dezember 2021 eine neue Webseite. Hier finden Sie aktuelle Informationen zum Publikationsfonds für Open-Access-Monografien des Landes Brandenburg, zu den Veranstaltungen und zu Open-Access-Themen im Allgemeinen.

Rückschau und Ausblick: Open Access Week Berlin-Brandenburg

Alle fünf Diskussionsveranstaltungen, an denen jeweils Moderator*innen und Diskutant*innen aus Brandenburger und Berliner Einrichtungen beteiligt waren und sind, werden aufgezeichnet und durch kurze Reports dokumentiert. Eine Übersicht und Links zur Nachlese gibt es auf der Veranstaltungsseite.

Die nächsten beiden Termine sind:

 

Aus den Einrichtungen

Berlin

Alice Salomon Hochschule Berlin

Die Bibliothek der Alice Salomon Hochschule Berlin hat erfolgreich Mittel im Förderprogramm „Open-Access-Publikationskosten“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingeworben. Als einzige Hochschule für angewandte Wissenschaften kann die ASH Hochschulangehörige bei ihren Open Access publizierten Artikeln und Büchern mit DFG Mitteln finanziell unterstützen.
Am 14. Dezember 2021 hat die Alice Salomon Hochschule Berlin eine Open-Access-Policy verabschiedet. Die Policy finden Sie hier. Zudem hat die Alice Salomon Hochschule die Berliner Erklärung unterzeichnet.

Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch
Die Open-Access-Aktivitäten und Ansprechpartnerinnen an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch stellen wir in einer neuen Blog-Rubrik vor.

Katholische Hochschule Berlin

Auch die Katholische Hochschule Berlin hat in 2021 eine Open-Access-Policy verabschiedet und die Berliner Erklärung unterzeichnet. Damit haben in Berlin nun 10 öffentlich-rechtliche bzw. konfessionelle Hochschulen eine Open-Access-Policy und 11 von 14 zählen zu den Unterzeichner*innen der Berliner Erklärung.

Charité – Universitätsmedizin Berlin

Die Lightning Talks im Rahmen der Open Access Week im Oktober 2021 waren ein voller Erfolg und haben Open Access an der Charité gut ins Gespräch gebracht. Die Themenauswahl, der Mix aus internationalen und Charité-affiliierten Referent*innen und das knackige Format (30 min für Talk und Diskussion) der Lightning Talks wurden gut aufgenommen. Die Folien einiger Vorträge stehen auf der Webseite der Charité zur OA-Week 2021 zur Verfügung.
Details zu den kommenden OA-Workshops und Veranstaltungen finden Sie im Kalender der Medizinischen Bibliothek.

Der Antrag der Medizinischen Bibliothek der Charité im DFG-Förderprogramm „Open-Access-Publikationskosten“ war erfolgreich; die Charité freut sich über eine Förderung in Höhe von 2 Mio Euro für die Jahre 2022 – 2024. Neue Fördervoraussetzungen ab 2022 werden derzeit mit der Fakultät der Charité definiert.

Freie Universität Berlin

Seit Anfang Januar 2022 ist Steffi Grimm als Open-Access-Referentin an der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin im Team „Open Access und wissenschaftliches Publizieren“ tätig. Sie ist in dieser Rolle vor allem für die Beratung von Publizierenden zuständig und begleitet strategische Entwicklungen rund um Open Access an der Universitätsbibliothek.

Humboldt-Universität zu Berlin

Im Mai 2006 gehörte die Humboldt-Universität zu den ersten Einrichtungen in Deutschland, die eine Open-Access-Policy verabschiedeten. Am 26. Oktober 2021 hat der Akademische Senat der Humboldt-Universität einstimmig eine Aktualisierung der Open-Access-Policy beschlossen.

Die Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität hat erfolgreich Mittel im neuen DFG- Förderprogramm „Open-Access-Publikationskosten“ beantragt. Neu ist, dass aus diesen Mitteln auch Kosten für die offene Bereitstellung von Monografien aus DFG-Forschungsprojekten bezuschusst werden können. Die UB kann hierbei auf ihre inzwischen mehrjährigen Erfahrungen mit einem Publikationsfonds für Open-Access-Monografien und -Sammelbände zurückgreifen.

Die HU Berlin hat auch für das Jahr 2021 Kostendaten für Book Processing Charges (BPC) gemeldet: In diesen Daten sind Publikationen und Kosten enthalten, die im Rahmen des stark nachgefragten Open-Access-Publikationsfonds für Monografien und Sammelbände gefördert oder teilgefördert wurden. Mittlerweile sind bereits fast 50 geförderte Publikationen erschienen.

Die Humboldt-Universität ist seit 2022 außerdem unterstützendes Mitglied bei SciPost. SciPost ist eine wissenschaftliche Publikationsplattform und wird von der Nonprofit-Organisation „The SciPost Foundation“ mit Sitz am Institute of Physics an der Universität Amsterdam getragen. Alle Zeitschriften und Publikationen auf SciPost erscheinen ausschließlich nach den Prinzipien des FAIR Open Access bzw. gehen über diese hinaus. Das Publizieren in den Zeitschriften von SciPost ist für Autor*innen kostenlos. Die HU Berlin ist damit neben der TU Berlin die zweite Berliner Hochschule, die SciPost unterstützt.

An der HU ermöglicht außerdem ein neuer Konsortialvertrag den Forscher*innen der teilnehmenden Institutionen, unbegrenzt und kostenfrei im Open-Access-Modell in den meisten Zeitschriften von IOP Publishing zu veröffentlichen. Die Vereinbarung gilt bis 31.12.2024 und wird von der TIB Hannover organisiert.

Der Fachinformationsdienst Sozial- und Kulturanthropologie und das Open-Access-Team der Humboldt-Universität zu Berlin haben im September 2021 im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Sozial- und Kulturanthropologie gemeinsam eine fachbezogene Informations- und Diskussionsveranstaltung zu Open Access unter dem Titel ‚Ist die Ethnologie reif für Open Access? Wege in die Transformation zu einer offeneren Wissenschaft‘ ausgerichtet. In einem zusätzlichen Praxistraining wurden Kenntnisse zu Publikations- und Fördermöglichkeiten für Open Access vermittelt. Im April diesen Jahres werden vergleichbare Veranstaltungen im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (zukünftig: Deutsche Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft) stattfinden.

Im Dezember haben HU Berlin und Technische Universität Berlin am ORCID DE Online-Seminar teilgenommen und über Persistent Identifier in Publikations- und Affiliationsrichtlinien informiert. Die Beiträge sind hier dokumentiert.

Technische Universität Berlin

Ergänzend zur jährlichen Lieferung der Ausgaben für Open-Access Publikationsgebühren aus dem DFG-geförderten Publikationsfonds der TU Berlin an OpenAPC sind im November zusätzlich die Daten für OA-Artikel aus Transformationsverträgen (vgl. Wiley DEAL & Springer Nature DEAL bzw. RSC) für 2020 gemeldet worden (zur Treemap).

Über die Neuerscheinungen des Universitätsverlages wird regelmäßig auf der Webseite informiert. Im Blog „Publizieren an der TU Berlin“ werden neue Titel regelmäßig zusammengefasst präsentiert.

Laut open-access-monitor.de liegt der Open-Access-Anteil für Zeitschriftenartikel, die Angehörige der TU Berlin 2021 publiziert haben, bei 65% – dabei wurden etwa gleich viele OA-Artikel in echten OA-Zeitschriften wie in hybriden Zeitschriften veröffentlicht (26%), der Anteil an Zweitveröffentlichungen liegt bei ca. 13 % und wird erwartungsgemäß mit dem Ablauf von Embargofristen weiter wachsen (s.a. Grafik in diesem Tweet).

Brandenburg

Universität Potsdam

Die Universität Potsdam wurde vom Stifterverband gemeinsam mit zwei weiteren Hochschulen für das Programm Road2Openness ausgewählt.

Fachochschule Potsdam

Miriam Zeunert (https://orcid.org/0000-0003-2425-3590) verstärkt seit dem 01. Dezember 2021 das Bibliotheksteam der Fachhochschule Potsdam. Nach ihrer FaMI-Ausbildung am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin (MDC) schloss sie im März 2021 erfolgreich ihr Studium der Bibliothekswissenschaft an der Fachhochschule Potsdam mit einer Abschlussarbeit über das Forschungsdatenmanagement als Arbeitsschwerpunkt für Informationswissenschaftler*innen ab. Schon während des Studiums war sie, zuerst als studentische Hilfskraft und später als wissenschaftliche Mitarbeiterin, in dem MWFK geförderten Projekt Forschungsdatenmanagement Brandenburg (FDM-BB) tätig und erhielt dadurch einen Einblick in die Prozesse und Herausforderungen der Weiterentwicklung des Forschungsdatenmanagements in Brandenburg.In ihrer neuen Position an der Fachhochschule Potsdam wird sie sich u.a. mit den Themen Open Access und Forschungsdaten beschäftigen.

Filmuniversität Konrad Wolf Babelsberg

Die Filmuniversität Konrad Wolf Babelsberg ist dem Bibliothekskonsortium Open Library Medienwissenschaft beigetreten und hat für das KU Amsterdam University Press Communication & Media Studies 2022 – 2024 gepledged. Dies ist die erste Teilnahme der Filmuniversität an Konsortien dieser Art. Zudem wurde die erste Dissertation Open Access auf dem Publikationsserver veröffentlicht.

Technische Hochschule Wildau

Die von der TH Wildau herausgegebene und bei TIB Open Publishing veröffentlichte Konferenzbandreihe TH Wildau Engineering and Natural Sciences Proceedings (TH Wildau ENSP) ist seit kurzem in DOAJ indexiert.

 

Fokus: Open Access an der Hochschule für Schaupielkunst Ernst Busch

Diese neue Blog-Rubrik nimmt Open Access an Berliner Einrichtungen und interessante Projekte in den Fokus. Neben den aktuellen Entwicklungen werden auch neue Gesichter aus der Community vorgestellt.

Von Dr. Anna Luise Kiss und Anika Wilde

Die Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin ist eine der herausragenden Hochschulen der Darstellenden Künste im deutschsprachigen Raum. Diverse künstlerische Handschriften wurden und werden durch renommierte Theater-, Tanz- und Film-Persönlichkeiten in die Hochschule hineingetragen. International anerkannte Dozent*innen prägen bis heute das Profil der Hochschule und tragen zu ihrem bemerkenswerten internationalen Ruf bei. Zahlreiche Absolvent*innen zählen zu einflussreichen Künstler*innen des Landes. Eine tiefe Verwurzlung in der Theater-, Tanz- und Filmlandschaft zeichnet die Hochschule aus. In den sieben Studiengängen – Schauspiel, Regie, Dramaturgie, Puppenspielkunst, Spiel & Objekt, Choreographie und Bühnentanz – stehen die Studierenden und ihre exzellente Ausbildung in den Theaterkünsten im Zentrum.

Arbeitsplätze in der neuen Bibliothek in der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch.
Arbeitsplätze in der neuen Bibliothek in der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch.

Das Thema Open Access ist an der HfS Ernst Busch auf mehreren Ebenen von Relevanz. Zum einen profitieren die Studierenden und Lehrenden von einem zunehmend umfangreichen Angebot an wissenschaftlicher und pädagogischer Literatur sowie von künstlerischen Werken und Materialien, die „open“ angeboten werden – sei es im Kontext der Lehre oder in der künstlerischen Praxis. Die HfS Ernst Busch engagiert sich durch zahlreiche beratende Tätigkeiten gegenüber Studierenden und Lehrenden für die Umsetzung der Open-Access-Bewegung. Zum anderen steht die Frage im Vordergrund, wie künstlerische Arbeiten, die in der Lehre entstehen, künftig zu dokumentieren sind, damit sie im Sinne der „Openness-Bewegung“ zur Verfügung gestellt werden können. Open Access wird als ergänzendes Werkzeug verstanden, um lehrbezogene künstlerische und kreative Werke unter Einhaltung der besonderen Rechtelage einem breiten Publikum zur Verfügung zu stellen. Und schließlich verfügt die HfS Ernst Busch an ihrem Standort in Berlin-Mitte über ein neues Inszenierungsarchiv, das danach verlangt, insbesondere für das Fach Theaterwissenschaft durch Erfassung, Digitalisierung und Bereitstellung als Ort der Forschung erschlossen zu werden. Die engagierte Open-Access-Beauftragte Anika Wilde bringt das Themenfeld durch ein kooperatives Repositorium, das gemeinsam mit der weißensee kunsthochschule berlin und der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin eingerichtet wird und mithilfe einer erfolgreichen Bewerbung in der Berliner digiS-Förderlinie voran.

Ansprechpersonen zum Thema Open Access und Openness-Bewegung in den Künsten sind an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin:

Anika Wilde | Open-Access-Beauftragte

Anika Wilde studierte Information Science im Master an der Humboldt-Universität zu Berlin am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft. Seit ihrem Abschluss 2018 ist sie Open-Access-Beauftragte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin. Bis 2020 war sie als Bibliotheksmitarbeiterin tätig, bevor sie das Arbeitsgebiet Campus digital bestritt. Darüber hinaus ist Frau Wilde Mitbegründerin der Arbeitsgemeinschaft Open Access in den Künsten und derzeitige stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Kunst- und Museumsbibliotheken.

Anna Luise Kiss | Rektorin

Dr. Anna Luise Kiss ist seit Oktober 2021 Rektorin der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin. Sie ist Herausgeberin des Sammelbandes Jede Menge Perspektiven. Der Regisseur Herrmann Zschoche (CineGraph Babelsberg, Berlin 2014) und – gemeinsam mit Dieter Chill – von Pathenheimer: Filmfotografin. DEFA Movie Stills (Ch. Links Verlag, Berlin 2016). Sie ist eine der Herausgeber*innen des ffk Journals Nr. 5 (AVINUS Verlag, Hamburg 2020). Ihre Dissertation Topografie des Laiendarsteller-Diskurses. Zur Konstruktion von Laiendarstellerinnen und Laiendarstellern im Kinospielfilm (Springer VS, Wiesbaden) ist im März 2019 erschienen. Zwischen 2020 und 2021 war sie Produzentin und Moderatorin des Podcasts „Film Studies bling-bling“. Ein aktueller Open Access Aufsatz zu Humorous Audio-Visual Lockdown Works ist 2021 im Galactica Media: Journal of Media Studies erschienen. Am 12. Februar 2022 kommt ihr Open-Access-Buch Die filmische Strassenlandschaft in Potsdam. Palimpsest – Kulturelle Arena – Performativer Raum (mit Beiträgen von Johann Pibert) heraus.

Anna Luise Kiss war bereits als Vizepräsidentin der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf mit dem Thema Open Access an Kunsthochschulen befasst. Als Film- und Medienwissenschaftlerin hat sie Erfahrungen in der Konzeption und Veröffentlichung von Open-Access-Publikationen, einer Wissenschaftskommunikation im Sinne der „Openness-Bewegung“ sowie mit geisteswissenschaftlicher Bürger*innen-Forschung (Citizen Science).

Performing Open Access – Ein Workshop für und mit den Darstellenden Künsten

Von Friederike Kramer und Linda Martin

Performing Open Access – der Titel wurde Programm, als sich am 13. Dezember Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiter*innen gemeinsam mit Infrastrukturanbietenden über Bedarfe, die Umsetzung von und Angeboten zu Open Access ausgetauscht haben. Im Rahmen des Projektes open-access.network richteten das Open-Access-Büro Berlin und die Universitätsbibliothek der Universität der Künste einen interaktiven Workshop aus, der die Darstellenden Künste adressierte. Die 25 Teilnehmenden nutzten die Möglichkeiten des Gather.town-Raumes zum Austausch und zur Vernetzung.

Workshop „Performing Open Access“ am 13.12.2021

Zum Einstieg nahm Jason Corff (Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz) die Anwesenden mit auf eine Gedankenreise, die ihnen seine zwischen Kartographie und Choreographie angesiedelte Arbeit näher brachte. Open Access ist nicht gleich Open Access – wo die Wissenschaften verschiedene Anforderungen an die Verfügbarmachung von Wissen stellen, bringen die künstlerischen Inhalte andere Publikationsformate – wie Videomitschnitte oder enhanced publication – und auch ein gesondertes Verständnis gegenüber des eigenen Wirkens hervor. Corff wies auf die Herausforderungen hin, die ihm während seiner Forschungen begegnen. So sei ein „access to research“ bereits bei der Suche nach Publikationen durch ein fehlendes Vokabular stark erschwert.

Von den Einblicken in die Praxis ging es zu einem Blick auf die Praxis und die rechtlichen Aspekte. Dr. Paul Klimpel (irights.law) verwies auf den performativen Moment des Schaffens, das Werk, dass in der Aufführung bzw. in dem Moment des Ausübens bestehe. Vervielfältigungen hätten somit in den Darstellenden Künsten eine etwas anders gelagerte Stellung. Eine Aufzeichnung des Geschaffenen sei eher zweitrangig gelagert und ginge einher mit einer Form des Kontrollverlustes, welches sich häufig in Form der Vergabe einer CC-BY-NC-ND-Lizenz äußere. Dahinter stünden die Sorgen einer unerwünschten Weiterverwendung, einer Nichtnennung des*der Urheber*in bzw. einer starken Veränderung des eigenen Werkes. Ein wichtiger Fokus wurde auch auf die Vielzahl der zu bedenkenden rechtlichen Aspekte gelegt, die mit dem Urheberrecht beginnen und sich von Persönlichkeitsrechten bis hin zu Aufführungsrechten in einem weiten Spektrum bewegen.

Warum es aber dennoch wichtig sei, sich für eine barrierefreie Veröffentlichung der eigenen Werke stark zu machen, betonte schon zuvor Dr. Anna Luise Kiss, Rektorin der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Sie betonte die den Darstellenden Künsten immanente Hinwendung zur Openness auf vielerlei Ebenen:
Die digitale Dokumentation diene als Resonanzboden außerhalb der eigenen Community und ermögliche dabei eine Rückwirkung auf die Kunst. So seien Open-Access-Publikationen, wie im Journal of Artistic Research ein „Instrument der Öffnung“, welches eine Auseinandersetzung mit dem Kreierten und eine Vernetzung voranbringe. Die öffentliche Genese der Darstellenden Künste, das per se Präsentieren wollen, sieht sie zudem als beste Ausgangsposition für Open Access.

In einem Block, der sich den Themen Veröffentlichungen und Support widmete, stellte Casper Schipper die Publikationsplattform Research Catalogue vor. Neben einer europaweiten institutionellen Anbindung hat der*die Autor*in die Möglichkeit quasi im „Selbstverlag“ Dateien, Forschungsdaten und Beschreibungen des eigenen Schaffens als „exposition“ abzulegen. Die Plattform ist auf die Bedarfe der Künste ausgerichtet und bietet eine (soweit möglich) all-in-one Präsentation des eigenen Schaffens. Im Vergleich zu anderen Repositorien ist der Research Catalogue nicht nur eine Veröffentlichungsplattform, sondern eine Ausstellung künstlerisch-wissenschaftlichen Schaffens.
Im Anschluss stellte Peggy Große (Fachinformationsdienst arthistoricum.net) Services und Angebote – darunter Guidelines und das Repositorienangebot „Radar4Culture“ – des NFDI4Culture vor. Die Arbeit des Konsortiums lebt von der Beteiligung, in Form von Foren, Plenaries, oder auch der #CultureHours.
An zwei virtuellen Thementischen hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Frage an die Vorredner*innen zu adressieren und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Auf Chancen und Herausforderungen von Open Access in den Darstellenden Künsten gingen die Referent*innen und Diskutant*innen des Nachmittags ein.
So zeigten die Ergebnisse einer Umfrage des Fachinformationsdienstes Darstellende Kunst zum Thema „Veröffentlichung von Forschungsdaten“, präsentiert von Franziska Voß und Julia Beck, dass die Proband*innen Schwierigkeiten bei der Auffindbarkeit bzw. Nachnutzung von Daten haben, andererseits jedoch nur zu einem geringen Prozentwert selbst offene Forschungsdaten publizieren. Der FID ermöglicht den Wissenschaftler*innen qua Freikauf einen Zugriff auf Open-Access-Literatur.
PD Dr. Dr. Grischka Petri (Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur Karlsruhe) griff Fragestellungen und Sorgen rund um Urheberrecht und Lizenzvergabe auf. Er ist einer der Betreuenden des Legal Helpdesk von NFDI4Culture. Er verwies auf die besonderen Herausforderungen einhergehend mit den „Wahrnehmungsformaten“ in den Darstellenden Künsten. So stünden bspw. Aufführung, Senderechte, Skripte parallel – Aber wie verhalten sich Schutzrechte zueinander?

Ein Vortrag von Till Ansgar Baumhauer (Hochschule für Bildende Künste Dresden), beleuchtete abschließend das EU-geförderte Projekt EU4Art. Er betonte, dass der Prozess des Schaffens immer wichtiger werde und somit „Zwischendaten“ eine wichtige Rolle spielten. Die Verpflichtung zu einer Bereitstellung der Arbeitsinhalte im Open Access stellt das internationale Projekt vor Fragen um Datenquellen und die Kuratierung von Datenmengen.

Den Abschluss des Tages bildete ein interaktiver Erfahrungsaustausch frei nach dem Motto „Bring your own problem“. Im Dialog gingen die Teilnehmenden auf die Fragestellungen ihres Gegenübers ein. Themen waren unter anderem die Rechte eines Theaterverlags an einem Werk, welche aus der Übersetzungsleistung dessen hervorging (der Urheber war bereits 70 Jahre verstorben) oder aber die Rechteklärung im Falle einer Zweitveröffentlichung, sollte ein Verlag nicht mehr bestehen. Die wiederkehrende Diskussion um das Betreiben einer Plattform und die Bereitstellung verschiedener medialer Inhalte offenbarte ein Desiderat in den künstlerischen Fächern: So mangelt es bisher an einer öffentlich finanzierten Möglichkeit multimediale Inhalte, unter Einhaltung der FAIR-Prinzipien, abzulegen. Es bleibt eine Herausforderung für die künstlerischen Hochschulen, ihre Expertise als Grundstein für ein zukünftiges Angebot einzubringen.

Der eintägige Workshop konnte nicht nur erstmals Beauftragte, Künstler*innen und Wissenschaftler*innen aus dem Gebiet der Darstellenden Künste versammeln, sondern wies Richtung Zukunft. So brauche es neben der staatlichen Förderung einer rechtssicheren Publikationsplattform auch eine Vernetzung innerhalb der Community. Eine Vermittlung von Kenntnissen zu Open Access während des Studiums ist ebenso wichtig wie eine Sammlung bereits bestehender Angebote. Um den „access to research“, nach den Worten von Jason Corff, zu erleichtern, bräuchte es ein gemeinsam verwendetes Vokabular. Trotz vieler Aufgabenfelder haben sich die Darstellenden Künste auf den Weg gemacht, ihr Schaffen und ihr Wissen zu teilen.

Kein Budget für Open Access? Workshop zu Workflows im Rahmen der Budgetentwicklung an Fachhochschulen in Berlin-Brandenburg

Von Daniela Celis Roggendorf

Der Workshop „Workflows im Rahmen der Budgetentwicklung für die Open-Access-Transformation an Fachhochschulen in Berlin und Brandenburg“ fand am 25. November 2021 virtuell statt und wurde im Rahmen des BMBF-Projekt open-access.network vom Helmholtz Open Science Office gemeinsam mit dem Netzwerk von Forschungsreferent*innen an den Fachhochschulen in Berlin und Brandenburg organisiert.[1]
Im Rahmen der Implementierung von Open-Access-Praktiken in den Fachhochschulen gewinnt das Thema Budgetentwicklung und Ressourcenplanung (finanziell sowie personell) an Bedeutung. In diesem Zusammenhang stellt die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen Forschungsreferent*innen und Bibliotheksmitarbeitenden ein wesentliches Element dar. Dementsprechend ermöglichte der Online-Workshop eine Teilnahme im Tandem-Format, so dass aus jeder Einrichtung jeweils eine Vertreter*in der Bibliothek und der Forschungsadministration eingeladen wurde.

Schima, Juliann (open-access.network): „Workflows im Rahmen der Budgetentwicklung für die Open-Access-Transformation“

Drei Impulsvorträge zu Beginn gaben erste Einblicke in das Thema der Budgetentwicklung und möglicher Diskussionspunkte. Paul Schultze-Motel (Helmholtz Open Science Office / open-access.network) zielte in seinem Vortrag auf eine zentrale Frage hin: Aus welchem Etat werden bzw. sollen die Open-Access-Publikationskosten bezahlt werden?
In einem zweiten Vortrag führte Benjamin Auberer (Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München) Erkenntnisse seiner Masterarbeit „Etatverteilung nach dem DEAL: Ergebnisse einer überregionalen Interviewstudie an Universitätsbibliotheken“ aus.[2] Mit Blick auf die schwankenden Publikationszahlen sind unter anderem die  Flexibilisierung von Etats sowie die Vernetzung innerhalb der Einrichtungen bezüglich der  Budgetverwaltung und des Monitorings notwendig. Er hob die zentrale Stellung der regionalen Vernetzung und die Rolle von Bibliotheken innerhalb von Forschungsprozessen hervor.
Zuletzt beschrieb Günter Mey (Hochschule Magdeburg-Stendal) seine Erfahrungen in der Umsetzung von Open Access an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Von Relevanz für den Prozess seien die Unterstützung der Leitungsebene innerhalb der Einrichtung, eine gute Kommunikation zwischen den einzelnen forschungsunterstützenden Abteilungen und den Forschenden, transparente Informationen sowie die Kooperation zwischen verschiedenen Open-Access-Projekten und –Akteur*innen, intern sowie extern.

Im zweiten Teil des Workshops gingen die Hochschulteams in einen fokussierten Austausch.
Die zwei Diskussionsgruppen hielten fest, dass es trotz verschiedener Grade der Implementierung von Open Access an den Einrichtungen viele gemeinsame Erfahrungen gibt. So wird die Open-Access-Transformation an den meisten Fachhochschulen von Forschungsreferent*innen und Bibliothekar*innen als einer von vielen Aufgabenbereichen betreut. Eine zentrale Erkenntnis aus den Arbeitsgruppen ist, dass Open Access dauerhaft in der Struktur der Hochschule verankert sein sollte. In Bezug auf die Budgetentwicklung wurde das Monitoring von Publikationsoutputs als zentral eingeschätzt, um eine Prognose der Publikationskosten erreichen zu können. Für das Monitoring ist der Einsatz von Forschungsinformationssysteme (FIS) von großer Bedeutung, um die Forschungsaktivitäten und -projekte der Hochschulen umfassend offenzulegen. Von hoher Relevanz sind hier Schnittstellen zu anderen Systemen innerhalb der Einrichtung und zu externen Services. So könnte eine Automatisierung von Workflows ermöglicht und Arbeitsaufwände gesenkt werden.

Im Anschluss an die Arbeitsgruppenphase gaben das Open-Access-Büro Berlin (OABB) und die Vernetzungs- und Kompetenzstelle Open Access Brandenburg (VuK) Einblicke in die Arbeitsfelder der beiden Vernetzungsstellen sowie Anknüpfungspunkte für zukünftige Aktivitäten, die die Hochschulen bei der Open-Access-Transformation unterstützen.

Ein Fazit des Workshops: Open Access ist ein Querschnittsthema innerhalb der Einrichtungen und bedarf einer engen Zusammenarbeit zwischen Forschungsreferaten und Bibliotheken. Das Format hat sich als sehr kommunikationsfördernd für den Anstoß und die Weiterentwicklung der Kommunikation zwischen den Vertreter*innen beider Serviceeinheiten erwiesen. Darüber hinaus wird ein konstanter und aktiver Austausch der Fachhochschulen untereinander als wichtig eingeschätzt, um die Open-Access-Transformation zu unterstützen.

Der Workshop ist Teil einer Reihe, die sich dem Schwerpunkt „Budgetentwicklung im Kontext der Open-Access-Transformation“ widmet. Das Angebot wird im Rahmen von open-access.network durch das Helmholtz Open Science Office ausgerichtet. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage von open-access.network.


[1] Eine Veröffentlichung der Erhebungen im Rahmen der Masterarbeit von Benjamin Auberer, „Etatverteilung nach dem DEAL: Ergebnisse einer überregionalen Interviewstudie an Universitätsbibliotheken“ steht gegenwärtig noch aus.
[2] Teilnehmende Fachhochschulen in Berlin und Brandenburg: Alice Salomon Hochschule Berlin, Berliner Hochschule für Technik, Evangelische Hochschule Berlin, Fachhochschule Potsdam, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, Hochschule für Technik und Wirtschaft, Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin, Technische Hochschule Brandenburg, Technische Hochschule Wildau.