Workshop „Open Research Data: Infrastrukturangebote an Berliner Einrichtungen. Maßnahmen für die Open-Research-Strategie Berlin“

Termin: 10. Juli 2023, 10–14:30 Uhr
Ort: Seminarraum in der Zentralbibliothek der TU Berlin/Universität der Künste Berlin, Fasanenstraße 88, Charlottenburg, 10623 Berlin
Organisiert von: Universität der Künste Berlin und Open-Access-Büro Berlin
Zielgruppe: Personen aus dem Informationsinfrastrukturbereich (Forschungsdatenmanagement, Open Access, Open Science; zunächst per Einladung, da die Zahl der Teilnehmenden auf max. 25 Personen begrenzt ist)

Kontext des Workshops: Open Research Data in der geplanten Open-Research-Strategie Berlin

Unter Forschungsdaten werden alle Daten verstanden, die im Zuge des Forschungsprozesses entstehen und genutzt werden (vgl. u.a. forschungsdaten.info) . Das Teilen von Forschungsdaten nach den Prinzipien von Open Access wurde bereits in der Berliner Erklärung (2003) adressiert. In der Berliner Open-Access-Strategie von 2015 wurden Forschungsdaten als ein Handlungsfeld aufgenommen und u.a. das Ziel des kooperativen Aufbaus von Forschungsdatenrepositorien formuliert. In den letzten Jahren gewinnen der langfristige Zugang zu Forschungsdaten und die Ermöglichung ihrer Nachnutzung insbesondere im Kontext von Open Research bzw. Open Science immer mehr an Bedeutung. Zuletzt haben sich beispielsweise die Wissenschaftsministerien der G7-Staaten dem Thema Open Science gewidmet (12.-14. Mai 2023) und betonen in ihrer Erklärung (G7 Science and Technology Ministers’ Communique) u.a. die Bedeutung von unmittelbarem, offenem Zugang zu Forschungsdaten.

Das Land Berlin hat Förderung der langfristigen offenen Bereitstellung von Forschungsdaten im Sinne von Open Science durch die Hochschulen im Jahr 2021 in das Berliner Hochschulgesetz (§41) aufgenommen. Bei der Weiterentwicklung der Berliner Open-Access-Strategie zu einer Strategie für offene Wissenschaft (Open-Research-Strategie Berlin; vgl. u.a. in diesem Blogpost) ist es geplant, die Ziele für das Handlungsfeld Forschungsdaten weiterzuentwickeln und an aktuelle Bedarfe und Entwicklungen anzupassen. Dazu gehört u.a., die FAIR Data Principles sowie den Grundsatz „so offen wie möglich und so geschlossen wie nötig“ mit in die Strategie aufzunehmen und so internationalen Standards zu folgen.

Um die bestehende Open-Access-Strategie, das Berliner Hochschulgesetz (§41) und Ansätze einer Open-Research-Strategie umzusetzen, sind an den Wissenschafts- und Kulturerbeeinrichtungen entsprechende Maßnahmen notwendig. Auch seitens des Landes Berlin ist die Unterstützung unabdingbar. Während die meisten anderen Bundesländer auch das Teilen von Daten im Rahmen von Landesinitiative zum Forschungsdatenmanagement adressieren (z.B. in Brandenburg; eine Übersicht über die Initiativen und Projekte von neun Bundesländern findet sich hier), hat das Land Berlin bislang in dieser Richtung keine Initiative gestartet. 

Es zeigt sich zudem, dass die Einrichtungen sehr unterschiedliche Anforderungen an Angebote für das Teilen von Forschungsdaten haben. Diese sind nicht nur rein technischer Natur und betreffen nicht nur etwa die Aufnahme spezifischer Datentypen oder -volumina (z.B. Videomaterial), sondern berühren auch Fragen der entsprechenden Datendarstellung und -präsentation (z.B. im Fall von künstlerischen Daten oder enhanced publications). Nicht alle Einrichtungen können entsprechende eigene Angebote für Forschende aufbauen, um Daten zu publizieren bzw. entsprechende Beratungsangebote für die Nutzung bestehender weltweiter Angebote zu entwickeln. Auch ist das Teilen von Forschungsdaten nicht an allen Einrichtungen und in allen Fächern gleichermaßen relevant bzw. kann z.B. aufgrund unterschiedlicher Ressourcenlagen gleichermaßen priorisiert werden. Weiterhin zeigt sich, dass an den Einrichtungen vielfach „ungehobene Schätze“ in digitalisierten/nicht digitalisierten Archiven und Sammlungen vorliegen, die für die Forschung und die Öffentlichkeit von Interesse sein können.

Leitfragen für den Workshop

Der Workshop soll dazu dienen, über Einrichtungsgrenzen und Domänen hinweg miteinander zu den nachfolgenden Leitfragen ins Gespräch zu kommen:

  • Welche Infrastrukturangebote für das Publizieren von Daten sind an den Einrichtungen bereits vorhanden? Welche fehlen?
  • Welche Bedarfe gibt es an zentralen Angeboten für das Publizieren von Daten, wenn keine geeigneten disziplinären Angebote oder Repositorien an den Einrichtungen verfügbar sind?
  • Welche Ideen und Ansätze gibt es, um kooperativ und auf Basis offener Infrastrukturen zusammen nachhaltige Angebote zu schaffen? Was davon sollte durch das Land Berlin (mit-)finanziert werden?

Vorläufige Agenda

  • 10 Uhr Begrüßung, Vorstellung und Vernetzung
  • 10:20 Uhr: Maxi Kindling (OABB): Open Research Data als Handlungsfeld in der geplanten Open-Research-Strategie Berlin
  • 10:25 Uhr: Diskussion in Gruppen und Plenum
  • 11:20 Uhr: Input-Beiträge zu institutionellen Lösungen
    • Friederike Kramer (UdK): Daten- und Rechteproblematiken anhand typischer Anfragen an der Universität der Künste Berlin
    • Esther Schneidenbach (Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin): Erfahrungen aus dem Projekt FitForFDM
    • Sibylle Söring (Freie Universität Berlin), Evgeny Bobrov (BIH, Charité – Universitätsmedizin Berlin): Projekt BUA-FDM
  • 12.20 Uhr: Mittagspause
  • 13 Uhr: Input-Beiträge zu zentralen Lösungen
    • Boris Jacob (ZIM, Universität Potsdam): RADAR als landesweiter Publikations- und Archivdienst in Brandenburg
    • Christian Mathieu (Staatsbibliothek zu Berlin): Repositorium Emporion für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
  • 13.45 Uhr-14.30 Uhr: Abschlussdiskussion

 

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