Nederlands

Beobachtungen zur niederländischen Sprache

Het Nederlands als pluricentrische taal: taalideologische en didactische aspecten

Dat was de titel van een panel op het IVN-colloquium in Leiden waaraan naast Matthias Hüning, Truus De Wilde en Philipp Krämer uit Berlijn, Ulrike Vogl (Wenen), Steven Delarue (Gent) en Robert de Louw (Poznan) meewerkten. Op Neder-L ziet u een video van deze science slam.

Steven Delarue geeft in zijn blog een verslag. BeNe ohne Lux en Postkoloniale klinkers van Philipp Krämer hebt u vast al gelezen.

Postkoloniale klinkers

We hebben in Berlijn een bijzondere belangstelling voor het Nederlands buiten Europa, vooral in Suriname en het Caraïbisch gebied. Met de koloniale (taal)geschiedenis in Azië houden we ons tot nu toe nog niet zo intensief bezig. We zijn ons ervan bewust dat dit een tekort is en dat er in de Oost (niet alleen) uit taalkundig perspectief nog veel te ontdekken valt. Dit bleek opnieuw uit de lezing van onze collega Sugeng Riyanto op het IVN-congres in Leiden. Hij gaf inzicht in de effecten van taalcontact tussen Nederlands en Sundanees op Java. Deze taal heeft ongeveer evenveel sprekers (27 miljoen) als het Nederlands en is dus allesbehalve klein.

Talen op Java, Sundanees in het westen. (Meursault2004, CC-BY-SA-3.0)

Tijdens en na de koloniale periode heeft het Sundanees veel woorden aan het Nederlands ontleend en onze Indonesische collega gaf een hele reeks voorbeelden met interessante fonologische veranderingen. Onder meer zijn de klanken /ø/ en /y/ in Nederlandse leenwoorden niet door het Sundanees overgenomen. In het Duits of het Nederlands komen we vaak deze klinkers tegen die vooraan in de mond en met geronde lippen uitgesproken worden, bv. eu in deur of hören, en uu in vuur of müde. Geronde voorklinkers zoals deze zijn echter in de meeste talen van de wereld geen deel van het klanksysteem en daarom typologisch zeldzaam.

klinkersSundaneesIn creooltalen zijn deze klinkers daarom vaak verloren gegaan. Uit historische bronnen van het Cariools blijkt dat deze klanken door hun ongeronde equivalenten vervangen zijn, bv. natier voor natuur. Ook in Franse creooltalen komen we dit verschijnsel tegen: fleur wordt flèr, en nature wordt natir. Het patroon is vrij regelmatig. De voorbeelden in het Sundanees daarentegen lijken op het eerste gezicht bijna chaotisch. Beurs wordt bursa (ø > u), monteur wordt montir (ø > i), en borduur wordt bordel (y > ɛ).

In deze gevallen is er veel meer beweging in de mond: van boven naar beneden, van voren naar achter enz. Er is hier dus meer aan de hand: het gaat duidelijk niet alleen om de vervanging van geronde klinkers door ongeronde op dezelfde positie. Taalcontact in de koloniale context heeft erg uiteenlopende gevolgen, soms leidt het tot creolisering, soms niet. Een gedegen onderzoek naar Nederlandse invloeden op het Sundanees op basis van meer dan deze drie toevallige voorbeelden zal zeker betere inzichten in deze processen geven. We zijn zeer benieuwd naar een systematische analyse van de gegevens die de collega’s in Indonesië verzameld hebben. Zij zijn de enigen die in de gelegenheid zijn om orde in de chaos te brengen.

BeNe ohne Lux

Ohne Zweifel war der diesjährige IVN-Congres in Leiden auf allen Ebenen lehrreich. Eine der Lehren konnte ich dem Vortrag eines namhaften Kollegen westflämischer Herkunft entnehmen, der eine bekannte Zeile von Jacques Brel interpretierte. Dieser sang einst, mit „Tränen auf den Zähnen“, im Ringen mit seiner belgischen Identität:

Ik ben van Luxembourg.

Kurze, knappe Worte auf der Suche nach einer Exitstrategie bei lästigen Fragen zur eigenen Position im belgischen Gefühlskomplex. Der genannte Kollege fügte dem eine – mild gesagt – überraschende Deutung hinzu. Die Wahl fiel nicht etwa auf Luxemburg, weil es zum Beispiel eine selbstsichere und dennoch weltgewandte, im Ausland positiv konnotierte Identität suggeriert. Luxemburg sei vielmehr ein Land das „rein virtuell“ und „ohne Geschichte“ sei, daher eine sichere Bank um vor Zuschreibungen zu fliehen. Zudem ein verschlossenes Land, wo man „in de laatste tientallen jaren“ (keineswegs schon seit Jahrhunderten – keine Geschichte!) das seltsame „Letzeburgs“ spräche, um andere auszuschließen. Dieses liege „ergens tussen Duits en Frans“.

Eine exklusiv belgische Spezialität sind derartige Ansichten über Luxemburg nicht. Auch bei Elsevier hält man das Lëtzebuergesche für „een mix van Duits, Frans en Nederlands“, der für alle Dialektsprecher von Limburg bis Bayern verständlich sein sollte. Und schon Cees Nooteboom schreibt in seinem Debutroman:

Als we weer verder rijden naar Luxemburg, bedenk ik, dat ik daar nu eigenlijk niet meer naar toe hoef.

Kurz gesagt: Luxemburg ist für sich genommen irrelevant und definiert sich über die dominanten Nachbarn. Dasselbe gilt für die Sprache, die eine Aggression gegen Fremde ist. Das Land ist praktisch insgesamt ohne Existenzberechtigung. Argumente, die man so locker ausgesprochen und doch so hart gemeint in der Regel eher in kolonialen Diskursen findet.

Belgisch-luxemburgische Grenze: Ausbaufähige Beziehungen? (Pimvantend, CC-BY-SA 3.0)

Woran liegt das? Belgien und Luxemburg haben eine lange gemeinsame Geschichte, sind schon immer enge Partnerländer gewesen. Aus Perspektive Luxemburgs war und ist Belgien immer die sichere Wahl, wenn Allianzen mit Deutschland oder Frankreich zu heikel waren: Schon früh in der Währungspolitik, seit Langem in der Verteidigungspolitik usw.

Diese Zusammenarbeit ist aus geographischen und kulturellen Gründen natürlich eine, die besonders Wallonien betrifft. In gewissem Sinne ist für Luxemburg der westliche Nachbar noch immer das Belgien des 19. Jahrhunderts: Frankophon und mit einer eng verwandten Monarchie als Zentrum. Für einen Westflamen ist, durchaus berechtigt, diese Sichtweise natürlich fern der Realität und Luxemburg insgesamt auch fern der Wahrnehmungszone. Für Einzelne kein Grund, vor einem gründlichen Urteil zurückzuschrecken. Vielleicht aber ein Grund, über zwei Dinge nachzudenken:

1. Was ist eigentlich das Bild von Luxemburg in Flandern? Was weiß man dort oder glaubt man zu wissen über das Nachbarland Belgiens? Welche Meinungen, Vorurteile oder Erfahrungen hat man? Diese Frage geht die verschiedensten Disziplinen etwas an, von Kulturwissenschaften über Geschichtswissenschaften bis zur Politologie.

2. Hätte nicht auch die Niederlandistik ein Interesse an Luxemburg? Wir betreiben in der Regel Niederlandistik mit einem Blick auf die Niederlande und Flandern, vielleicht auch auf Gesamtbelgien, auf das Niederländische außerhalb Europas und auf Afrikaans und Friesisch. Belgien und die Niederlande gruppieren wir als schönes Schlagwort oder Akronym gerne in den Begriff „Benelux“ ein.

Laut Kartentitel eher „Hobelux“ als „Benelux“. (ULamm, PD)

Doch wer forscht und lehrt eigentlich zum Luxemburgischen, wer kümmert sich um Sprache, Literatur und Kultur Luxemburgs? Wer betreibt wirklich „Benelux-Studien“? Aus Perspektive der Niederlandistik ist es eigentlich klar: Dafür sollte die Germanistik zuständig sein. Mit der Loslösung des Lëtzeburgeschen aus dem deutschen Dialektspektrum, seiner historisch bedingten Eigenständigkeit und dem zunehmenden Ausbau ist diese Verbindung aber immer weniger selbstverständlich. Ohnehin betreibt die Germanistik leider manchmal eher eine „Deutschistik“ und interessiert sich weniger für sprachvergleichende Themen innerhalb oder außerhalb der Sprachfamilie. Verstärkt wird die Luxemburg-Forschung durch die Romanistik, welche die Einbindung des Großherzogtums in die Frankophonie im Blick behält.

Aus Sicht der Niederlandistik könnte man sagen: Das geht uns nichts an. Luxemburg ist nun einmal in der Gegenwart nicht Teil des niederländischen Sprach- und Kulturraums. Der Benelux-Verbund als Zusammenschluss westeuropäischer Nationen ist in der europäischen Integration weitgehend aufgegangen. Die historischen Bezüge liegen deutlicher auf der Hand, von den Verbindungen mit Limburg über die Personalunion mit den Niederlanden bis zur Unabhängigkeit im späten 19. Jahrhundert.

So richtig fühlt sich im deutschsprachigen akademischen System mit seiner traditionellen Disziplinstruktur niemand für Luxemburg zuständig. Institutionell gesehen bringt das mit sich, dass es eine verbreitete Luxemburgistik praktisch nicht gibt. Ausnahmen sind die Universitäten Luxemburgs und der Großregion, etwa Trier und Saarbrücken, sowie Einzelprojekte und –personen an Universitäten vor allem in Nordrhein-Westfalen. Außerhalb der unmittelbaren geographischen Umgebung sticht nur das Zentrum an der Universität Sheffield heraus. Als Kernland der Europäischen Union, als Nachbarland Deutschlands und nicht zuletzt als mehrsprachige Gesellschaft mit wertvollen Erfahrungen als Einwanderungsland gibt es mehr als genug Gründe, sich mit Luxemburg zu beschäftigen. Die Niederlandistik könnte damit nur gewinnen:

Sprachvergleich Luxemburgisch – Niederländisch – Deutsch: Jo – ja – ja. Nee – nee – nein. (Bdx, CC-BY-SA-4.0)

Als kleines Fach bekäme sie Verstärkung und vielleicht zusätzliche Ressourcen, nicht zuletzt durch mögliche Unterstützung aus einem kleinen, aber finanzstarken Land. (Zynisch gesagt: Zum Teil wären es ohnehin unsere eigenen Steuergelder, die zurückfließen.) Der Sprachvergleich im germanischen Zweig ließe sich um ein weiteres spannendes Beispiel erweitern. Die territorial gegliederte Mehrsprachigkeit Belgiens bietet fruchtbare Kontraste zur integrierten Mehrsprachigkeit Luxemburgs. Die Forschung zum Friesischen als kleine Sprache mit wichtigen sprachpolitischen Entscheidungswegen bietet Vergleichsmöglichkeiten zum Luxemburgischen mit ähnlicher Sprecherzahl. Gleiches gilt für die Standardisierung des Afrikaans und seine historische Loslösung vom Niederländischen im Vergleich zum Verhältnis zwischen Luxemburgisch und Deutsch. Die Forschungsthemen zu Luxemburg liegen auf der Straße – nur weil Germanistik und Romanistik sie nicht enthusiastisch aufgreifen, muss die Niederlandistik sie nicht brachliegen lassen.

Dass die Niederlandistik zunehmend ihre Relevanz aus den weltweiten Verbindungen der niederländischsprachigen Gesellschaften bezieht, ist eine vollkommen richtige Entwicklung. Ein Grund, Potenziale innerhalb Europas zu übergehen, ist das aber nicht. Und der westflämischen Sicht auf Luxemburg würde etwas genauere Beschäftigung mit dem Großherzogtum sicher auch nicht schaden.

Boezem

GerardM, CC-BY-SA-3.0-migrated

Aan het icoontje kunt u zien dat deze bijdrage weer met water te maken heeft, meer speciaal met het boezemwater.
De boezem is enerzijds een zee-inham en als zodanig vergelijkbaar met de Duitse Meerbusen. Het is echter ook de waterloop waarin het polderwater wordt geloosd. En dat gebeurt met behulp van molens, soms meerdere in een rij, een zogenaamde molengang, wat prachtige plaatjes voor toeristen oplevert.

Op de foto kunt u zien dat het water in de boezem (rechts) hoger staat dan in de poldervaart. Voor meer weetjes over poldermolens kunt u hier terecht… want wat weet ik tenslotte van polders? Ik kom uit de Nederlandse bergen en haal alle informatie ook maar uit boeken en van het net.

De hand in eigen boezem? (CC-PD-Mark)

Wat heeft Napoleon hiermee te maken? Niets!
Maar u kent zijn typische houding – wat doet die hand daar? Steekt hij (naar Exod. 4:6) de hand in eigen boezem? Zoekt hij de schuld voor een verwoest Europa bij zichzelf? Of ligt een en ander als beton op zijn maag (wie ein Stein im Magen)?

Overigens betekent met een baksteen in de maag geboren zijn bij het Nederlandstalige volkje ten noorden van Waterloo en ten zuiden van Wuustwezel, tussen Knokke en Maaseik: unbedingt ein Eigenheim besitzen wollen!

Maar we hadden het over de boezem. Zoekend bladerend in Van Dale vond ik de vrije boezem: Mahlbusen, der unbeschränkt benutzt werden kannniet te verwarren met de vrije boezems waarover onze oud-collega schrijft.

En klik ook nog eens op de blogpost over waterschappen en dijkgraven.

Ketelbinkie

Door onze zomergast: Ed Ridderbeekx

Ik wandelde onlangs met een Duitse gast (die voortreffelijk Nederlands spreekt: afgestudeerd aan de FU) op Katendrecht, in de volksmond ook bekend als ‘de Kaap’, een Rotterdamse landtong met een bewogen en soms dubieus verleden.

Ketelbinkie (user:secar_one, CC-BY-SA-3.0)

Ik liet haar het standbeeldje zien van Ketelbinkie, het fictieve jongetje dat net zo bij Rotterdam hoort als de haven en tegenwoordig in het Buizenpark over het water van de Nieuwe Maas uitkijkt. Ketelbinkie (zijn eigennaam kennen we niet) is de treurige protagonist in een levenslied, door tekstdichter Anton Beuving in 1940 geschreven. De plot van deze smartlap (tear-jerker) is eenvoudig: een arme straatjongen monstert aan op de grote vaart als scheepsjongen, ketelbinkie. Hij lijdt onder de zware omstandigheden aan boord, wordt ziek en sterft tijdens zijn eerste reis. De meeste oudere Nederlanders herkennen de melodie van het lied onmiddellijk. Met de tekstkennis ligt het wat lastiger; toen ik mijn gast probeerde te imponeren met een spontane Katendrechtse voordracht, kwam ook ik niet verder dan de eerste strofes.

Bij thuiskomst wierp ik dus maar eens een blik op de gehele tekst. Alhoewel zeer Hollands (bijvoorbeeld door het gebruik van de diminutieven als ‘binkie’, ‘mokkie’, ‘brokkie’ in plaats van respectievelijk ‘jongetje’, ‘mokje’ (bekertje), ‘brokje’) is die soms ook wat cryptisch, vooral door het archaïsche zeemansjargon waarmee hij is doorspekt.
Zo ligt onze jonge antiheld
alras zeeziek in het ‘focsle’: een verbastering van het Engelse ‘forecastle’, het vooronder (Wohnraum im Vorschiff) van het schip. Zijn stoffelijk overschot wordt ‘met zeildoek en roosterbaren op het luik gezet’: een zeemansgraf waarbij het lichaam in een zeildoek wordt gewikkeld en op een geïmproviseerde draagbaar wordt gelegd om vervolgens aan de zee te worden toevertrouwd. De roosterbaren (zware ijzeren delen van een vuurrooster) werden waarschijnlijk gebruikt als afzinkgewicht. Na afloop van de ceremonie krijgt de bemanning een ‘extra mokkie schootan’. ‘Schootan’ of ‘schootaan’ is de dagelijkse alcoholische consumptie die de scheepslui ten deel viel.

Hier het lied. Ik kan een glimlach nooit onderdrukken bij de beschrijving van de plek waar de tragedie van Ketelbinkie zich afspeelde. “’t Was in de Stille Oceaan”, zegt de tekst. Dat is, gegeven de omvang van oceanen in het algemeen en van de Pacifische Oceaan in het bijzonder nogal ruim geformuleerd. Maar het doet niets af aan de onsterfelijkheid van dit liedje waarbij menig Rotterdammer – al dan niet onder invloed van een schootan met grogstem (Bierstimme) meezingend – een traantje wegpinkt.

Tür zu!

Zum Anfang ein Klischee: Der oder die Deutsche findet ständig, dass es zieht. Jeder Luftzug, der durch ein Fenster oder einen Türspalt an Bein oder Nacken vorbeifließt, ist ein Grund zur sofortigen Beschwerde. Gegen das Klischee spricht: Auch in Österreich zieht es. Ich hörte die Beschwerde kürzlich in einem Zug in Graz. Und auch bei den westlichen Nachbarn möchte man nicht vom unkontrollierten Lufthauch geplagt werden: Het tocht! Oder wie mir unser aller Limburgerin Johanna Ridderbeekx verrät: ‚t trèk hie!

Kein Wunder, dass es einen großen Fundus an Bemerkungen gibt, um die Mitmenschen dazu aufzufordern, doch bitte die Tür zu schließen. Wer das versäumt, muss damit rechnen, eine Bemerkung mit auf den Weg zu bekommen. Auf Niederländisch ätzt man dann:

Ben jij in de kerk geboren?

Logisch, denn in der Kirche fällt die Tür oft von selbst zu, im Innenraum gibt es kaum trennende Türen und in den meisten Kirchen zieht es zum Gotterbarmen. Wer dort geboren ist, hat sich schon sein Leben lang daran gewöhnen können und kommt nicht auf die Idee, hinter sich die Tür zu schließen. Im Kollegenkreis kannten niederländische Muttersprachler sowohl aus den calvinistischen Niederlanden als auch aus dem katholischen Flandern diese Redewendung. Wenig überraschend kennt auch das Deutsche ein im gesamten Sprachraum weit verbreitetes Pendant zu solchen Sprüchen, allerdings völlig säkular:

Habt ihr zuhause Säcke an den Türen? (Oft in der Variante z.B. mit Kartoffelsäcken, um die besonders verwahrlosten Verhältnisse des Beschuldigten zu unterstreichen.)

Kein Wunder, dass es in der Sint-Corneliuskerk in Maastricht trekt. (Mark Ahsmann, CC-BY-SA 3.0)

Außer Säcken können im Türrahmen jede Menge andere Dinge hängen, die von selbst wieder zufallen, zum Beispiel auch Vorhänge und sogar Pfannkuchen*. Das Deutsche und das Niederländische decken damit die beiden wichtigsten Möglichkeiten ab, mit denen diese Art von Vorwurf formuliert werden kann: Die eine Variante zielt auf die Herkunft oder Geburt des Beschuldigten ab, die andere auf seine Wohnverhältnisse. Am vorgeblichen Geburts- oder Wohnort fehlt es an Türen oder sie schließen sich von selbst. Die beiden Varianten können sich natürlich überlappen. Es wäre ebenso sprichworttauglich zu sagen: Woon jij in de kerk?

Das Spannende dabei ist, dass Deutsch und Niederländisch mit diesem Muster keineswegs allein sind. Hier endet jeder Zusammenhang mit nationalen Stereotypen, denn solche Bemerkungen zum persönlichen Hintergrund scheinen ein weit verbreitetes Motiv zu sein. Mehr noch: Sie haben auffällig oft die Form von rhetorischen Fragen. Eine kleine, unsystematische Sammlung unter Bekannten in verschietenen Sprach- und Dialektregionen brachte in den verschiedensten Sprachen jeweils eigene Varianten zutage (in Klammern Sprache und Herkunft der jeweiligen Gewährspersonen):

Wohnst du im Stall? / Bist du im Stall geboren/aufgewachsen? (Englisch, z.B. Texas und Nordengland)

Bist du auf einem Boot geboren? (Griechisch/Limassol auf Zypern)

Bist du in der S-Bahn geboren? (Deutsch/Berlin, sicher auch andere Großstädte)

Wohnt ihr am Hang? (Deutsch, z.B. Saarland und Schwaben)

Habt ihr zuhause Vorhänge? (Ungarisch/Budapest)

Hat bei euch zuhause der Maurer das Loch vergessen? (Deutsch, Region unsicher)

Bist du im Kolosseum geboren? (Italienisch/Venedig)

Kommst du aus Braga? (Portugiesisch/Porto)

Für die portugiesische Variante gibt es verschiedene Erklärungen. Darunter die schöne Geschichte, der Spruch spiele auf das Stadttor von Braga an, das im 16. Jahrhundert ohne Tür gebaut wurde, weil die Stadt sich nicht mehr von außen bedroht fühlte und man das Tor nicht mehr schließen musste. Vom Muster der Wohn- oder Geburtsstätte entfernen sich manche Sprachen, die Fragen beispielsweise zum Familienhintergrund oder zur Begleitung haben:

Die Porta Nova in Braga. Ohne Tür. Windig. (Joseolgon, CC-BY-SA 3.0)

Ist dein Vater Schreiner? (Hunsrückisch/Brasilien)

Hast du einen Hund dabei? (Norwegisch/Valdres)

Natürlich kommt Sarkasmus auch bestens ohne rhetorische Fragen aus. Das Finnische verweigert sich hier beispielsweise wieder dem allgemeinen Muster, aber auch in anderen Sprachen bevorzugt man eher Aussagesätze oder gar Vorwürfe als ironische Bemerkungen:

Jemand hat sich den Schwanz in der Tür eingeklemmt. (Finnisch/Ostfinnland)

Da hat jemand vorne eine Hand, aber hinten keine. (Chinesisch/Chongqing)

Du lässt ja alle Moskitos raus. (Spanisch/Puerto Rico)

Du Höhlenmensch! (Portugiesisch/Brasilien; Ungarisch auch: Wohnst du in einer Höhle?)

Vielleicht gibt es noch ein weiteres Muster, nämlich Anspielungen auf die angebliche körperliche Beschaffenheit der Person, die nicht die Tür schließt. Zwei einzelne Beispiele, finnisch und chinesisch, sind natürlich nicht ausreichend, um daraus ein neues Muster abzuleiten. Um das zu prüfen bräuchten wie idealerweise noch ein paar Beispiele aus anderen Sprachen – und aus dem Rest der Welt. Wir sind schon gespannt, wie sehr sich dabei eine weitere Beobachtung bewahrheitet: In den meisten Fällen war Teil der Antwort noch ein „so etwas sage ich nie, aber ich habe es schon ab und zu gehört.“ Diese Art von Bemerkungen erscheinen den meisten Sprechern und Sprecherinnen wohl so sehr unangemessen oder unhöflich, dass sie sich davon distanzieren möchten. Ob unsere Leserschaft sich dennoch traut, uns mit ihren Varianten weiterzuhelfen?


Zu dieser Variante gibt es noch eine Erweiterung, die zeigt, wie komplex solche Sprüche werden können: Habt ihr zuhause Pfannkuchen in den Türrahmen und fresst euch jedes Mal durch, wenn ihr rausgehen wollt?
Für eine schnelle, schlagfertige Reaktion auf einen kleinen Fehler ist diese Variante erstaunlich lang.

Standaard-Nederlands

Ik heb wat koppen uit de dagbladpers, nou ja, eerlijk gezegd uit de Belgische Standaard, verzameld die ik niet begreep of niet wilde begrijpen. Mag ik? (darf ich?) Het is tenslotte komkommertijd (Saure-Gurken-Zeit).

Op 27 juli las ik in De Standaard de kop (Schlagzeile): Overleden fietser kwam onder wielen van tractor terecht. Er lag dus een dode fietser op de weg of in het weiland die ook nog eens onder de wielen van een tractor terechtkwam (landete): twee keer dood is morsdood (mausetot).
Bedoeld werd natuurlijk dat een fietser, die levenloos gevonden werd, blijkbaar overreden was (plusquamferfectum) door een tractor. Korter geformuleerd: Fietser overleden onder wielen van tractor (ook krom). Fietser overleefde val onder tractorwielen niet. Of: Tractorwielen werden fietser fataal…

Niet meer te vinden in het net, maar ik zweer dat ik het in De Standaard gelezen heb: De zwangerschap van Kate loopt op haar laatste benen. Een stijlbloem (Stilblüte) vanjewelste (fürchterlich)! Wat me echter ontroerde was het correcte vrouwelijke possessivum – dat kom je in een Nederlandse krant nog maar zelden tegen.

De boeren in West-Europa hebben het niet gemakkelijk. ‘De landbouwer zit op zijn tandvlees’ – gelezen in De Standaard maar gezegd door de schepen (Beigeordnete) van landbouw van Oostende, Krista Claeys. Als iemand op zijn tandvlees loopt, kijkt niemand daarvan op (in het Duits idem dito). Maar het werkwoord zitten maakt deze uitdrukking ineens heel concreet…

Spa

Kent u een spa? Daar gaan mensen heen om te zweten en weer af te koelen. En: Spa is een stad in het zuiden van België waar bruisend water uit een bron opborrelt, dat gebotteld wordt in flessen met een rood etiket. Vraag in Nederland spa rood en u krijgt bruisend water, dat ook van een ander merk kan zijn. Vergelijk het met een Selters of een Gerolsteiner. Je kan ook prikwater vragen. Spa is trouwens ook een backroniem, dat wil zeggen dat er achteraf een interpretatie is gegeven aan de drie letters van het woord  („sanus per aquam“, gezond door water).

Fontein in de casinotuin van Spa (Jean-Pol GRANDMONT, CC-BY-2.0)

In België vraag je beter spa bruis, of spuitwater. Dat is daar de gebruikelijke term voor bruisend water. Graag witte wijn (€ 3,50) en spuitwater van Eaulala (€ 2), lees ik in het Goesting Magazine, wat een naam!*. Ook in het Duits zijn er verschillende woorden gebruikelijk, afhankelijk van de regio: ik hoorde al prickelnd (prikkelend?), spritzig, mit Kohlensäure, feinperlig en – het vaakst – Sprudel.

In Beieren blijkt Sprudel altijd limonade te zijn. Man lernt nie aus.

En als u het liever niet zo ontstuimig heeft in uw glas, vraag dan in Nederland spa blauw, of water zonder prik, in België plat water. En dat klinkt in Nederlandse oren net zo grappig als vonkelwater (Afrikaans voor bruisend water) in de mijne.

* Goesting werd in Vlaanderen verkozen tot woord van het jaar. Hier beschrijft een Nederlander wat hij daarvan vindt.

Het meer dat ooit een zee was

Der See, der mal ein Meer war.

Op de afbeelding ziet u de Republiek der Zeven Verenigde Nederlanden en als u de kaart aanklikt ziet u ook dat linksboven staat: Belgii foederati – toentertijd een (in het Latijn) gebruikelijke benaming voor de Republiek (Caesar).

Jan Janssonius (1588–1664), PD

De grote inham in het noorden is de Zuiderzee (verg. Noord-Brabant in het zuiden van NL). De Noordzee ligt namelijk nog noordelijker en daartussen ligt de Waddenzee. Deze Zuiderzee verklaart de enorme betekenis van Amsterdam voor de internationale handel: de stad had een directe toegang tot de internationale wateren. Veel schepen vertrokken ook vanuit Den Helder (een stad op het topje van de provincie Noord-Holland), een haven die ook vanuit Amsterdam direct te bereiken was. Vergeet niet dat door de afsluiting van de Schelde Antwerpen als concurrent was uitgeschakeld.

In de loop der tijd nam Rotterdam (uitstekende verbinding met de Noordzee) het vaandel over en werd wereldhaven. En die Zuiderzee lag er zo’n beetje voor noppes (für die Katz) bij. Een dichtbevolkt land is altijd op zoek naar mehr Raum. En sinds oertijden maken de Nederlanders zichzelf wijs: God schiep de wereld en Hollanders Holland.
Werk aan de winkel dus: de Zuiderzee afsluiten en droogleggen!

Met dat laatste hadden ze al eeuwen ervaring. In de 14e eeuw onstond de eerste polder. Plannen om het Haarlemmermeer droog te leggen werden al in de 17e eeuw door Leeghwater (mooie naam) ontwikkeld en in 1837 was het zover: het Haarlemmermeer werd de Haarlemmermeer (-polder).

In 1932 werd de Afsluitdijk – tussen de provincies Noord-Holland en Friesland – voltooid en de Zuiderzee werd het IJsselmeer. De rivier de IJssel mondt namelijk uit in die voormalige Zuiderzee, nu dus in het IJsselmeer.

Sylvain Poons mag hier met zijn Zuiderzeeballade niet ontbreken:

Daar is het water, daar is de haven, waar je altijd horen kon „we gaan aan boord“.
De voerman laat er nou paarden draven en aan de horizon ligt Emmeloord.
Eens ging de zee hier te keer maar die tijd komt niet weer: Zuiderzee heet nou IJsselmeer.
Een tractor gaat er nou greppels graven, ’k zie tot de horizon geen schepen meer…

Een ezelsbruggetje voor Duitsers: denk altijd aan die Nordsee of die Ostsee – dat is de Noordzee, de Oostzee. Een meer is een binnenwater en in het Nederlands onzijdig van geslacht: het IJsselmeer!
Vraag me liever niet hoe je de Berlijnse Wannsee in het NL moet noemen. Het is een meer – en ik ben bang dat er Nederlanders zijn (denk aan de Brandenburger Tor) die daar het Wannmeer of het Wannsee van maken. Grrr….

Ik (Wahlberlinerin) pak de fiets en ga naar de Van Gogh-tentoonstelling in de Liebermannvilla aan de Wannsee.

Alles, was nicht jetzt ist

Die Sommerferienzeit ist fast vorbei, viele Eltern haben es noch in den Ohren: „Sind wir bald da?“ – „Zijn we er al (bijna)?“ Den meisten Kindern ist wohl klar, dass man noch eine Zeitlang unterwegs sein wird und schränken die Frage mit bald oder bijna ein. Das Wörtchen bald ist ein wahres Wunderwerk. Es drückt aus, dass es nicht lang dauern wird, bis etwas eintritt. Wie lange genau, ist aber relativ im Verhältnis zu dem Zeitrahmen, den man vernünftigerweise erwartet. Es können einige Minuten oder Stunden sein (wie auf der Urlaubsreise), einige Tage oder Monate (Der Sommer ist bald vorbei!) oder auch ein paar Jahrhunderte (Das Ende kommt bald!).

Das niederländische gauw kann man in solchen Kontexten theoretisch auch verwenden. Aber es wirkt leicht etwas zu formell und steif. Das deutsche bald passt dagegen problemlos auch in eine ungezwungene Konversation. Es ist oft gar nicht so einfach, spontan einen niederländischen Ausdruck zu finden, wenn man auf Deutsch das völlig unbestimmte bald benutzen würde.

Die Auswahl ist groß: straks, binnenkort, later, alras, weldra… All diese Begriffe haben natürlich auch ihre deutschen Pendants: gleich, in Kürze, später, rasch… Diese Wörtchen kann man einigermaßen sortieren, ansteigend von „fast sofort“ bis „das kann dauern“: Sagt jemand Ik kom zo!, dann ist bis dahin noch Zeit für eine Zigarette oder eine Toilettenpause. Bei Ik kom straks! wird man länger warten müssen, darf aber den Sprecher durchaus noch am selben Tag erwarten. Als im Fernsehen die Formel tot straks na de reclame gebräuchlich wurde, waren einige Muttersprachler etwas irritiert. Eine Werbeunterbrechung kam ihnen zu kurz vor, um für diese Zeitspanne straks zu benutzen.

Gleich ist es zwei Uhr. De tram komt zo. (Smiley.toerist, CC-BY-SA 3.0)

Das Norwegische kennt für bald, dauert nicht lange die etwas flapsige Redensart om to strakser (auf Niederländisch wörtlich ungefähr over twee straksen). Ein einziges straks wäre wohl doch zu kurz, aber es sind nicht mehr als zwei. Mit impliziert dabei: Ich beeile mich.  Das adverbiale straks, das selbst aus einem Adjektiv (gerade, nicht gebogen/unbiegsam, wie dt. strack) abgeleitet ist, hat sich hier im Volksmund zu einem Substantiv mit Plural gewandelt.

Bald ist die Mutter der unbestimmten Zukunft. Manchmal ist bald allerdings schon zu spät. Auch auf Deutsch würde man wahrscheinlich bei der Ankündigung einer Werbepause eher gleich als bald setzen, um die Kürze der Unterbrechung zu betonen.

Ein gleich ist wahrscheinlich schneller als ein bald, aber ist es nun zo, straks oder binnenkort? Ein Ik kom nu! ist jedenfalls in der Regel wirklich wörtlich gemeint. Man kann erwarten, dass der oder die Sprechende praktisch im gleichen Moment erscheint. Egal ob bald, straks, gleich oder binnenkort, eines haben diese Ausdrücke alle gemeinsam: Sie sind jedenfalls nicht jetzt.