De Berlijnse bloggers wensen u een
GELUKKIG NIEUWJAAR !
De Berlijnse bloggers wensen u een
GELUKKIG NIEUWJAAR !
Genau ein Jahr gibt es unseren Blog mit Beobachtungen zur niederländischen Sprache jetzt. Ein kleines Jubiläum, das wir aber nicht unbemerkt verstreichen lassen wollen. Zumal es nicht nur Anlass zur Freude ist, sondern auch ein Moment des Abschieds: Janneke Diepeveen verlässt uns zum 1.1.2015. Acht Jahre war sie bei uns an der FU-Niederlandistik tätig, zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin, dann als Mitarbeiterin für Dutch++, einem Kooperationsprojekt zur sprachlichen Variation im Niederländischen. Dieses Projekt geht jetzt zuende und mit ihm die FU-Zeit von Janneke.
Leser/innen dieser Seiten kennen Janneke als begnadete Bloggerin, die mit ihren originellen und informativen Texten ganz wesentlich dazu beigetragen hat, dass unser Blog sich im vergangenen Jahr zu einem sehr ansehnlichen Projekt gemausert hat (finde ich). Unser Blog läuft einfach weiter, aber für Janneke bricht jetzt eine neue, spannende Phase ihrer beruflichen Laufbahn an. Wir wünschen ihr dafür alles Gute!
Noch schreiben wir das Jahr 2014, denn erst am 31. Dezember ist Silvester. Auf Niederländisch nennt man dieses Datum völlig eindeutig oud(e)jaar oder oudejaarsdag: Danach ist Schluss mit dem alten Jahr, und das neue beginnt. Im deutschsprachigen Raum sind wir uns da anscheinend nicht ganz sicher, denn hier befinden wir uns gerade zwischen den Jahren (gelegentlich auch zwischen den Tagen).
Gemeint ist damit der Zeitraum zwischen Weihnachten und Neujahr. Mit oudejaar ist also die Zeit zwischen den Jahren vorbei. Für manche erstreckt sich der Zeitraum aber auch bis zum Dreikönigstag (nl. Driekoningen). In diesem Fall wäre oudejaar also genau in der Mitte zwischen den Jahren. Laut Wikipedia nennt man im Friesischen diese Zeit twaschen ulj en nai (dt. zwischen Alt und Neu, also zwischen dem alten und dem neuen Jahr). Vielleicht kennt sich jemand in unserer Leserschaft mit dem Friesischen besser aus und kann uns mehr darüber sagen? Die Kombination oud en nieuw würde man in diesem Zusammenhang auf Niederländisch eher auf oudejaar und Nieuwjaar beziehen, also auf Silvester und den Neujahrstag: „Wat doe jij met oud en nieuw (an/zu Silvester)?“ – „Ik ga in elk geval niet naar de Brandenburger Tor!“ Dazwischen kann bei dieser Lesart von oud en nieuw logischerweise nicht viel liegen.
Der Begriff zwischen den Jahren kam zustande, weil nach den verschiedenen Reformen der Zeitrechnung das Kalenderjahr und das Kirchenjahr nicht mehr exakt identisch waren. Viele Leute sind der Meinung, man solle zwischen den Jahren keine Wäsche waschen, weil man damit angeblich Unglück heraufbeschwört. Ich kenne niemanden, der sich daran hält, aber es gibt offenbar noch viele weitere Regeln. Man soll zum Beispiel offenbar in dieser Periode auch nicht spinnen und nähen, also generell die Finger von allen Textilarbeiten lassen.
Eines ist aber sicherlich sinnvoll: Wer es kann, nutzt diese Tage zur Ruhe und Erholung. Das hat die Zeit zwischen den Jahren gemeinsam mit dem tussenjaar, das sich viele Niederländischsprachige inzwischen gönnen. Auf Deutsch spricht man recht unspezifisch von einer Auszeit oder einem Sabbatjahr, als Entlehnung inzwischen auch öfter von Sabbatical oder Gap Year. Für mich klingt tussenjaar fast schon ungemütlich, weil es so wirkt, als sei es zwischen zwei stressigen Lebensphasen nur eingeklemmt und brächte nur vorübergehend, fast vergeblich, etwas Luft zum Atmen. Auch das gilt für zwischen den Jahren auf ähnliche Weise. Danach fällt man meist unsanft in den Alltag zurück.
Wie meine Familie mich belehrt, ist das Spinnen und Nähen übrigens auch am Dreifaltigkeitssonntag (Trinitatis, nl. auch Drievuldigheidszondag) verboten, weil sonst der Blitz in die Nadel schlägt. Der Dreifaltigkeitssonntag liegt immer eine Woche nach Pfingsten im Mai oder Juni und ist wiederum eine wichtige Wegmarke im evangelischen Kirchenjahr, denn danach beginnt die Trinitatiszeit, die bis zum Advent andauert. Handarbeit scheint jedenfalls ganzjährig äußerst gefährlich zu sein. Dornröschen wusste das entweder nicht, oder sie hielt dies alles für Märchen.
We hebben in deze decembermaand de kerstboom versierd. Dat wordt stofzuigen in januari!
Is uw dochtertje of zoontje jarig, dan wordt de woonkamer versierd (schmücken, dekorieren) met allerlei, ook zelfgemaakte, slingers. En deze bewaarengel (Schutzengel) hangt boven haar/zijn bedje.
Voelt u zich alleen dan probeert u misschien een mannelijke dan wel (of) vrouwelijke partner te versieren (aufreißen, anbaggern). Hierbij dient opgemerkt dat versieren in mijn oren veel beschaafder, ja speelser, klinkt dan het Duitse aufreißen of anbaggern.
De Freie Universität bezuinigt (spart) waar ze maar kan, ook aan verwarmingskosten, maar ik heb bijtijds voor mijn kamer een extra radiator weten te versieren (organisieren). Ik zit er dus letterlijk warmpjes bij. Dat heb ik met die leuke conciërge (Hausmeister) geritseld (deichseln).
Een goede gevel (Fassade) (ver)siert het huis: dat krijgt u te horen als u toevallig een opvallend reukorgaan hebt.
En herinnert u zich Lodewijk nog? Die man die er een handje van had alles voor heel even te lenen – en die uiteindelijk (maar veel te laat) toch alles terugbracht? Dat hij er een bloemetje en een fles Cuvée XII Apostelhoeve bijdeed, siert hem (das ehrt ihn).
Rund um die Weihnachtszeit ist im niederländischen Sprachraum wieder einmal Saison für Debatten über politische Korrektheit. Vermeiden wir lieber erneut den schwarz angemalten elephant in the room und kümmern wir uns um unsere eigene Disziplin: Die Linguistik hat durchaus auch ihre Leichen im Keller (nl. een lijk in de kast hebben) und nutzt gelegentlich noch ziemlich ungeschminkte Bezeichnungen für so manche Sprache.
Bei ausgestorbenen Sprachen kann man beispielsweise die Sprechergemeinschaft nicht um ihre Meinung bitten. Es hilft für die Gegenwart also nur eine innere Gewissensprüfung. Die scheint bei der Bezeichnung Negerhollands noch auszustehen. Wohl ist man sich in der Linguistik bewusst, dass der Begriff hässliche Konnotationen mit sich bringt. Dennoch sind bessere Vorschläge bisher rar. Dabei ist nicht nur der erste Teil der gegenwärtigen Sprachbezeichnung problematisch, sondern auch der Anteil -hollands. Immerhin spielten bei der Entwicklung dieser Sprache vor allem die Dialekte Seelands und Westflanderns eine bedeutende Rolle, weniger die holländischen. (Sehr ausführliche Ressourcen über die Sprache gibt es bei den Kollegen in Nijmegen.) Sicherlich kann man Negerhollands als historische Terminologie sehen. Diese Bezeichnung kam aber erst im 19. Jahrhundert auf – als Produkt einer Zeit, in der Rassedenken und Sprachreflexion enge Verbindungen eingingen. Ältere Quellen sprechen dagegen einfach nur von Kreolisch (in verschiedenen Schreibweisen, etwa dt. als cariolisch, nl. als carriols). In der Gegenwart ist oft die Rede von Virgin Islands Dutch Creole, kurz VIDC. Das ist akkurat und eindeutig, allerdings auch sperrig und lässt sich nur holprig in andere Sprachen übertragen oder etwa zum Adjektiv umformen.
Zugegebenermaßen ist die Suche nach einer besseren Terminologie schwierig. Bei der ebenfalls ausgestorbenen Kreolsprache Berbice-Nederlands (oft auch Berbice Dutch) im heutigen Guyana greift man wieder auf ein Toponym zurück. Jungfrauinselisch oder Maagdeneilands klingt allerdings schräg und ist zudem ungenau, denn man hat es nur mit den heutigen Amerikanischen Jungferninseln zu tun, die von den Britischen Jungferninseln unterschieden werden müssen. (Taaladvies weiß auch keinen Rat zur Adjektivierung der Jungferninseln und empfiehlt entwaffnend ehrlich: Umschreiben.) Es waren nur einzelne Inseln des Archipels relativ kurzzeitig unter Kontrolle der Niederländischen Westindienkompanie, und bis zum Verkauf an die USA waren die für das Kreolische bedeutsamen Inseln dänische Kolonien. Zudem gibt es auf den Jungferninseln neben der niederländisch-basierten auch noch eine englisch-basierte Kreolsprache, die eine getrennte Bezeichnung braucht. Da die niederländisch-basierte Sprache außerdem über drei Inseln verteilt war, kann man auch daraus schwer einen einzelnen Begriff ableiten.
Saint Thomas, Saint Croix und Saint John (oder die jeweils entsprechenden niederländischen und dänischen Namen) geben nur morphologisch schwer verdauliches Material her. Unverfänglich und quellenhistorisch naheliegend wäre vielleicht tatsächlich der Begriff Cariolisch bzw. Carriols, der sich auch als Cariole problemlos anglisieren lässt – kein unbedeutendes Kriterium für die Linguistik der Gegenwart. Natürlich lässt sich daraus nicht mehr ablesen, dass es sich um eine niederländisch-basierte Kreolsprache handelt und wo sie gesprochen wurde. Aus Papiamentu, Patuá oder Kriol geht das allerdings auch nicht hervor, und diese Sprachen leben gut damit. In der Hoffnung auf bessere Ideen sei dieser Vorschlag also einfach einmal in den virtuellen Raum gestellt.
Doch wie benennt man Sprachen oder Varietäten, die nicht mit dem Beistand historischer Quellen im Rücken daherkommen? Im Augenblick lässt sich dieses Problem in Europa überall da beobachten, wo neue multiethnische Jugendsprachen entstehen. Mit Kiezdeutsch ist schon eine tragbare Lösung für die deutsche Jugendsprache gefunden, so dass alte und abwertende Begriffe wie Türkendeutsch oder Kanaksprak so gut wie überwunden sind. (Bei der deutsch-basierten Kreolsprache Unserdeutsch war die Benennung von Anfang an erstaunlich unverfänglich.) Die Pendants des Niederländischen bei multiethnischen Jugensprachen wie Straattaal oder Cités verweisen ebenso auf den städtischen Raum, in dem die Sprachform ihren Kern hat. Sie tragen damit zu der Debatte bei, inwiefern städtische Jugendsprachen Dialekte im engeren Sinne sind, also Erscheinungen raumgebundener Variation. Die vorgeschlagene Benennung Murks für kontaktgeprägte niederländische Jugendsprache unter Nicht-Migranten wirkt für Deutschsprecher zunächst befremdlich und erinnert an dt. Murks im Sinne von mangelhafte Arbeit. Dahinter verbirgt sich aber ein Kofferwort, das aus Marokkaans und Turks zusammengezogen ist und damit auf zwei wichtige Einwanderersprachen verweist.
Mit diesen griffigen und wenig pejorativ konnotierten Bezeichnungen sind der deutsche und der niederländische Sprachraum anderen europäischen Ländern voraus. London Multicultural English oder Københavnsk multietnolekt kommen sachlich und professionell daher, wirken deshalb aber zugleich technisch und sperrig. In Norwegen hält sich der Begriff Kebabnorsk hartnäckig, Alternativen wie Holmliansk nach einem einwandererstarken Stadtteil Oslos konnten sich noch nicht durchsetzen. Möglicherweise weil der Verweis auf ein einzelnes Stadtviertel zu einengend ist, ähnlich wie etwa die schwedische Bezeichnung Rinkebysvenska. Der Schwedische Sprachrat empfiehlt deshalb Shobresvenska, nach der Grußformel „Sho bre!“, oder auch einfach Vorortschwedisch. Letzteres ist eine sehr geschickte und enorm skandinavisch-egalitäre Wahl, weil mit Vorort eine Plattenbausiedlung genauso gemeint sein kann wie eine Gartenstadt mit Einfamilienhäusern.
Allen Fällen gemein ist die Suche nach einem Begriff, der nicht als diskriminierendes Label missbraucht werden kann und außerdem für linguistische wie allgemeine metasprachliche Behandlungen des Gegenstands tauglich sind. Eines ist sicher: Die Hoffnung auf einfache Lösungen kann man sich in diesem heiklen Bereich abschminken.
Wie is niet grootgebracht met de sprookjes van Grimm (Grimms Märchen)?
Etymologisch is sprookje afgeleid van spreuk/sproke – een verzonnen (erdachte) vertelling. Märchen komt van mhd. mærelīn ‘Geschichtchen, Erdichtetes’.
Toen we ze voor het eerst hoorden, ging er een wereld voor ons open, een andere werkelijkheid: de wereld van Assepoester (Aschenputtel), de gelaarsde kat (der gestiefelte Kater), Sneeuwwitje, Hans en Grietje (Hänsel und Gretel), Roodkapje en de wolf.
Herinnert u zich de woede van Repelsteeltje (Rumpelstilzchen)? Of ook die goede fee Mooiweertje uit Doornroosje, die je in het dagelijkse leven kon tegenkomen als Beatrix, koningin der Nederlanden?
Voor volwassenen is een sprookje slechts een onwaar verhaal of een koninklijk huwelijk. Iemand sprookjes vertellen is, zo leert Van Dale, jemandem blauen Dunst vormachen. Dat klinkt als een sprookje: das ist zu schön, um wahr zu sein.
Wat een verarming!
Hier links een leeg glas. In Frankrijk drinkt men daaruit champagne, in Italië prosecco en in Duitsland Sekt. Laat ik eens mooi weer spelen (schöntun)… Nee! Laat ik eens Mooiweertje spelen en het vullen, in elk geval voor mijn collega-bloggers.
Rotkäppchen lässt grüßen!
Insekten sind fiese Viecher. Nicht nur weil sie stechen oder Krankheiten übertragen, sondern weil sie einen völlig in die Irre führen können. Angeregt durch die Erwähnung des Marienkäfers am Rande eines Blogbeitrags geriet ich auf einen Wikipedia-Spaziergang durch die vielsprachige Insektenwelt. Dort begegnete mir bald die luxemburgische Heemelmaus (dt. wörtl. Streichelmaus), die ich nicht sofort kannte. Ich sah daneben ein Insekt mit langen Sprungbeinen und stieß vor der deutschen zuerst auf die niederländische Bezeichnung: huiskrekel.
Hier schlug das geballte Unwissen zu. Ich hatte das Insekt nämlich auf dem Bild schon als Heuschrecke identifiziert und las entsprechend hui-skrekel. Nun ist es erstens peinlich, dass ich von der Systematik dieser Insekten keinen blassen Schimmer hatte (ndl. geen flauw idee hebben): Das Tier, um das es geht, war in Wahrheit die Hausgrille. Grillen gehören zu den Heuschrecken, aber ich hatte mich offenbar zwischen Ordnung, Familie, Gattung und Art vollkommen verlaufen. Zweitens ist es ein linguistisch lustiger Lapsus, dass durch meine zoologische Ignoranz das Verstehen von huiskrekel verrutschte. Denn es gibt natürlich weder eine *skrekel, die mit –schrecke etwas zu tun haben könnte, noch heißt Heu auf Niederländisch *hui (sondern hooi). Ein Licht ging mir auf, als ich las, dass dieses Insekt zu den krekels (dt. Grillen) gehört. Dadurch war dann geklärt, dass das s ganz profan zu huis gehörte.
Ein kurzes Gespräch mit meinem Vater hätte mir viele Irrtümer ersparen können. Wie ich später erfuhr, ist in unserem saarländischen Dialekt und den angrenzenden Regionen offenbar der Begriff Krickermaus oder auch Krickelmaus für die Grille gebräuchlich. Mir war der Begriff nicht geläufig, aber von Krickel- zu krekel wäre es nicht mehr weit gewesen. Nebenan auf Luxemburgisch hilft nun auch das Verb kréckelen weiter, auf Deutsch knistern, knarren oder knarzen. Mit etwas gutem Willen erkennt man darin das Zirpen der Grille wieder. Genau daher soll die niederländische krekel auch ihren Namen bekommen haben.
Auf Deutsch nennt man die Hausgrille häufig auch Heimchen, besonders bekannt im Ausdruck Heimchen am Herd. Geringschätzig bezeichnet man damit eine Frau, die – freiwillig oder nicht – Haushalt und Kinder betreut und daher als nicht besonders weltläufig gilt. Der van Dale übersetzt dies auf Niederländisch als huismus (wörtl. Hausspatz), was aber im Prinzip auf jeden häuslichen, nicht gerade abenteuerlustigen Menschen angewandt werden kann: Neben dem Hausmütterchen also auch der Stubenhocker. Zumindest hier kann ich mir jedenfalls völlig sicher sein: Im Insektenreich befinden wir uns mit dem huismus als Sperling nicht mehr. Aus der Vogelwelt zurück zu den hüpfenden Krabbeltieren führt uns aber der sprinkhaan, der im Deutschen als Heupferd so tut, als sei er ein Säugetier. Das hat er dann wiederum mit der luxemburgischen Heemelmaus gemein. Hahn, Pferd und Maus sind hier also allesamt Insekten. Im Deutschen und den westlichen Nachbarsprachen neigen wir offenbar sehr dazu, Tiere auf eher absurde Weise nach anderen Tieren zu benennen.
Das Heimchen am Herde ist übrigens der Titel eines Werks von Charles Dickens (im Original The Cricket on the Hearth, in ndl. Übersetzung De krekel bij den haard). Das Buch ist eines der weniger bekannten von Dickens‘ Weihnachtsbüchern, zu denen auch A Christmas Carol zählt. Eine schöne Einstimmung auf die baldigen Feiertage bieten diese Geschichten, besonders wenn im Hintergrund gemütlich ein Kaminfeuer kréckelt. Damit hätten wir die Grillen und Insekten sogar noch in die Festsaison eingebunden und wünschen allen Lesenden einen frohen 4. Advent.
Verschillende godsdiensten (Religionen) kennen het begrip zonde voor een overtreding van de goddelijke voorschriften. De katholieke kerk onderscheidt doodzonden: er is geen vergiffenis (Vergebung) mogelijk tenzij door oprecht berouw (Reue), betoond in de biecht; dan zijn er de 7 hoofdzonden en ten slotte de dagelijkse zonden.
De laatste heten in het Duits lässliche Sünden, wat betekent dat ze vergeven (erlassen) kunnen worden; kleine zonden dus. De Nederlandse dagelijkse zonden zijn net zo klein maar het adjectief dagelijks (täglich) geeft er nog een extra menselijke dimensie aan: ze gebeuren dagelijks, je kunt er bijna niks aan doen; een ieder van ons is ermee behept (behaftet), en daarom zijn ze naar mijn gevoel nog gemakkelijker te vergeven of ook door de vingers te zien.
Zonde heeft er in de loop van de tijd een betekenis bij gekregen. Het gaat daarbij altijd om verkwisting (Verschwendung), om iets wat onnodig gebeurt. Ik geef u enkele voorbeelden:
Ik ga niet naar die lezing: dat is zonde van mijn tijd.
Die mooie rok doe je weg? Zonde!
Het is zonde dat hij met zijn studie gestopt is.
Zonde van de zendtijd (Vlaams tv-programma)
Wat heb je nu toch gekocht? Zonde van het geld!
En als iemand aan lagerwal is geraakt (herunterkommen, verkommen), dan is dat zonde van die man of vrouw (es ist schade um ihn/sie). We kunnen het allemaal nog duidelijker uitdrukken: die lezing was doodzonde van mijn tijd en het is eeuwig zonde (jammerschade) dat hij die studie heeft opgegeven.
Op de vraag wat dit gebruik van het woord zonde zegt over de Nederlandse identiteit weet Herman Pleij ongetwijfeld het antwoord.
Ook de VRT slaat soms de bal mis.
Ziet u die kop? „Activisten slagen Jozef en Maria in kerststal Grote Markt.“ Bedoeld is: slaan, in de betekenis: ‚aanvallen‘, in dit geval zelfs ‚verwoesten‘.
In het artikel zelf werd de kop heel snel aangepast (sneller dan ik een screenshot kon maken), vandaar enkel een screenshot van de ankeiler, waar de aanpassing niet zo snel gebeurde. Ik wil dus niet zeggen dat de VRT geen aandacht schenkt aan correct taalgebruik, wel tonen dat bij veel mensen het verschil tussen slaan en slagen niet natuurlijk aanvoelt.
Dat ligt natuurlijk aan de vervoeging van de werkwoorden.
slaan – sloeg – heb geslagen
versus
slagen – slaagde – ben geslaagd
De werkwoorden lijken qua vorm dus erg op elkaar. Maar let op: slaan is een sterk werkwoord met een vocaalwissel a/oe, net zoals Du. schlagen. Slagen is zwak en regelmatig, voor de vervoeging moet je dus aan het kofschip denken (Welk schip? Dit schip).
De betekenis van de werkwoorden is wél erg verschillend. Slaan betekent ‚fysiek toetakelen, slagen toebrengen‘ (Du. schlagen), terwijl slagen betekent ‚een doel bereiken‘ (Du. erfolgreich sein). Hier vind je veel voorbeeldzinnen. Slagen komt vaak voor met volgende prepositionele woordgroepen:
slagen in: mit etwas Erfolg haben, etwas schaffen, (jemandem) gelingt etwas
slagen voor een examen: eine Prüfung bestehen
Vooral in België wordt vaak een verwisseling gesignaleerd. Ook ons Duits blogpubliek zal er wellicht niet altijd in slagen om de werkwoorden juist te gebruiken. Zorgt u er gewoon voor dat u zich later niet voor het hoofd slaat dat u nu niet goed heeft opgelet. Dan slaagt u wel voor die volgende toets…
Nee, het zout in de pap is geen Haar in der Suppe! Als je het zout in de pap niet waard bent, presteer je weinig, ben je niet veel waard (nicht das Salz zum Brot, in die Suppe verdienen, vertaalt Van Dale). De zuiderburen kennen de mooie uitdrukking het zout op de patatten niet verdienen (weinig geld verdienen).
We gaan het hebben over zout en het strooien van zout met een zoutstrooier (Salzstreuer). Deze zoutstrooier (links) wordt vanwege zijn geringe omvang zoutvaatje genoemd. Zo’n vaatje hoort op elke dis (Tafel, Tisch) zodat men naar believen de gerechten op smaak kan brengen. Het Duits kent hiervoor de mooie uitdrukking nachsalzen: „Ilsebill salzte nach„.
Staan er slakken (Schnecken) op het menu, dan wordt het zout gelegd: op alle slakken zout leggen betekent immer ein Haar in der Suppe finden.
Voor Salzstangen en Salzhering heeft het Nederlands telkens twee woorden nodig: zoute stengels en zoute haring. Ik begrijp overigens die Duitse voorliefde voor die stengels niet, maar allez, ’s lands wijs, ’s lands eer (andere Hütte, andere Sitte, zegt Van Dale). De zoute haring is gepekeld (gepökelt) en wordt ook pekelharing (1 woord) genoemd.
In de bijdrage Schokoladensklaverei noemt mijn collega wel de snoepverslaving maar niet expliciet die aan zoute drop (Lakritz). Ik denk dat de Nederlanders daarin hooguit door de Scandinaviërs worden overtroffen. Maar zoute drop is volgens de Berlijnse Tagesspiegel in Duitsland in opmars.
Terug naar het strooien en de strooiers. Iemand die zelf strooit (geen zout, wel allerlei lekkers) is Sinterklaas, een bisschop uit het Turkse Myra, die elk jaar in de lage landen zijn verjaardag komt vieren. Die verjaardag valt in de winter en dan wil het wel eens glad zijn, dan is het oppassen geblazen! (dann heißt es aufgepasst!)
De winterdienst treedt in actie en strooit zout met de zoutstrooier (rechts). Gebeurt dat te laat of slecht, dan zijn de jongens van de winterdienst het zout in de pap niet waard. Overigens is deze praktijk niet bijzonder milieuvriendelijk en daarom in de bebouwde kom (in geschlossenen Ortschaften) verboden.
Ik zou dit stukje maar met een korreltje zout nemen (nicht ganz ernst, cum grano salis nehmen).