Neue Publikation zu sexualisierter Belästigung, Diskriminierung und Gewalt (SBDG) an Hochschulen

Sind Richtlinien das richtige Instrument, um SBDG an Hochschulen zu bekämpfen? Welche Besonderheiten gibt es bei SBDG auf Forschungs­fahrten oder an Musik­hochschulen? 16 Beiträge zu diesen und anderen Aspekten versammelt das neu erschienene Buch.

Anliegen des Bandes von Heike Pantelmann (Margherita-von-Brentano-Zentrum) und Sabine Blackmore (Blackmore Coaching) ist es, die vielfältigen Aspekte, rechtlichen Fragen und komplexen Erscheinungsformen zu beleuchten, die das Thema in einem hierarchischen Umfeld mit unklarer Verantwortung für SBDG zu einer organisationalen und individuellen Herausforderung macht. Das Buch ist eine orientierende Handreichung für all diejenigen, die an Hochschulen und/oder Forschungseinrichtungen arbeiten, Personalverantwortung tragen, sich gegen SBDG engagieren, dazu beraten, konkrete Vorfälle handhaben müssen, die Entwicklung von akademischen Einrichtungen begleiten und auch für jene, die von SBDG betroffen sind.

16 Beiträge nehmen die vielfältigen Erscheinungsformen und Ausprägungen von SBDG als Forschungsgegenstand und Teil des organisationalen Alltags in den Blick. Wichtig ist den Herausgeberinnen: SBDG ist ein sehr komplexes politisches Thema, das im Alltag an Hochschulen und für wissenschaftliche Karrieren von (v.a.) Frauen relevant ist. Es wird auf unterschiedlichen Ebenen von verschiedenen Akteur*innen verhandelt. Das soll in dem Band sichtbar gemacht werden.

Das Buch versammelt Beiträge aus Forschung und Hochschulpraxis. Es bietet kritische Perspektiven auf Recht, Struktur und Daten (Teil I), Perspektiven auf spezifische Herausforderungen von Settings und Hochschultypen (Teil II), sowie Perspektiven auf Strukturen, Umgang und Lösungsansätze. Es erweitert die Perspektive (Teil IV) und bietet abschließend Perspektiven auf internationale Hochschulkontexte (Teil V). Die unterschiedlichen Perspektiven machen deutlich, dass es keine einfachen Lösungen zum Umgang mit SBDG geben kann. Vorgestellte Erkenntnisse, erprobte Instrumente und Maßnahmen sollen anregen, den eigenen hochschulischen Kontext zu reflektieren und voneinander zu lernen.

Natürlich bleiben auch nach 16 Beiträgen zahlreiche Fragen und Themen offen. Weitere Forschung ist erforderlich. Hochschulakteur*innen müssen sich zum Thema SBDG weiterbilden und es wäre wünschenswert, dass sie für die Entwicklung von Instrumenten und bei der Implementierung von Maßnahmen die bestehende Forschung zur Kenntnis nehmen. Und das Wichtigste: An Hochschulen müssen Umgang mit und Prävention zu SBDG als Gemeinschaftsaufgabe verstanden werden.

Hier der Link zum Buch, der Band ist im FU-Primo verfügbar.

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