
Die Toolbox stellt zwei neue Lehrprojekte vor, die sich diskriminierungskritischer Lehre verschrieben haben. Die beiden Seminare Science Identity im Physikunterricht und Rechtspopulismus begegnen setzen auf aktive studentische Mitgestaltung. Die Ergebnisse sind nun als offene Bildungsressource in der Toolbox einsehbar.
Good Practice an der FU
Diversitätssensible Lehre – was ist das eigentlich? Worin zeigt sich eine machtkritische Haltung – inhaltlich, konzeptionell oder auch methodisch?
Gender und Diversity in die Lehre zu integrieren bedeutet nicht das Rad neu zu erfinden, sondern Kriterien für gute Lehre weiterzuentwickeln und durch diskriminierungskritische Aspekte zu ergänzen. Die unterschiedlichen Erfahrungen, die Studierende in die Lehrveranstaltung mitbringen, anzuerkennen und als Ressource zu nutzen gehört dabei ebenso dazu, wie neue, vielleicht auch ungewohnte Perspektiven auf das Thema zuzulassen und Fehlerfreundlichkeit vorzuleben. Dabei ist gender- und diversitätsbewusst zu lehren als Prozess zu verstehen, in dem Dozierende üben, ihre eigene Haltung zu reflektieren, vielfältige Methoden ausprobieren und ihren Blick zu schärfen für die Bedeutung gesellschaftlicher Machtverhältnisse in Bezug auf den Lehrgegenstand ebenso wie hinsichtlich der Dynamiken im Seminarraum.
Um eine Vorstellung davon zu geben, auf welche Weise sich Gender und Diversity-Perspektiven konkret in die Lehre integrieren lassen, haben wir in der Toolbox unter dem Menüpunkt Good Practice eine Reihe gelungener Lehrbeispiele an der Freien Universität zusammengestellt.
Neu in der Toolbox: „Science Identity“ und „Rechtspopulismus begegnen“
Neu dazugekommen sind nun zwei Projekte, die im Jahr 2025 durch das FUturist Programm der Freien Universität ausgezeichnet und gefördert wurden. Die von Eva Glomski im Sommersemester 2025 durchgeführte Lehrveranstaltung „Science Identity im Physik- und Naturwissenschaftsunterricht fördern“ adressiert die geringe Sichtbarkeit von Frauen und FLINTA-Personen in der Physik und die damit verbundenen erschwerten Voraussetzungen für die Bildung einer starken science identity für Schülerinnen. Mit dem Ziel, langfristig mehr Frauen und FLINTA-Personen für die Physik zu begeistern, entwickelten Studierende Plakate und Lehrmaterialien zu Profilen von Wissenschaftlerinnen, die konkret im Unterricht eingesetzt werden können.
Das Lehrprojekt „Rechtspopulismus begegnen: Demokratie fördern durch Wissenschaftskommunikation“ von Dr. Jana Gerlach und Dr. Sabina García Peter widmet sich wiederum der Frage, wie wissenschaftsbasierte Kommunikationsstrategien aussehen können, um rechtspopulistischen Positionen klar und reflektiert entgegenzutreten. Auch hier stand die eigenständige Entwicklung von Kommunikationsbeiträgen durch Studierende im Zentrum. Entstanden sind dabei vielfältige Formate der Wissenschaftskommunikation, von Comics bis zu Kurzvideos.
Die von den Studierenden entwickelten Beiträge, Informations- wie Unterrichtsmaterialien aus beiden Lehrveranstaltungen wurden nun in die Toolbox integriert und stehen dort als offene Bildungsressource zur Verfügung. Schauen Sie doch mal rein!
Weiterführende links:
Science Identity im Physikunterricht fördern • Toolbox Gender und Diversity in der Lehre