Kristin Thimsen (SoSe 2021)
Einleitung
Es war zwanzig vor acht. Ich war mal wieder viel zu spät dran. Ich rannte die Treppen runter, zog meine Overkneestiefel über meine Beine, holte die Jeansjacke vom Hacken und war gerade dabei die Haustür zu öffnen, um mich auf mein Fahrrad Richtung Schule zu schwingen. Meine Mutter rief laut meinen Namen und kam aus dem Badezimmer auf mich zugeeilt. Sie musterte mich von oben bis unten. Ich stand verunsichert vor ihr. Dabei hatte ich mich an diesem Tag so wohlgefühlt, mit mir, meinem Körper und meinem neuen Leoprintrock. „Geh sofort nach oben und zieh dich um!“, sagte sie mit wütender Stimme. „Nein! Warum sollte ich?“, werfe ich ihr entgegen. Ihre Stimme verliert mehr an Wut und hört sich besorgter an: „Weil ich dich beschützen möchte! Ein vierzehnjähriges Mädchen in einem kurzen Leo-Rock und langen schwarzen Stiefel bis über das Knie… das provoziert. Keine Widerrede. Du ziehst dich um!“ Ich schaute sie mit Tränen in den Augen an, streifte meine Overknees langsam von meinen Beinen und lief die Treppen nach oben zu meinem Kleiderschrank. Ich fühlte eine so tiefe Ungerechtigkeit in mir. Eine Ungerechtigkeit, die bis heute in mir andauert.
Jedoch hatte sich dieses Gefühl der Ungerechtigkeit im Teenie-Alter oft gegen meine Mutter gerichtet. Heute richtet sie sich viel mehr an das von patriarchalen Strukturen durchzogene System, in dem ich lebe. Mit zweiundzwanzig verstehe ich sehr gut, wovor meine Mutter so besorgt war. Lange wusste ich es selbst nicht zu benennen, doch heute sprechen Wissenschaftler*innen von “Catcalling“.
Ein Forschungsprojekt des kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. zu Catcalling
Das kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (KTN) versteht unter Catcalling:
… [die] sexuell konnotierte Verhaltensweisen bzw. verschiedene Arten der sexuellen Belästigung ohne Körperkontakt […]. Darunter fallen unter anderem Pfeiff- oder Kussgeräusche, aufdringliche Blicke, vermeintliche Komplimente, anzügliche Bemerkungen oder Kommentare über das Äußere einer Person im öffentlichen Raum oder auch sexuelle Belästigung mittels digitaler Medien, z. B. durch die ungewollte Konfrontation mit Bildern oder Videos sexuellen Inhalts.
Lehmann & Goede, 2021
Das KTN hat seit Juli 2021 ein Forschungsprojekt unter der Leitung von Dr. Lena Lehmann zum Thema Catcalling gestartet. Der Forschungszeitraum endet erst zum Dezember 2021, doch erste Ergebnisse wurden bereits veröffentlicht. Es wurden 1000 überwiegend weibliche Teilnehmende befragt.
Die Studie zeigt, dass vor allem weiblich gelesene Menschen und insbesondere weiblich gelesene Personen, die sich der LGBTIAQ+[1] Community zugehörig fühlen, von Catcalling betroffen sind. Dabei widerfahren den Befragten nicht nur nonverbales Catcalling. Knapp 80 Prozent der weiblich Befragten haben bereits konkrete sexuelle Kommentare und köpernahes Catcalling erfahren. Bei den Befragten der LGBTIAQ+ Community liegen die Zahlen sogar über 80 Prozent. Vor allem abends und an öffentlichen Plätzen oder in Verkehrsmitteln kommt es zu diesen Übergriffen. Die meisten der Befragten waren entweder allein oder mit anderen weiblich gelesenen Menschen unterwegs. Nur zwei Prozent der Befragten geben an, Catcalling in Anwesenheit eines männlich gelesenen Begleiters erlebt zu haben. Gerade einmal fünf Prozent der Befragten waren bei der Polizei, von denen wiederum nur knapp 20 Prozent geholfen wurde. Über 40 Prozent hingegen fühlten sich von der Polizei nicht ernst genommen. Die drei häufigsten Begründungen, weshalb die Betroffenen nicht zur Polizei gegangen sind: Der Vorfall sei zu trivial gewesen, Catcalling sei ein alltägliches Phänomen, fehlende Beweise.
Catcalling ist nicht „normal“
Vor einem Jahr klappte ich meinen Laptop auf und stieß auf eine Reportage der Mediengruppe Funk auf YouTube mit dem Titel „Streit um sexistische Anmache. Catcalling“ (vgl. Represent, 2020). Ich hatte von „Catcalling“ zuvor noch nie was gehört. Ich war neugierig und betätigte den Play Button, eine Frau beginnt zu erzählen: „Die schlimmste Situation, die mir bisher passiert ist, war im Supermarkt. Auf einmal haben sich drei Männer um mich herum platziert. Dann hat der eine Mann eine Salatgurke in die Hand genommen und damit rumgewedelt. Und ausschweifend erklärt, was man damit alles machen kann und wie gut man mich damit penetrieren könnte.“ Ich drückte den Stopp-Button. Ich war angewidert! Doch leider konnte ich zu gut nachvollziehen, wovon die Frau in diesem Video spricht. So schlimm diese Geschichte war, so erstaunt war ich darüber, dass solche Taten endlich benannt werden können und dass es auch andere weiblich gelesene Menschen außer mir gibt, die das als eine klare Grenzüberschreitung wahrnehmen. So saß ich also da, an meinen Laptop, vor einem Jahr, mit einundzwanzig Jahren und realisierte zum ersten Mal wie sehr ich „Catcalling“ bisher als etwas alltägliches im Leben einer weiblich gelesenen Person abgetan hatte. Ich wurde wütend, dann traurig, dann kochte in mir die Wut wieder auf und ganz plötzlich kam in mir ein Gefühl der Erleichterung hoch. Eine Erleichterung darüber, dass mir das Recht zusteht, solche tagtäglichen Belästigungen nicht mehr als etwas „Normales“ hinzunehmen. Es ist nicht normal, wenn ein Mann mir hinterherruft „Na Blondie, Lust durchgefickt zu werden?“. Es ist nicht normal, wenn eine Gruppe von Männern aufhört zu reden, sobald ich an Ihnen vorbeilaufe, sie mich alle mit ekligen Blicken durchdringen und anfangen herabwürdigend wie ein Hund nach mir zu pfeifen. Es ist nicht normal, dass dieses Catcalling stoppt, sobald eine männlich gelesene Person mit mir unterwegs ist. Es ist nicht normal, sondern ein Ausspielen von Macht. Eine Macht, die bei vielen Betroffenen gravierende Folgen hinterlässt.
Folgen für Betroffene von Catcalling
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass „Catcalling“ sowohl psychische, physische als auch ökonomische Folgen für die Betroffenen mit sich zieht. Catcalling zu erleben, bedeutet für die Betroffene Stress – Stress der sich körperlich unter anderem durch eine irreguläre Atmung, Zittern, Muskelanspannungen, Übelkeit, Schwindel und einer erhöhten Herzfrequenz bemerkbar machen kann (vgl. Mores, 2020).
Auch auf einer psychischen Ebenen leiden die Betroffenen oft sehr stark. Catcalling löst nicht nur körperlichen Stress aus, sondern auch mentale Angst – Angst vor schlimmeren sexuellen Übergriffen, wie beispielweise einer Vergewaltigung. Diese Angst ist nicht unbegründet, denn weiblich gelesen Menschen werden schon im frühen Kindesalter durch die Medien, die Werbung und die Gesellschaft sozialisiert, Angst vor sexuellen Übergriffen zu haben (vgl. Hanna, 2019). Eine Angst, die sich in der Selbstbestimmung und Freiheit der Betroffene gravierend niederschlägt. Nicht selten vermeiden Betroffene bestimmte Routen, verlassen nachts bewusst nicht das Haus oder nutzen öffentliche Transportmittel nicht. Auch versuchen sich Betroffene oft durch unauffällige Kleidung, wie Sonnenbrille, Schal und bedeckte dunkle Klamotten vor Catcalling zu schützen (vgl. Mores, 2020).
Viele Wissenschaftler*innen verweisen bei den Folgen von Catcalling auf die Objektivierungstheorie von Fredrickson und Roberts von 1997. Diese Theorie “[…] was designed to explain the effects of living in a culture, where women are consistently sexually objectified or reduced to bodies to be used/or evaluated by others rather been seen as full persons” (Fisher, Lindner & Ferguson, 2019, S. 1496). Catcalling objektiviert die betroffene Person, sie wird nicht mehr als Individuum gelesen, sondern als ein sexuelles Objekt. Dies kann zur Folge haben, dass Betroffene unter Bodyshaming, Essstörungen und Depressionen leiden (vgl. Hanna, 2019). Depressionen können oftmals zu Schlafstörungen und Konzentrationsmangel führen (vgl. Del. Greco & Christensen, 2020).
Auch der ökonomische Schaden, der durch Catcalling entsteht, darf nicht verharmlost werden. Durch das Vermeiden von bestimmten Routen und öffentlichen Transportmitteln ist es manchen Betroffenen nicht möglich, zu ihrem Beruf pünktlich zu erscheinen. Zudem löst die Objektivierung, die Betroffene durch das Catcalling erfahren, in ihnen möglicherweise ein vermindertes Selbstwertgefühl am Arbeitsplatz aus. Depressionen, Schlafstörungen und Konzentrationsmangel führen nicht selten zu einem Verlust an Professionalität im Arbeitsalltag (vgl. Mores, 2020). Im schlimmsten Falle könnte die betroffene Person dadurch ihren Job verlieren.
Als eine Person, die bereits selbst sexuelle Gewalt erfahren hat, können für mich diese Angstzustände sehr intensiv sein, vor allem wenn ich allein als weiblich gelesene Person unterwegs bin. Umso weniger kann ich Männer verstehen, die Catcalling betreiben. Ich spreche hier bewusst von Männern! Denn aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass es sich bei den Tätern von Catcalling immer um cis-Männer mit heteronormativen Denkmustern gehandelt hat. Dennoch sind es Männer, denen wohl bewusst sein dürfte, dass Frauen und Menschen aus der LGBTIAQ+ Community tagtäglich unter den patriarchalen Strukturen der Gesellschaft leiden. Für mich ist das ein reines Ausspielen von Macht und eine Aufrechterhaltung der Binarität von Geschlechtern: der Mann als das erhabene und unterdrückende Geschlecht und die Frau als das zu kontrollierende Gegengeschlecht. In dieser Recherche stellte sich mir also umso öfter die Frage: Warum verüben Menschen, insbesondere cis-Männer, Catcalling?
Motivationen der Täter hinter Catcalling
Es besteht Einigkeit darüber, dass sexuelle Belästigung Teil einer breiteren Kultur ist, die Diskriminierung, Feindseligkeit und Gewalt gegenüber Frauen akzeptiert, wenn nicht sogar ermutigt (vgl. Glick & Fiske, 1996; Pryor, 1987; Thomae & Pina, 2015). Sexismus ist tief in traditionellen bzw. konservativen Vorstellungen von Geschlechterrollen verwurzelt (vgl. Spence & Helmreich, 1978; Swim & Cohen, 1997). Soziale Dominanz, in diesem Zusammenhang, ist stark mit Sexismus und traditionellen bzw. konservativen Geschlechterrollenüberzeugungen verbunden. Personen mit hoher sozialer Dominanzorientierung neigen dazu, sexistische Ideologien und Geschlechterrollenstereotypen zu unterstützen (vgl. Pratto et al., 1994; Pryor, 1987).
In meiner Recherche bin ich kaum auf Studien oder wissenschaftliche Texte gestoßen, die sich mit der Motivation hinter Catcalling auseinandersetzen, obwohl genau solche Studien wichtig wären, um gegen Catcalling vorzugehen. Einer der wenigen Texte war eine Studie, die von K. A. Walton und C. L. Pedersen im April 2021 unter dem Titel „Motivations behind catcalling: exploring men‘s engangement in street harassment behaviour“ veröffentlicht wurde.
In dieser Studie wurden insgesamt knapp 260 heterosexuelle cis-Männer befragt, von denen 33 Prozent angaben, im letzten Jahr Catcalling betrieben zu haben. An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass die Ergebnisse kein reales Bild der Täter von Catcalling darstellen, sondern die Ergebnisse durchaus von der sozialen Erwünschtheit der Antworten beeinflusst wurden.
Der meistgenannte Grund für Catcalling war mit 85 Prozent „to show that I like the women“. Über 73 Prozent sehen Catcalling auch als „ a normal way of flirting” oder “to complimente the women”. Für knapp 50 Prozent der Befragten war die Motivation hinter Catcalling „to improve my mood or to cheer me up “, „because it turns me on” und “because the women was dressed provocatively”. Auch das Ausüben von Kontrolle ist nicht irrelevant, so bestätigten 12 Prozent der Teilnehmer „because it makes me feel in control“. Catcalling passiert in einem anonymen Setting, dies ist auch maßgeblich für den Catcaller. Knapp 40 Prozent bekräftigen dies mit der Antwort „because the women doesn‘t know who I am“. Der Einfluss von Gruppendynamiken der Catcaller darf hierbei auch nicht unterschätzt werden: 20 Prozent gaben an „because it makes me feel like one of the guys“. Catcalling als Ausdruck von Misogynie wurde von den Befragten kaum in Zusammenhang gebracht. Nur knapp 2,5 Prozent bestätigten die Aussage „to make fun of the women“.
Für mich ist es kein seltenes Phänomen, dass heteronormative cis -Männer scheinbar oft nicht den Unterscheid zwischen Flirten und grenzüberschreitenden Catcalling ausmachen können oder vielleicht auch einfach nicht wollen. Ich habe bisher eine große Ignoranz der Catcaller gespürt.
Wenn meine mentale Gesundheit und mein Körpergefühl es zugelassen haben den Catcaller zu konfrontieren, so war es immer ein sehr herabwertendes Gelächter, was mir als Antwort widerfuhr. „Stell dich doch nicht so an!“, wie oft ich diesen Satz zu hören bekam. Nicht selten kamen mir auch Beleidigungen entgegen. Ich habe nicht immer die Kraft in der Situation, in der ich Catcalling erlebe, den Täter zu konfrontieren. Früher habe ich mir dafür oft Vorwürfe gemacht, heute tue ich das aber nicht mehr. Es ist nicht meine Aufgabe und schon erst recht nicht meine Verantwortung, mich selbst für den bestehenden Sexismus und die patriarchalen Strukturen des Systems verantwortlich zu machen. Ich bin nicht diejenige, die sich anstellt, das weiß ich und mit mir viele Betroffene und leidtragenden Menschen von Catcalling. Vielmehr ist es die Politik in Deutschland, die sich anstellt. Eine Politik, die Catcalling bisher noch nicht als einen Strafbestand aufgenommen hat, im Gegensatz zu Frankreich, Belgien oder Portugal.
Petition-Catcalling strafbar machen
Die 22 -jährige Antonia Quell schreibt in ihrer Petition, welche dafür kämpft, Catcalling in Deutschland strafbar zu machen: „Catcalling ist vielmehr das Ausnutzen von Dominanz und Macht. Wieso macht man das überhaupt? Die Antwort ist simpel: weil man es kann.“ (vgl. Quell, 2020). Von 2020 bis August 2021 sammelte sie knapp 70.000 Unterschriften. Dies waren somit genug Befürworter*innen, um die Petition in den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages zu bringen. Bisher befindet sich die Petition dort in Bearbeitung. Sollte der Ausschuss zum Entschluss kommen, dass die jetzige Gesetzgebung in Bezug auf Catcalling unzureichend ist, kann dieser eine Debatte im Parlament anstoßen (vgl. Weinmann, 2021).
Unzureichend ist die Gesetzgebung durchaus, denn verbale sexuelle Belästigung ist in Deutschland kein Strafbestand. Voraussetzung für eine sexuelle Belästigung ist strafrechtlich ein sexuell bestimmter Körperkontakt. Zwar können auch Beleidigungen strafrechtlich verfolgt werden, jedoch gilt das für verbale sexuelle Belästigung nur dann, wenn die Äußerung ausdrücklich herabsetzend war (vgl. Weinmann, 2021). Die Formulierung ‘ausdrückliche herabsetzende Äußerungen‘, ist in dem Kontext von Catcalling viel zu vage. Denn schon allein der Akt des Catcalling ist eindeutig herabsetzend. Wie zuvor schon beleuchtet, findet in diesem Moment eine Objektivierung der weiblich gelesenen Person statt. Umso wichtiger ist es, dass strafrechtlich klar festgelegt ist, was Catcalling ist und dass es unter eine Straftat fällt. In Frankreich wird seit 2018 Catcalling beispielsweise mit einem Bußgeld von bis zu 750 Euro belegt (vgl. Berghöfer, 2020).
Konklusion
Natürlich wird das Strafbarmachen von Catcalling nicht das Catcalling an sich bekämpfen, das wird in Belgien deutlich. Dort steht Catcalling schon seit 2014 unter Strafe. Es ist seitdem jedoch nur zu 25 Strafanzeigen gekommen und einer einzigen Verurteilung (vgl. Schwarz, 2020). Dennoch würde es ein richtiges Zeichen setzten – ein Zeichen dafür, dass wir gesamtgesellschaftlich bereit sind, an einer toleranteren, aufgeklärteren, und feministischeren Gesellschaft zu arbeiten. Es setzt ein Zeichen für marginalisierte Gruppen, wie Frauen und Menschen aus der LGBTIAQ+ Community.
Doch es bedarf nicht nur ein geschriebenes Gesetz. Viel wichtiger ist es, maßgeblich zu einer Aufklärung über Catcalling beizutragen. Betroffene tuen dies bereits mit sogenannten „Ankreiden“ in Großstädten. Dabei sammeln Aktivist*innen Catcalls von Betroffenen und schreiben die sexuellen Beleidigungen auf die Straße – genau dort, wo sie den Betroffenen widerfahren sind. Sie wollen damit sichtbarmachen, wie präsent sexuelle Beleidigungen im Alltag von weiblich gelesenen Personen sind (vgl. Fink, 2021).
Allein bei dem ‚Ankreiden‘ darf es nicht bleiben. Eine Aufklärung über Catcalling muss strukturell stattfinden. Schulen sollten schon frühzeitig Kinder und Jugendliche über Catcalling unterrichten und den Schüler*innen aufzeigen, was es heißt als weiblich gelesene Person strukturell benachteiligt zu sein und Sexismus zu erfahren. Es ist vor allem unter jüngeren Menschen wichtig zu zeigen, dass wir in einem System leben, in dem Menschen immer noch aufgrund ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung oder ihres Aussehens diskriminiert werden. Und ihnen verständlich machen, dass dies nicht hinzunehmen ist und es gilt, diese patriarchalen Strukturen aufzubrechen.
[1] LGBTIAQ+ ist eine Abkürzung für die Gemeinschaft der Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Pansexuellen, Transgender, Intersexuellen, Agender, Asexuellen, Genderqueer, Queer, und Verbündeten. Das Akronym bildet sich aus den englischen Begriffen: Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Intersexed, Agender, Queer
Literaturverzeichnis
Internetquellen:
Berghöfer, B. (2020). »Catcalling« ist kein Kompliment. Aufgerufen von https://www.nd-aktuell.de/artikel/1142781.catcalling-catcalling-ist-kein-kompliment.html [zuletzt abgerufen am 13.12.2021].
Fink, A. (2021): Catcalling ist kein Flirten – es ist ein sexueller Übergriff aufgerufen von https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2021/01/catcalling-berlin-sexuelle-belaestigung-gewalt-sprueche-frauen-strassen.html [zuletzt abgerufen am 13.12.2021].
Goede , L.-R., & Lehmann, L. (2021). Catcalling. Erste Ergebnisse einer Online-Befragung. Aufgerufen von https://kfn.de/wp-content/uploads/2021/11/Vortrag%20Catcalling.pdf [zuletzt abgerufen am 13.12.2021]
Quell, A. (2020): „Es ist 2020. Catcalling sollte strafbar sein“ aufgerufen von https://www.openpetition.de/petition/online/es-ist-2020-catcalling-sollte-strafbar-sein [zuletzt abgerufen am 13.12.2021].
Represent, (2020). Streit um sexistische Anmache. Catcalling. Aufgerufen von https://www.youtube.com/watch?v=gW15lVmSIpU [zuletzt abgerufen am 13.12.2021]
Schwarz, C. (2020): Raus aus der gesetzlichen Grauzon. Aufgerufen von https://taz.de/Petition-gegen-Catcalling/!5713269/ [zuletzt abgerufen am 13.12.2021].
Weinmann, T. (2021). Frauen im Kampf gegen verbale sexuelle Belästigung. Aufgerufen von https://www.dw.com/de/frauen-gegen-catcalling-tod-sarah-everard-text-me-when-you-get-home/a-55565555 [zuletzt abgerufen am 13.12.2021].
Literarische Quellen:
DelGreco, M., & Christensen, J. (2020). Effects of street harassment on anxiety, depression, and sleep quality of college women. Sex Roles, 82(7), 473–481.
Fisher, S., Lindner, D., & Ferguson, C. J. (2019). The effects of exposure to catcalling on women’s state self-objectification and body image. Current Psychology, 38(6), 1495–1502.
Glick, P., & Fiske, S. T. (1996). The ambivalent sexism inventory: Differentiating hostile and benevolent sexism. Journal of Personality and Social Psychology, 70(3), 491.
Hanna, R. (2019). “Hey Sexy Thing, Why Don’t You Come Over Here?” Simulated Stranger Harassment and Its Effects on Women’s Emotions and Cognitions.
Mores, C. L. (2020). When a Stranger Catcalls: The Need for Street Harassment Remedies in Iowa. Iowa L. Rev., 106, 971.
Pratto, F., Sidanius, J., Stallworth, L. M., & Malle, B. F. (1994). Social dominance orientation: A personality variable predicting social and political attitudes. Journal of Personality and Social Psychology, 67(4), 741.
Pryor, J. B. (1987). Sexual harassment proclivities in men. Sex Roles, 17(5), 269–290.
Spence, J. T., & Helmreich, R. L. (1979). Masculinity and femininity: Their psychological dimensions, correlates, and antecedents. University of Texas Press.
Swim, J. K., & Cohen, L. L. (1997). Overt, covert, and subtle sexism: A comparison between the attitudes toward women and modern sexism scales. Psychology of Women Quarterly, 21(1), 103–118.
Thomae, M., & Pina, A. (2015). Sexist humor and social identity: The role of sexist humor in men’s in-group cohesion, sexual harassment, rape proclivity, and victim blame. Humor, 28(2), 187–204.
Walton, K. A., & Pedersen, C. L. (2021). Motivations behind catcalling: exploring men’s engagement in street harassment behaviour. Psychology & Sexuality, 1–15.
Quelle: Kristin Thimsen, „Catcalling“ – kein Flirt, sondern sexuelle Belästigung!: Blog ABV Gender- und Diversitykompetenz FU Berlin, 10.02.2022, https://blogs.fu-berlin.de/abv-gender-diversity/2022/02/10/catcalling-kein-flirt-sondern-sexuelle-belaestigung/