Black History Month: 11 Bücher von Schwarzen Autor*innen

Seit den 1970ern wird in den USA im Februar der „Black History Month“ gefeiert. Die Idee dafür gab es schon in den frühen 1920ern, als der Historiker Carter G. Woodson gemeinsam mit afroamerikanischen Organisationen zunächst nur eine Woche lang auf die Geschichte, Kultur und Errungenschaften Schwarzer¹ Menschen aufmerksam machte.

Seit den 1970ern wird in den USA im Februar der „Black History Month“ gefeiert. Die Idee dafür gab es schon in den frühen 1920ern, als der Historiker Carter G. Woodson gemeinsam mit afroamerikanischen Organisationen zunächst nur eine Woche lang auf die Geschichte, Kultur und Errungenschaften Schwarzer¹ Menschen aufmerksam machte.

Mittlerweile gibt es den „Black History Month“ auch in vielen anderen Ländern, unter anderem in Deutschland. Auch hier erleben Schwarze Menschen nach wie vor Rassismus und sind in Schlüsselpositionen in Politik, Kultur und Wirtschaft unterrepräsentiert. Der „Black History Month“ ist eine gute Gelegenheit, sich mit ihren vielfältigen Stimmen, ihrem kritischen Blick auf die Gesellschaft und ihrem künstlerischen Wirken vertraut zu machen. Wir empfehlen dazu 11 Bücher von Schwarzen Autor*innen. Sofern sie (oder bei deutschsprachigen Titeln auch die englischsprachige Ausgaben) im Bibliotheksportal Primo der Freien Universität verfügbar sind, sind die Titel verlinkt:

Chinua Achebe – Things Fall Apart
„Things Fall Apart“ wurde 1958 veröffentlicht und ist bis heute das meistgelesene Buch eines afrikanischen Autors. Es beschreibt die sozialen Strukturen eines nigerianischen Igbo-Dorfes, die durch das Eindringen christlicher Missionare und britischer Kolonialherren zerstört werden. Es gilt als eines der einflussreichsten Werke postkolonialer Literatur.

Susan Arndt, Maureen Maisha Eggers, Grada Kilomba, Peggy Piesche (Hg.): Mythen, Masken und Subjekte
Der Sammelband „Mythen, Masken und Subjekte“ ist ein Grundlagenwerk der „Critical Whiteness“-Studies in Deutschland. Er betrachtet „Weißsein“ nicht als unhinterfragbare Norm, sondern präsentiert Schwarze Perspektiven auf die deutsche Mehrheitsgesellschaft. Die Beiträge thematisieren Rassismus, Feminismus, Postkolonialität – und hinterfragen, wessen Stimmen den wissenschaftlichen Diskurs auf Kosten anderer bestimmen.

May Ayim – Blues in Schwarz Weiß
„ich werde trotzdem / afrikanisch / sein/ auch wenn ihr / mich gerne / deutsch / haben wollt / und werde trotzdem / deutsch sein / auch wenn euch / meine schwärze / nicht passt“, schrieb die afrodeutsche Lyrikerin May Ayim 1990. Sie war Mitbegründerin der „Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland“ und trug mit ihrer aktivistischen und literarischen Arbeit maßgeblich zur Sichtbarkeit Schwarzer Menschen und ihrer Erfahrungen in Deutschland bei.

James Baldwin – Gehe hin und verkünde es vom Berge
Der erste Roman des afroamerikanischen Aktivisten, Autors und Dramatikers James Baldwin thematisiert durch die Figur des 18-jährigen John Grimes Vorstellungen von Männlichkeit und Familie, Homosexualität und Glaube. Die Erzählung ist stark autobiografisch geprägt und wird von vielen internationalen Medien als eines der besten Bücher des 20. Jahrhunderts gehandelt.

Bernardine Evaristo – Girl, Woman, Other
Gemeinsam mit Margaret Atwood („Der Bericht der Magd“) gewann Bernardine Evaristo 2019 als erste Schwarze Frau den renommierten „Booker Prize“. Der Roman gibt Einblick in das Leben von 12 Charakteren in Großbritannien, meist Schwarze Frauen unterschiedlicher Hintergründe. Zentrale Themen sind Liebe, Sexualität und Feminismus.

Alice Hasters – Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten
Rassistische Haltungen und Aussagen sind nicht nur unter Rechtsextremen verbreitet, sondern in der ganzen Gesellschaft. Die Journalistin und Autorin Alice Hasters erzählt von ihren Erfahrungen als Schwarze Frau in Deutschland – und warum auch gut gemeinte Fragen wie „Wo kommst du her?“ rassistisch sein können. Das Buch lädt dazu ein, sich mit den eigenen Vorurteilen auseinanderzusetzen, um sie so zu überwinden.

bell hooks – Die Bedeutung von Klasse
Weiße Vorherrschaft, Patriarchat, Kapitalismus“: An den Schnittstellen dieser drei Phänomene setzt die Kritik der Literaturwissenschaftlerin und Künstlerin bell hooks an. In „Die Bedeutung von Klasse“ widmet sie sich vor allem dem Thema Kapitalismus und betont, auch anhand ihrer persönlichen Erfahrungen, warum gesellschaftliche Machtstrukturen nicht allein auf Geschlecht und race zurückzuführen sind.

Audre Lorde – Your Silence Will Not Protect You
„Schwarz, lesbisch, Feministin, Mutter, Dichterin, Kriegerin“ – so bezeichnete Audre Lorde sich selbst. Sie selbst war 1984 Gastprofessorin für Literaturwissenschaft am JFK-Institut der Freien Universität und verwies schon früh auf die Verflechtungen von Rassismus, Sexismus und Homofeindlichkeit. Der Band „Your Silence Will Not Protect You“ enthält Essays und Gedichte.

Toni Morrison – Solomons Lied
Der dritte Roman der ersten Schwarzen Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison erzählt die Geschichte der afroamerikanischen Familie Dead. Im Zentrum steht Macon „Milchmann“ Dead III., dessen Aufwachsen als Schwarzer Mann in einer weißen Mehrheitsgesellschaft und die Verarbeitung seiner eigenen Familiengeschichte. Der Roman war 1977 Morrisons künstlerischer Durchbruch.

Tupoka Ogette – exit Racism
Für weiße Menschen kann die Auseinandersetzung mit den eigenen verinnerlichten Vorurteilen unangenehm sein. Tupoka Ogette gibt neben einem Abriss über die Geschichte und die verheerenden Auswirkungen von Rassismus auch ganz praktische Tipps, wie der Reflexionsprozess unterstützt werden kann. Übungen und Lesetipps, Videolinks und Artikel sollen Leser*innen dabei helfen, den Untertitel des Buches umzusetzen: rassismuskritisch denken lernen.

Noah Sow – Die Schwarze Madonna
Mit „Deutschland schwarz-weiß“ schrieb Noah Sow eines der ersten und wichtigsten Bücher zu Rassismus in Deutschland. Jetzt hat die Autorin einen „afrodeutschen Heimatkrimi“ geschrieben, bei dem Schwarze Menschen keine rassistischen Klischees erfüllen, sondern im Mittelpunkt der Handlung stehen. Die Kommissarin Fatou Fall ermittelt hier in einer echten Parallelgesellschaft: einem bayrischen, katholischen Wallfahrtsort.  

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¹Der Begriff Schwarz wird in diesem Beitrag bewusst groß geschrieben. Damit soll darauf hingewiesen werden, dass es sich dabei nicht um biologische Eigenschaften oder lediglich die Hautfarbe, sondern um eine Strukturkategorie in einem globalen Machtgefüge handelt. Mehr Informationen dazu gibt es hier.

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