„Lassen wir uns nicht schrecken durch die Ungunst äußerer Umstände, haben wir für alle Schwierigkeiten nur eine Antwort: Erst recht!“
– Clara Zetkin (1857-1933), Frauenrechtlerin , Kommunistin und Wegbereiterin des Frauentags in Deutschland
Dass Frauen wählen und die politische Zukunft ihres Landes mitbestimmen können: Anfang des 20. Jahrhunderts war das die zentrale Forderung sozialistischer Feministinnen in Europa. Ein Frauentag sollte bei der Propagierung dieses Ziels helfen. In vielen Ländern wurde dies 1918 zumindest teilweise erreicht. Doch die Ungleichbehandlung endete nicht an der Wahlurne: Frauenrechtlerinnen kämpften auch für das Recht auf freie Berufswahl, Arbeitszeitverkürzungen ohne Lohneinbußen, Schulspeisungen für Kinder oder legale Schwangerschaftsabbrüche.
Während etwa das Wahlrecht für Frauen mittlerweile selbstverständlich scheint, kommen einige der mindestens 100 Jahre alten Forderungen erstaunlich aktuell daher. Die Mehrfachbelastung von Frauen durch Sorge- und Lohnarbeit, die Selbstbestimmung über den eigenen Körper und Gleichberechtigung am Arbeitsplatz sind noch heute Thema. Fakt ist: Ausschlussmechanismen auf Basis des Geschlechts wirken fort. Weil dies für die ganze Gesellschaft gilt, sind auch Hochschulen nicht frei von diesen strukturellen Barrieren.
An deren Abbau arbeiten Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte seit den 1990er Jahren . Anlässlich des 8. März möchten wir ihre Tätigkeiten, Positionen und Angebote in dieser Woche sichtbarer machen. Deshalb übernimmt der Bereich der Zentralen Frauenbeauftragten diese Woche unseren Twitter-Account und organisiert dort eine besondere Aktion: Jeden Tag vervollständigen (dezentrale) Frauenbeauftragte unterschiedlicher Fachbereiche sowie andere gleichstellungpolitische Akteur*innen der FU den Satz „Gleichstellung bedeutet…“. Dabei setzen sie ihre eigenen Schwerpunkte, machen auf intersektionale Verschränkungen oder gesellschaftliche Verantwortlichkeiten aufmerksam. Zu den Aussagen gesellen sich im Laufe der Woche Zitate inspirierender, feministischer, mit der FU verbundener Persönlichkeiten wie Margherita von Brentano und Audre Lorde.
Die Beschäftigung mit Diskriminierung, gesellschaftlichen Ausschlüssen und institutionellen Hindernissen kann deprimieren . Sie kann aber auch mutig, sogar kämpferisch stimmen, und an Clara Zetkin erinnern: „Erst recht!“
Erzählen Sie uns: Wie würden Sie „Gleichstellung bedeutet…“ vervollständigen? Wir freuen uns über Likes, Retweets, Kommentare auf Twitter oder hier im Blog, und wünschen einen inspirierenden 8. März!