Offener Hörsaal: Warum MINT Vielfalt braucht

Ringvorlesung, 20.10.2023 bis 15.02.2024 – Dieses Wintersemester bietet der Offene Hörsaal einem breiten Publikum Einblicke in die Gender- und Diversityforschung in MINT. Die öffentliche Vorlesungsreihe „Vielfalt schafft Wissenschaft – Wissenschaft schafft Vielfalt“ beleuchtet vielfaltsorientierte mathematisch-naturwissenschaftliche Perspektiven auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen.

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – was haben diese Fächer mit Geschlecht und Diversität zu tun?

MINT: keine ‚cultures of no culture‘

Vielen erscheinen die MINT-Fächer objektiv und überzeitlich, unabhängig von gesellschaftlichen Machtverhältnissen und historischen Rahmenbedingungen. Die Gender- und Diversityforschung in MINT hingegen verweist darauf, dass jedes wissenschaftliche Wissen, also auch das mathematisch-naturwissenschaftliche, in einem engen Wechselverhältnis mit der Gesellschaft steht. Die MINT-Fächer sind daher keinswegs „cultures of no culture“, also Wissenschaften frei von historisch-soziokulturellen Aspekten. Was folgt daraus für die Wissenschaft, für die Fragen, die sie erforscht, und für den Transfer ihrer Erkenntnisse in die Gesellschaft, z.B. für die Entwicklung von Technologien wie Künstliche Intelligenz?

Vielfalt mehrdimensional im Blick

Ab 20. Oktober lädt der Offene Hörsaal der Freien Universität ein breites Publikum dazu ein, sich mit vielfaltsorientierten Perspektiven in MINT auseinanderzusetzen. „Vielfalt schafft Wissenschaft – Wissenschaft schafft Vielfalt. Gesellschaftliche Herausforderungen im Blick der Gender- und Diversityforschung in MINT“, so lautet der vollständige Titel der Vortragsreihe. Vielfalt in MINT wird dabei aus drei unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet: Vielfalt in Scientific Communities, Fachkulturen und Bildung, Vielfalt in der Erzeugung und Kanonisierung von wissenschaftlichem Wissen sowie Vielfalt im Transfer zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.

Interdisziplinäres Format, im Hörsaal und im Livestream

Die interdisziplinäre Vorlesungsreihe haben Wissenschaftlerinnen und Gleichstellungsakteurinnen der Fachbereiche Physik, Biologie/Chemie/Pharmazie sowie Mathematik und Informatik gemeinsam konzipiert. Wissenschaftler*innen aus dem In- und Ausland präsentieren in dreizehn Vorträgen und einer abschließenden Podiumsdiskussion wöchentlich, donnerstags ab 16 Uhr, Analysen und Ergebnisse ihrer Forschung. Alle Veranstaltungen werden auch im Livestream übertragen.

Den Auftakt macht am 20. Oktober (Freitag) mit Londa Schiebinger eine international renommierte Wissenschaftshistorikerin, der für ihre Arbeit zu Geschlecht in Wissenschaft und Technologie bereits Ende der 1990er Jahre der Humboldt-Forschungspreis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung verliehen wurde.


Programm

  • 26.10.2023 Intersektionale Geschlechterforschung zur Künstlichen Intelligenz: Geschichte der KI – gegenwärtige Diskriminierungen – leb- und wünschbare Zukünfte
    Dr. Dr. h.c. Corinna Bath
  • 02.11.2023 Biologische Verkörperungen sozialer Differenz – Intersektionalitätsforschung in den Lebenswissenschaften
    Prof. Dr. Kerstin Palm
  • 16.11.2023 What’s wrong with Me? Diversity and Discrimination in Science
    Dr. Pauline Gagnon
  • 11.01.2024 Vielfalt, Varianz und Prototypen. Diversität aus der Perspektive des Biologieunterrichts
    Prof. Dr. Arne Dittmer
  • 25.01.2024 Does gender still matter? Perspektiven von Gatekeeper*innen und Nachwuchswissenschaftler*innen eines mathematischen Exzellenzclusters auf wissenschaftliche Karrieren
    Dr. Anna Ransiek
  • 01.02.2024 Auf dem Weg zu einer gender- und differenzreflexiven Didaktik der Informatik
    Dr. Florian C. Klenk
  • 08.02.2024 Mathe für Viele – Einblicke in die Gender- und Diversityforschung in Mathematik aus Perspektive der Fachdidaktik
    Lara Gildehaus
  • 15.02.2024 Vielfalt schafft Wissenschaft – Wissenschaft schafft Vielfalt. Wie weiter?
    Podiumsdiskussion

Im Überblick

  • Ringvorlesung „Vielfalt schafft Wissenschaft – Wissenschaft schafft Vielfalt“: Weitere Informationen
  • Zeit: Donnerstags, 16:15 – 17:45 Uhr; Ausnahme Auftaktveranstaltung: Freitag, 20.10.2023, 16.15 – 17.45 Uhr
  • Eintritt frei
  • Ort: Freie Universität Berlin, Fachbereich Chemie, Biologie und Pharmazie, Arnimallee 22, 14195 Berlin, Hörsaal B; Ausnahme Auftaktveranstaltung (20.10.2023, Vortrag von Prof. Dr. Londa Schiebinger): Habelschwerdter Allee 45 (Rost- und Silberlaube), Hörsaal 1B
  • Livestream
  • Konzeption: Prof. Dr. Martina Erlemann, Dr. Tanja Kubes, FB Physik; Prof. Dr. Petra Lucht, Dr. Sarah Huch, FB Biologie/Chemie/Pharmazie; Dr. Anina Mischau, Sera-Renée Zentiks, FB Mathematik/Informatik
  • Kontakt: Prof. Dr. Martina Erlemann, FB Physik, Research Group of Gender & Science Studies in Physics, E-Mail (Sekretariat Angelin See): a.see@fu-berlin.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Captcha
Refresh
Hilfe
Hinweis / Hint
Das Captcha kann Kleinbuchstaben, Ziffern und die Sonderzeichzeichen »?!#%&« enthalten.
The captcha could contain lower case, numeric characters and special characters as »!#%&«.