Podiumsdiskussion: 26. April 2021 Wissenschaftler*innen mit Familienaufgaben sind seit über einem Jahr mit der Herausforderung konfrontiert, Lehre, Forschung und akademische Selbstverwaltung unter einen Hut zu bringen mit Malstunden, Mathehausaufgaben und Mittagessenkochen. Wie wirkt sich das auf die Chancengleichheit der Geschlechter in der Wissenschaft aus?

Studien über Deutschland und andere Länder im pandemiebedingten Lockdown warnen vor einem Gender Publication Gap: Die wissenschaftliche Publikationsleistung von Frauen mit Familienaufgaben ist 2020 massiv eingebrochen. Nachwuchswissenschaftler*innen mit Kindern befürchten, ihre Qualifikationsarbeiten und Drittmittelanträge nicht in der vorgesehenen Zeit einreichen zu können, zumal auch der Zeitaufwand für Online-Lehre höher ist. Studierende mit Kindern sorgen sich, ob sie Prüfungen und Abschlussarbeiten wie geplant absolvieren können.

In der Veranstaltung berichten Studierende und Wissenschaftlerinnen über ihren Spagat zwischen Studium, Beruf, Home-Schooling und Kitas im Notbetrieb. Sie diskutieren mit der Hochschulleitung und Expertinnen, was die Freie Universität tun kann, um die Studien- und Arbeitsbedingungen für Hochschulangehörige mit Familienaufgaben in der Pandemie zu verbessern.

Was bedeutet Geschlechtergerechtigkeit unter Pandemiebedingungen? Wie können die langfristigen Folgen der Pandemie hinreichend abgefedert werden? Was muss unternommen werden, um einen coronabedingten Karriereknick für Studierende und Wissenschaftler*innen mit Familienaufgaben abzuwenden?

Podiumsgäste

• Prof. Dr. h.c. Jutta Allmendinger, Ph.D. (Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung)
• Dr. Tessa Camenzind (wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie, FU Berlin)
• Prof. Dr. Günter M. Ziegler (Präsident der Freien Universität Berlin)
• Sandra Berke (MA-Studierende, FU Berlin)
• Prof. Dr. Doris Kolesch (Professorin am FB Philosophie und Geisteswissenschaften, Sprecherin des Frauenrates, FU Berlin)
• Dr. Cynthia Heiner (Projektkoordinatorin MINToring, FU Berlin)
• Katharina Schmidt (wissenschaftliche Mitarbeiterin und Frauenbeauftragte am FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Mitglied des Frauenrates, FU Berlin)
• Dr. Anette Simonis (Vertreterin des akademischen Mittelbaus im Kuratorium der FU Berlin)
• Moderation: Nina Lawrenz, Team Zentrale Frauenbeauftragte

Veranstaltet vom Team Zentrale Frauenbeauftragte in Kooperation mit Vizepräsidentin Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott