Kein Tag zum Feiern: Equal Pay Day

66 Tage umsonst arbeiten, wer will das schon? Diese Anzahl an Tagen entspricht umgerechnet der Lohnlücke in Deutschland zwischen Frauen und Männern: 18 Prozent. Der Equal Pay Day markiert den Tag, bis zu dem Frauen im Vergleich unbezahlt arbeiten, 2023 bis 7. März. Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte engagieren sich auch an Hochschulen dafür, dass der Equal Pay Day Jahr um Jahr weiter nach vorne rückt.

Unter dem Motto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“ präsentiert die diesjährige Equal Pay Day-Kampagne Lösungsmöglichkeiten für mehr Lohngerechtigkeit in Kunst und Kultur, die wegweisend für die gesamte Arbeitswelt sein sollen. Für Kunst und Kultur wie auch für den Wissenschaftsbetrieb gilt: Für Entgeltgerechtigkeit an Hochschulen muss noch gekämpft werden. Ganz vorne in diesem „Kampf“ stehen Seite an Seite die Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (bukof) und die Landeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Berliner Hochschulen (LakoF).

Gender Pay Gap an Hochschulen

Mit einer Grußbotschaft zum Equal Pay Day und zum Internationalen Frauentag unterstützt die Schweizer Juristin und Feministin Zita Küng die bukof darin, auf den Gender Pay Gap an Hochschulen aufmerksam zu machen.

Anlässlich des Equal Pay Day gibt die LakoF auf ihrer Webseite Entgeltgerechtigkeit an Berliner Hochschulen einen Überblick über Netzwerke, Kampagnen und Forderungen, die die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten landes- und bundesweit in die Hochschulen tragen, mit dem Ziel, die geschlechtsspezifische Lohnlücke, besser bekannt als Gender Pay Gap, zu verringern bzw. zu schließen.

Entgeltgerechtigkeit für Service, Technik und Verwaltung

Besonderes Augenmerk richten sie auf gerechte Entlohnung für die Mitarbeiter*innen in Technik, Service und Verwaltung (MTSV), die den Wissenschaftsbetrieb stützen. Der Frauendomäne Hochschulsekretariate ist die Kampagne Fairnetzt Euch! gewidmet. Damit machen LakoF und bukof seit Jahren auf den Wandel und die gestiegenen Anforderungen an Sekretariatsarbeit aufmerksam und fordern Entgeltgerechtigkeit und faire Arbeitsbedingungen für diesen Bereich. Denn das Berufsbild der Sekretärin hat sich von der der klassischen Schreibkraft zur modernen Office-Managerin entwickelt. Nicht zuletzt geht es darum, Arbeit und Ansehen der Hochschulsekretariate aufzuwerten.

Leistungsbezüge für Professor*innen

Aber nicht nur in den Bereichen Service, Technik und Verwaltung tut sich an Hochschulen eine geschlechtsspezifische Lohnlücke auf. Auch bei den Gehältern von Professorinnen und Professoren an den Berliner Universitäten ist, laut einer Erhebung der Senatskanzlei von 2020, ein durchschnittlicher Gender Pay Gap von über 700 € monatlich zu verzeichnen. Für die Freie Universität ist eine Differenz von 705 € ausgewiesen. Der Tagesspiegel nennt für 2022 differenzierte Zahlen nach Besoldungsgruppen für die Humboldt-Universität wie auch für die Technische Universität Berlin, die ihren Gender Pay Gap systematisch ausgewertet haben. Demnach verdienen Professorinnen monatlich bis zu 800 € weniger als ihre männlichen Kollegen.

800 € mehr im Portemonnaie – das wäre ein Grund zum Feiern.



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