Wendy Stollberg bukof-Kommissionssprecherin

Wendy Stollberg, Referentin im Team Zentrale Frauenbeauftragte der Freien Universität, ist seit Anfang Juli Sprecherin der bukof-Kommission Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt. Ziel dieser Kommission ist es, Benachteiligungen, die Frauen an Hochschulen durch sexualisierte Diskriminierung und Gewalt an Hochschulen erfahren, sichtbar zu machen und abzubauen.

Die Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten (bukof) hat Wendy Stollberg zur zweiten Sprecherin der Kommission Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt (SDG) an Hochschulen ernannt. An der Freien Universität führt Stollberg die Geschäfte der Arbeitsgemeinschaft Gegen Sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt (AG SBDG). Seit 1. Juli 2023 nimmt sie zudem gemeinsam mit Dr. Solveig Simowitsch, Sprecherin der Kommission SDG seit 2011 und Gleichstellungsbeauftragte der Universität zu Lübeck, die organisatorischen und strategischen Aufgaben der Kommission wahr.

Aufgaben der Sprecherinnen

Die beiden Sprecherinnen organisieren und moderieren nicht nur die Kommissionssitzungen, die drei- bis viermal jährlich stattfinden. Darüber hinaus sind sie Mitglieder des erweiterten Vorstands der bukof, an dessen Sitzungen sie teilnehmen, und sie sind Ansprechpersonen zum Thema sexualisierte Diskriminierung und Gewalt für alle Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten deutscher Hochschulen, die Mitglieder der bukof sind. Ihre Expertise geht in Stellungnahmen und Grundsatzpapiere der bukof ein. Sie unterstützen ihre Kolleg*innen bei konkreten (Vor-)Fällen, bei der Suche nach Beratungsstellen und Workshop-Referentinnen. Zudem verfügen Solveig Simowitsch und Wendy Stollberg über ein starkes Netzwerk und arbeiten eng mit bundesweiten Initiativen und Institutionen zusammen, wie etwa der Antidiskriminierungsstelle des Bundes oder dem Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen. Als Expertinnen stehen sie für öffentliche Stellungnahmen, Presseanfragen, Interviews oder als Referentinnen für Veranstaltungen – nicht nur an Hochschulen – zur Verfügung.

Die Kommission

Seit 2003 macht die bukof-Kommission Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt darauf aufmerksam, dass auch die Hochschule ein Ort ist, an dem Frauen sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt erfahren, und dass dies Benachteiligungen für deren Studium und Berufsleben zur Folge hat. Dem möchte die Kommission entgegenwirken. Sie informiert Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte und universitäre Einrichtungen durch Öffentlichkeitsarbeit, unterstützt bei der Etablierung von Schutzmaßnahmen oder Beratungsangeboten. Die Arbeit der Kommission zielt darauf ab, Hochschulmitglieder aller Statusgruppen und Hochschulleitungen für das Thema SDG zu sensibilisieren, Maßnahmen zur Prävention und Intervention aufzulegen und Übergriffe zu sanktionieren.

Letztendlich, so formulierte es Solveig Simowitsch in ihrem Beitrag „Sexualisierte Diskriminierung an Hochschulen“ in diesem Blog, zeuge es auch im Hochschulkontext von Zivilcourage, gegen sexualisierte Diskriminierung und Gewalt einzutreten: „Neben den getroffenen institutionellen Maßnahmen, liegt es auch in der Verantwortung jedes und jeder Einzelnen, unmissverständlich klar zu machen, dass sexualisierte Diskriminierung und Gewalt keine Kavaliersdelikte sind.“

Beistand, Beratung und Verantwortung

Ihre vorrangige Aufgabe sehen die Sprecherinnen und Mitglieder der Kommission darin, Personen aller Geschlechter, die sexualisierte Diskriminierung und Übergriffe erfahren haben, beizustehen, zu beraten und zu unterstützen. Ein hoher Stellenwert kommt auch der Zusammenarbeit mit den Gleichstellungsakteur*innen an den Hochschulen zu. Wie sie in ihrer Beratungsarbeit unterstützt und gestärkt werden können, das erläutern Wendy Stollberg und Brigitte Reysen-Kostudis, Psychologin und Frauenbeauftragte der ZE Studienberatung und Psychologische Beratung der FU, in ihrem Beitrag „Beratung bei sexualisierter Belästigung, Diskriminierung und Gewalt: Ein Schulungskonzept für Hochschulen“, aktuell erschienen in dem Sammelband „Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt im Hochschulkontext“.

Informationen und Hilfestellungen

Einführende und umfassende Informationen bietet die bukof-Online-Handreichung „Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt an Hochschulen”. Sie liefert die Definition von sexualisierter Diskriminierung und Gewalt, skizziert die rechtlichen Grundlagen, weist den Weg zu ersten Ansprechpersonen und zeigt Präventionsmaßnahmen auf.

Im Auftrag der AG SBDG hat Wendy Stollberg mit der Webseite „Nein heißt Nein“ die zentrale Plattform der Freien Universität zu sexualisierter Belästigung, Diskriminierung und Gewalt konzipiert. Diese Seite stellt Informationen zu Beratungsangeboten und Hilfestellungen für eine gelingende Prävention zur Verfügung. Sexualisierte Übergriffe an der Universität überhaupt sichtbar zu machen, sei „eine Riesenherausforderung“, sagt Stollberg. „Denn sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt ist kein individuelles, sondern ein strukturelles Problem an der Hochschule.“

Michaela Volkmann, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit im Team Zentrale Frauenbeauftragte der Freien Universität

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