Der Frauen- und Gleichstellungsrat der Freien Universität Berlin wurde im Januar neu gewählt. Zu den Aufgaben des statusübergreifenden Gremiums gehören die inhaltlich-strategische Beratung der zentralen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten und die Wahl ihrer Stellvertreterinnen. Über aktuelle gleichstellungspolitische Themen der Hochschule und die Ziele der neuen Stellvertreterinnen berichtete campus.leben.
„Manche von uns hätten sich die goldene Ehrennadel verdient“, sagte Gremiumsmitglied Stephanie Schütze über andere Mitglieder des zentralen Frauen- und Gleichstellungsrates, die sich zum Teil seit bereits mehr als 20 Jahren für Geschlechtergerechtigkeit einsetzen. Am 30. Januar war die konstituierende Sitzung des Gremiums, welches am 16. Januar neu gewählt wurde. Während langjähriges Engagement gewürdigt wurde, sei es ausdrücklich erwünscht, mehr Studentinnen und Doktorandinnen ins Boot zu holen, „damit studentische Perspektiven verstärkt eingebracht werden.“
Hauptaufgabe des zentralen Frauen- und Gleichstellungsrates ist es, das Team Zentrale Frauenbeauftragte in seiner Arbeit zu beraten und zu unterstützen. Mit der Wahl von zwei Stellvertreterinnen der hauptberuflichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Corinna Tomberger übte das Gremium eine weitere seiner Funktionen aus. Künftig kann es regelhaft drei statt wie bisher maximal zwei nebenberufliche Stellvertreterinnen geben. Katharina Schmidt hat diese Position bereits seit Juli 2022 inne.
Neu gewählt für eine Amtszeit von drei Jahren wurden Nora Valerie Tuchelt, Studentin der Rechtswissenschaft, und Katrin Gengenbach, Geschäftsführung der Graduate School of East Asian Studies (GEAS), jeweils ohne Gegenstimmen. Offiziell werden beide am 1. April in ihr Amt bestellt. Ebenfalls bestätigten die Gremiumsmitglieder die Sprecherin des Rates Doris Kolesch im Amt und wählten Marina Allal zu ihrer Stellvertreterin.
Engagement für Gleichstellung
Kurz stellte Corinna Tomberger die Planung des Teams Zentrale Frauenbeauftragte für 2024 vor. Es stehen strategische Aufgaben an wie das Ausarbeiten einer Beratungs- und Beschwerdestruktur und die Entwicklung eines neuen zentralen Frauenförderprogrammes. Für den Exzellenzverbund Berlin University Alliance ist die zentrale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte an der Integration des Querschnittsthemas Diversity, Equity, Inclusion [Diverrsität, Gleichheit und Inklusion] in dem Fortsetzungsantrag beteiligt. Veranstaltungen wie die FUTURA-Weiterbildung für genderkompetentes Handeln im Beruf oder der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November sind auch dieses Jahr wieder auf dem Plan.
Die Mitglieder des zentralen Frauen- und Gleichstellungsrates haben auch Freiraum, ihre Themen und Anliegen in das Gremium einzubringen, wie beispielsweise intersektionale Perspektiven auf Gleichstellung, die den Blick auf die Verschränkung unterschiedlicher Diskriminierungskategorien richten. Der Rat spricht außerdem eine Empfehlung zur Vergabe des Margherita-von-Brentano-Preises aus. Mit dem Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro werden besondere Leistungen in der Geschlechterforschung oder Gleichstellung gewürdigt.
Studentische Perspektiven stärken
Gewählt wird der zentrale Frauen- und Gleichstellungsrat alle zwei Jahre. Wahlberechtigt sind alle weiblichen Hochschulangehörigen. Das Gremium besteht aus drei Professorinnen, drei akademischen Mitarbeiterinnen, drei Studentinnen und drei Mitarbeiterinnen für Technik, Service und Verwaltung.
Aus der Gruppe der Studentinnen und Doktorandinnen gibt es aktuell keine Stellvertreterinnen. „Es ist mir ein Anliegen, die Gestaltungsmöglichkeiten, die das Amt der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten und ihrer Stellvertreterin bietet, gerade in dieser Gruppe bekannter zu machen“, sagte die neugewählte Stellvertreterin der zentralen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Nora Valerie Tuchelt.
Instagram, WhatsApp und andere Social Media seien die bevorzugten Kanäle, über die Studierende und Promovierende kommunizierten, sagte sie. „Daher ist es wichtig, dass die Gleichstellungsakteur*innen dort präsenter sind.“ Auch seien sexistische und andere diskriminierende Äußerungen in studentischen Messenger-Gruppen ein wiederkehrendes Problem, das die Moderator*innen der Gruppen oft überfordere. Tuchelts Anliegen, dafür Richtlinien auf den Weg zu bringen, begrüßten alle Mitglieder des Gremiums einhellig.
Wie auch die zweite neugewählte Stellvertreterin Katrin Gengenbach freut sich Nora Valerie Tuchelt auf die vielseitigen Handlungsfelder, die das Amt der Stellvertreterin eröffnet, und die Beratung und Unterstützung durch den zentralen Frauen- und Gleichstellungsrat. Auch persönlich bereichernd sei die Arbeit in dem Gremium, sagte die zentrale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Corinna Tomberger: „Es gibt Gelegenheit zum regelmäßigen Austausch mit Gleichstellungsakteur*innen aus vielen Bereichen.“
Annette Leyssner
Der Originaltext ist unter dem Titel Zentraler Frauen- und Gleichstellungsrat wählt Stellvertreterinnen der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten am 29.02.2024 auf campus.leben erschienen. In loser Folge stellt das Online-Magazin der Freien Universität Amt, Aufgaben und Amtsträgerinnen vor. Weitere Beiträge in der Serie: „Gleichstellung beginnt bei Ausschreibungen“ und „Im Einsatz für die Gleichstellung“.