Team geschlechter*gerecht löst unsere bisherige Bezeichnung Team Zentrale Frauenbeauftragte ab. Seit die Amtsbezeichnung Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte vor einem Jahr an der FU eingeführt wurde, steht die Änderung unserer Teambezeichnung aus – nun ist es soweit. Was verbinden wir mit unserer neuen Wort- und Bildmarke?
Seit 2020 treten wir unter der Bezeichnung Team Zentrale Frauenbeauftragte an die Öffentlichkeit, um zu signalisieren, dass für Gleichstellung auf zentraler Ebene ein Team aktiv ist: Die hauptberufliche Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte und ihre Stellvertreterinnen, Referent*innen mit unterschiedlichen Schwerpunkten sowie Kolleg*innen in Bürokoordination und Veranstaltungsmanagement. Unser bisheriges Logo bezog sich allerdings ausschließlich auf das Amt.
Neue Amtsbezeichnung, neuer Name für das Team
Mit der Novellierung des Berliner Hochschulgesetzes 2021 wurde das Amt der Frauenbeauftragten umbenannt in Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte (§ 59 BerlHG). Die Freie Universität hat die neue Amtsbezeichnung im April 2023 mit dem Amtsantritt der zentralen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten eingeführt. Auch die Amtsinhaberinnen in den Bereichen firmieren seitdem unter der neuen Bezeichnung. Die bisherige Teambezeichnung behielten wir nach der Novellierung des BerlHG zunächst bei, weil die Anpassung der Amtsbezeichnung an der FU auf sich warten ließ.
Eine Angleichung der Team- an die neue Amtsbezeichnung schien wenig praktikabel; sie passte nicht zu dem Wunsch nach einem griffigen, aussagekräftigen Namen. So entstand die Idee einer eigenständigen, komplett neuen Bezeichnung für das Team. Nach einem gemeinsamen Brainstorming hing einige Wochen eine Liste von Namensvorschlägen an der Tür zu unserem Bürotrakt. Alle Teammitglieder konnten Punkte für ihre Favoriten vergeben; auf diese Weise verständigten wir uns auf unseren zukünftigen Namen als Team. Die Bezeichnung des Amtes, wie gesetzlich vorgegeben, bleibt selbstverständlich erhalten.
Ziel: Geschlechtergerechtigkeit
Ebenso wie die neue Amtsbezeichnung gemäß BerlHG bezieht sich unsere neue Teambezeichnung nicht allein auf Frauen als die zu fördernde Gruppe, sondern auch auf das strukturelle Ziel: Geschlechtergerechtigkeit herzustellen. Geschlechtergerechtigkeit bedeutet, „dass Personen unabhängig von ihrem Geschlecht die gleichen Chancen und Rechte haben“, so die Definition von dissens. Geschlechtergerechtigkeit ist ein zentraler Begriff im aktuellen Gleichstellungskonzept der Freien Universität, um Grundsätze und Ziele ihrer Gleichstellungspolitik zu definieren. Auch die Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (bukof) verwendet den Begriff geschlechtergerecht, um ihre Ziele zu beschreiben. Der Genderstern in unserem neuen Namen steht für geschlechtliche Vielfalt. Bereits beim Launch 2021 kreierten wir GESCHLECHTER*GERECHT in Versalien und mit Genderstern als programmatische Bezeichnung dieses Blogs.
Neues Design gesucht
Spätestens seit die Freie Universität letztes Jahr zum 75-jährigen Bestehen ihr neues Logo präsentierte, war klar: Wir brauchen neben der neuen Bezeichnung auch ein verändertes Design, das dem aktuellen Farbkonzept entspricht und zu unserem neuen Namen passt. Die bisherige Bildmarke, vom Center für Digitale Systeme (CeDiS) der FU gestaltet und seit 2010 im Gebrauch, war in die Jahre gekommen. Die beiden identischen Formen, die an Vogelschwingen erinnern, in den FU-Farben Blau und Grün sind mit einem binären Geschlechtermodell assoziierbar. Ein vielfältiges Verständnis von Geschlecht, das der heutigen Gleichstellungspolitik der Freien Universität wie auch unserer Arbeit zugrunde liegt, kann die bisherige Bildmarke nicht repräsentieren.
Geschlechtervielfalt im Logo
Der Genderstern im Buchstaben g der neuen Bildmarke repräsentiert buchstäblich die Vielfältigkeit von Geschlecht; schließlich ist auch die Zielgruppe unseres gesetzlichen Auftrags vielfältiger geworden. Der Auftrag der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten gemäß § 59 BerlHG, auf die „Herstellung der verfassungsrechtlich gebotenen Chancengleichheit von Frauen in der Hochschule“ hinzuwirken, beschränkt sich inzwischen nicht mehr auf Personen, denen bei der Geburt das weibliche Geschlecht zugewiesen wurde. So erläutern die Ausführungsvorschriften zum Landesgleichstellungsgesetz (LGG) von 2021, denen die Berliner öffentlichen Hochschulen ebenfalls unterliegen, dass Frauen im Sinne des Gesetzes alle Personen mit dem Geschlechtseintrag „weiblich“ im Personenstandsregister sind. Das Gesetz gilt darüber hinaus für Personen, die personenstandsrechtlich zwar noch nicht als Frau eingetragen sind, aber ein rechtliches Verfahren zur Änderung des Geschlechtseintrags hin zu einem Eintrag als Frau begonnen haben oder einen dgti-Ergänzungsausweis mit dem Geschlechtseintrag „weiblich“ vorlegen können.
Rebranding zum Feierlichen Amtsantritt
Blieb zu klären, wann ein guter Zeitpunkt für unser „Rebranding“ sein könnte. Wie lässt sich im laufenden Betrieb ein neuer Name einführen? Ein hervorgehobenes Ereignis mit möglichst viel Publikum, ein neuer Abschnitt in der Arbeit des Teams: der Amtsantritt von zwei weiteren Stellvertreterinnen der zentralen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten am 26. April 2024. Eine pünktlich zu der Veranstaltung fertiggestellte Postkarte trägt dazu bei, unsere Umbenennung universitätsweit bekannt zu machen.
Mit Verstärkung auf Amtsebene, die uns als Team ermöglicht, ein breiteres Spektrum an Handlungsfeldern zu bearbeiten, sind wir nun wortwörtlich gut aufgestellt. Neu in unserem Portfolio sind etwa studentische Perspektiven in Zuständigkeit von Nora Tuchelt, Stellvertreterin und Studentin der Rechtswissenschaft, sowie Nachwuchsförderung, vertreten durch Dr. Katrin Gengenbach, die neben ihrem Amt die Geschäftsführung einer Graduiertenschule innehat. Durch die personelle Verstärkung auf Amtsebene kann Wendy Stollberg bisherige Aufgaben abgeben und sich zukünftig mit voller Kraft ihrer Funktion als zentrale Ansprechperson bei sexualisierter Belästigung, Diskriminierung und Gewalt (SBDG) widmen.
Dr. Corinna Tomberger, zentrale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte