Bittere Pille Antifeminismus

Was ist Antifeminismus, und was macht ihn gefährlich? Pinke Pille – Der Antifeminismus-Monitor gibt Antworten darauf. Der Podcast beschreibt Antifeminismus als ideologisches Element im Rechtsextremismus und klärt auf, welche Gefahren er für feministische Errungenschaften birgt. Wie aktuell das Thema Antifeminismus ist, dokumentiert die Meldestelle Antifeminismus: über 500 Vorfälle verzeichnet sie für das Jahr 2024.

In vierzig Minuten nimmt der Videopodcast Pinke Pille in seiner ersten Folge „Was ist Antifeminismus?“ antifeministische Narrative, Strategien und Akteur*innen unter die Lupe und erklärt vorab anschaulich die Unterschiede zwischen Antifeminismus, Sexismus und Misogynie. Der Podcast, produziert von Take A Stand Against Antifeminism, einem Projekt der Amadeu Antonio Stiftung, richtet sich vor allem an ein jüngeres Publikum auf YouTube und Social Media, so die Ankündigung.

„Ganz wichtig ist, Antifeminismus ist nicht das Gleiche wie Sexismus oder Misogynie. Sexismus ist der Boden, auf dem Antifeminismus wachsen kann.“

Selina Alin, Fachreferentin für Antifeminismus, Amadeu Antonio Stiftung

Warum Antifeminismus so gefährlich ist, und warum das Thema so aktuell ist, darauf verweist auch die Meldestelle Antifeminismus in einer Pressemitteilung zur Veröffentlichung ihres Kurzberichts für das Jahr 2024.

Über 500 antifeministische und queerfeindliche Angriffe

Der Bericht dokumentiert mehr als 558 antifeministische und queerfeindliche Vorfälle. Durchschnittlich 10 antifeministische Vorfälle pro Woche registrierte die Meldestelle für das Jahr 2024. Die Auswertung der eingegangenen Vorfallsmeldungen und Erfahrungsberichte von Betroffenen zeige, dass Angriffe gegen Einzelpersonen vor allem Frauen und Menschen aus der LSBTIQA+-Community trafen, insbesondere trans*Personen. Auch Vereine und Institutionen, die für ein zivilgesellschaftliches Engagement stehen, waren Drohungen und Angriffen ausgesetzt. Der Bericht nennt hier u.a. Aufklärungszentren für sexuelle Vielfalt und Abtreibungskliniken. Ebenso gebe es immer wieder Attacken auf Cafés oder Bars, die als queere oder feministische Treffpunkte bekannt sind. Antifeminismus zeige sich zunehmend aggressiver, so das Fazit der Meldestelle Antifeminismus. Angriffe reichen von Beleidigung, Bedrohung, Hasskampagnen über Körperverletzung und Brandstiftung bis zu Online-Tipps zur Ausübung sexualisierter Gewalt.


Hinweise und Hilfe

Bei der Meldestelle Antifeminismus können Betroffene und Beobachter*innen antifeministische Vorfälle melden. Die Meldestelle informiert zudem über ein breites Angebot von Unterstützungs- und Beratungsmöglichkeiten.

Bildquelle: Meldestelle Antifeminismus

Scicomm-Support unterstützt und berät Wissenschaftler*innen und Wissenschaftskommunikator*innen, die Hass und Anfeindungen im Rahmen ihrer Wissenschaftskommunikation erfahren. Scicomm-Support bietet sowohl persönliche Beratung als auch Trainings und Workshops zum Umgang mit Wissenschaftsfeindlichkeit, Konflikten, (digitaler) Gewalt und gezielten Angriffen an.

Die Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (bukof) bietet auf ihrer Webseite Hilfen gegen Antifeminismus und Hate Speech. Hier gibt es Tipps, empfehlenswerte Publikationen und Links sowie Hintergrundinformationen und Argumente für eine geschlechtergerechte und vielfältige Gesellschaft und gegen antifeministische Positionen und Hate Speech.


Information und Unterstützung an der FU bei sexualisierten Übergriffen

Wenn Sie von sexualisierter Belästigung, Diskriminierung und Gewalt (SBDG) betroffen sind oder grenzüberschreitendes Verhalten beobachtet haben, bieten Ihnen FU-interne und externe Anlaufstellen Beratung und Unterstützung an:


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