Anfang Mai 2022 startete der siebte Durchgang des zweijährigen Qualifikationsprogramms FUTURA. Angeboten wird es vom Team Zentrale Frauenbeauftragte und dem Weiterbildungszentrum der FU. Das Programm vermittelt u.a. Rechtsgrundlagen, Beratungsmethoden und Kenntnisse der Öffentlichkeitsarbeit für die Gleichstellungsarbeit.
„Freie Universität schafft das Patriarchat ab!“ Dies ist nur eine fiktive Schlagzeile für einen Spiegel-Titel des Jahres 2030, die Teilnehmer*innen der Weiterbildungsveranstaltung Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation im Rahmen des Zertifikationsprogramms FUTURA formulierten. Zukunftsvisionen dienten in diesem Seminar dazu, Kommunikationsziele zu setzen und Maßnahmen für die tägliche Gleichstellungsarbeit zu entwickeln. Die Trainerin Katharina Blauwhof gibt seit sechs Jahren Workshops im FUTURA-Programm und war selbst stellvertretende dezentrale Frauenbeauftragte an der geisteswissenschaftlichen Fakultät der TU Berlin.
Den Einstieg in das Programm gestaltete Dr. Sabine Blackmore, freiberufliche Coach und Trainerin für Wissenschaft und Gleichstellung, mit einem Gendersensibilisierungstraining. Der Tag war kurzweilig und reichte von verschiedenen theoretischen Ansätzen über die Frage, wie wir „Doing Gender“ täglich reproduzieren bis hin zu den Widersprüchen und Dilemmata in der Gleichstellungsarbeit: Würden sich die Gleichstellungsbeauftragten mit einer langfristig erfolgreichen Arbeit und dem Erreichen der Ziele selbst abschaffen?
Bundesweite Teilnahme
Die Teilnehmer*innen kamen nicht nur von anderen Be,rliner Hochschulen, sondern reisten für die Fortbildung auch aus Niedersachsen, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen an. Alle sind im Gleichstellungsbereich tätig und freuten sich über die Möglichkeit zur Vernetzung und Professionalisierung: „Ich bin hier, weil an unserer Uni von dem Programm geschwärmt wurde. Sogar eine Kollegin, die Gender Studies studiert hat, konnte viel daraus mitnehmen“, sagte eine Teilnehmerin in der Vorstellungsrunde. Der Erfahrungsschatz der Gruppe stellte sich beim Auftakt des diesjährigen Durchgangs als sehr heterogen heraus. Das war für die Trainerinnen gleichermaßen Herausforderung und Gewinn.
Eine Frauenbeauftragte berichtete, sie „schleppe“ sich seit 2010 mehr oder weniger ohne grundlegende Kenntnisse oder gar Ausbildung durch das Amt. Erst jetzt mache sie diese Weiterbildung. Ihre Erwartungen daran sind, eine bessere Argumentationsgrundlage zu haben und stärker zu werden. Denn bisher gewinne am Ende doch wieder der Mann.
Genderkompetentes Handeln im Beruf
Während der zweijährigen Laufzeit des FUTURA-Qualifikationsprogramms können die Teilnehmer*innen nicht nur argumentative und kommunikative Kompetenzen ausbauen, sondern auch in den Bereichen Recht, Beratung und Struktur gestärkt werden. Vielleicht gewinnt am Ende dann auch mal die Frau.
Das Programm richtet sich vor allem an Gleichstellungsakteur*innen an Hochschulen und Bildungsinstitutionen. Seit 2010 haben bereits rund 150 Personen an den FUTURA-Veranstaltungen teilgenommen. Neben dem Absolvieren des gesamten Programms ist auch die Buchung einzelner Module und Veranstaltungen möglich. Erstmals in diesem Jahr werden alle Veranstaltungen wahlweise im Online- oder Präsenzformat angeboten.
Franziska Schwantuschke, DAAD-Stipendiatin im Team Zentrale Frauenbeauftragte, FUTURA, Weiterbildungen
Weitere Termine
- 03.06.2022, 09:00-16:00 Uhr, FUTURA-Weiterbildung: Gendersensibilisierung
- 15.06.2022, 9:00-16:00 Uhr, FUTURA-Weiterbildung: Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
- 22.06.-23.06.2022, jeweils 09:00-16:00 Uhr, FUTURA-Weiterbildung: Historische und theoretische Grundlagen von Gleichstellungsarbeit
- 04.07.-05.07.2022, jeweils 09:00-16:00 Uhr, FUTURA-Weiterbildung: Historische und theoretische Grundlagen von Gleichstellungsarbeit