Ringvorlesung: ab 26. April 2022 immer dienstags | 16-18 Uhr Sechs Wissenschaftlerinnen geben unter dem Titel „Mathematikerinnen und Informatikerinnen heute“ Einblicke in ihre persönlichen Lebens- und Karrierewege sowie ihre Forschungs- und Tätigkeitsfelder. Dazu laden die Frauenbeauftragte des Fachbereichs und die Arbeitsstelle Gender Studies in der Mathematik ein.
Trotz des relativ hohen Frauenanteils unter den Mathematikstudierenden an der FU (ca. 40 %), sind Frauen unter unbefristeten Professor*innen derselben Disziplin stark unterrepräsentiert (ca. 6 %) (vgl. Wie weiblich ist MINT an der FU?). Überraschend anders sieht die Geschlechterverteilung in der Informatik aus, in der gut ein Viertel der Studierenden weiblich ist, der Frauenanteil an Professor*innen aber rund zehn Prozentpunkte darüber liegt. Weibliche Professorinnen sind gerade in den MINT-Fächern wichtig als Role Models, um Studentinnen und Doktorandinnen zu einer wissenschaftlichen Karriere zu ermutigen. In diesem Sinne eröffnet die Ringvorlesung die Möglichkeit, unterschiedliche Wissenschaftlerinnen und ihr Wirken in der Mathematik bzw. Informatik kennenzulernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Den Auftakt macht Sylvie Paycha, Professorin für Analysis an der Universität Potsdam, mit einem Vortrag zu mathematischen Perspektiven auf Unendlichkeiten. Zugleich stellt sie zwei Projekte vor, die den Fokus auf Frauen in der Mathematik richten. Die Informatikerin Carola Lilienthal, Geschäftsführerin einer IT-Firma, führt in Softwarearchitektur ein und reflektiert über deren innere Schönheit. Wege zu einer verantwortlichen und nachhaltigen Künstlichen Intelligenz erörtert Eirini Ntoutsi, Professorin für Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen an der FU. Helena Mihaljević, Professorin für Data Science und Analytics an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, beleuchtet algorithmische Methoden zur Sprachanalyse – etwa um bestimmte Inhalte im Netz zu identifizieren. Andrea Walther, Professorin für Mathematische Optimierung an der Humboldt-Universität zu Berlin, erläutert, wie Algorithmisches Differenzieren funktioniert und wofür es sich einsetzen lässt. Sarah Wolf, Leiterin einer Nachwuchsforschungsgruppe zu Biocomputing an der FU, erklärt am Beispiel von Klimawandel und Green Growth, wie sich gesellschaftliche Fragestellungen mathematisch formalisieren und modellieren lassen. Mit dem Decision Theatre stellt sie darüber hinaus ein Instrument für Wissenschaftskommunikation vor.
Alle Veranstaltungen können sowohl in Präsenz als auch online besucht werden.
- Zeit: jeweils dienstags 16:00 bis 18:00 Uhr
- Ort: Institut für Informatik, Takustr. 9, Seminarraum 005
- Online-Teilnahme: Einwahldaten
Termine
26.04.2022: Am Ufer der Mathematik stehend
Prof. Dr. Sylvie Paycha (Universität Potsdam)
10.05.2022: Wenn sich die Lust am Knobeln nicht aufhalten lässt
Dr. Carola Lilienthal (Geschäftsführerin der WPS – Workplace Solutions GmbH)
24.05.2022: ΑΙ in the wild
Prof. Dr. Eirini Ntoutsi (Freie Universität Berlin)
07.06.2022: Mathematik für Sprachanalyse – Oder was Hassrede im Netz mit Vektoren zu tun hat
Prof. Dr. Helena Mihaljević (Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin)
21.06.2022: Ableitungsberechnung: Was kommt nach der Kurvendiskussion?
Prof. Dr. Andrea Walther (Humboldt-Universität zu Berlin)
12.07.2022: Mathe für Nachhaltigkeit? Gesellschaft modellieren und mit Gesellschaft diskutieren
Dr. Sarah Wolf (Freie Universität Berlin)