Aktionstage: 22.-25. November 2022 – Zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen organisieren das Team Zentrale Frauenbeauftragte und das Margherita-von-Brentano-Zentrum auch in diesem Jahr Aktionstage. Unter dem Motto „Nein heißt Nein – gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt“ laden diverse Angebote zur Auseinandersetzung mit dem Thema ein.
Opfer- und Täter*innenrolle sind bei sexualisierter Belästigung, Diskriminierung und Gewalt (SBDG) allzu bekannt, doch welche Rolle kommt im Hochschulkontext Studien- oder Arbeitskolleg*innen und Führungskräften zu? Auch das soziale Umfeld, in dem sexualisierte Gewalt stattfindet, ist ein wichtiger Faktor. Ein Umfeld, das Belästigungen und Übergriffe ignoriert, beschweigt und verharmlost, begünstigt Gewalt gegen Frauen. Ein verantwortungsvolles, couragiertes Umfeld, das Grenzüberschreitungen erkennt, klar benennt und missbilligt, trägt dazu bei, Gewalt zu verhindern. Gewaltprävention liegt daher auch in der Verantwortung der sogenannten Bystander, also derjenigen, die bei einem Vorfall anwesend, aber nicht unmittelbar beteiligt sind. Mit dem Fokus „Nein heißt Nein – gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt“ richten die diesjährigen Aktionstage an der FU verstärkt den Blick auf Handlungsmöglichkeiten Dritter. Das umfangreiche Programm regt an, über Verantwortungsübernahme, Sozialisation und Leerstellen im Umgang mit sexualisierter Belästigung, Diskriminierung und Gewalt nachzudenken und ins Gespräch zu kommen.
Zum Auftakt am 22.11. findet ein Workshop zu (Cyber)Stalking statt, der insbesondere Personen in beratender Tätigkeit adressiert. Dieser praxisorientierte Workshop vermittelt Wissen und hat das Ziel, Sicherheit im Umgang mit Stalkingsituationen wie auch in der Beratung Betroffener aufzubauen. Am 24.11. bietet die Alice Salomon Hochschule Berlin in Kooperation mit der lakof Berlin mit der Online-Veranstaltung Geschlechtsspezifische digitale Gewalt die Möglichkeit, das Thema zu vertiefen. Den Zusammenhang zwischen Sozialisation und Gewaltbereitschaft thematisiert ein weiterer Workshop an der FU am 25.11., der sich an alle Interessierten richtet.
Herzstück der Aktionstage ist die Podiumsdiskussion „Gemeinsam gegen sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt an Hochschulen“ am 23.11. Auf dem Podium diskutieren verschiedene Hochschulakteurinnen über Herausforderungen in der Arbeit gegen sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt, moderiert von Dr. Heike Pantelmann, Geschäftsführerin des Margherita-von-Brentano-Zentrums.
Vor der Podiumsdiskussion eröffnet Andrea Güttner, Vertretung der Kanzlerin in Abwesenheit, die Begleitausstellung #MeToo und die Universität, die bis zum 25.11. in der Rost- und Silberlaube besichtigt werden kann. Nach der Podiumsdiskussion findet die Veranstaltung „Von Peer zu Peer: Austausch zu sexualisierter Belästigung, Diskriminierung und Gewalt im Hochschulkontext“ statt. Der moderierte Austausch soll einen sicheren Raum eröffnen, in welchem sich Studierende und Nachwuchswissenschaftler*innen zu Erfahrungen, Interventionsmöglichkeiten, Unterstützungsangeboten und damit verbundenen Themen austauschen, unterstützen und organisieren können.
Bereits ab 8.11. ermöglicht ein digitaler Wunschbaum gegen sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt Mitgliedern der FU, ihre Bedürfnisse, Wünsche und Anliegen zum Thema sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt anonym zu äußern. Der Wunschbaum wird im Anschluss an die Aktionstage der AG Gegen Sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt für ihre weitere Arbeit überreicht.
Die Aktionstage laden FU-Angehörige sowie Externe ein, sich mit ihren Handlungsoptionen als Bystander auseinanderzusetzen und damit aktiv ein Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen zu setzen.
Auch in einem Interview mit campus.leben betonen die Organisatorinnen der Aktionstage, Dr. Heike Pantelmann, Geschäftsführerin des Margherita-von-Brentano-Zentrums, und Wendy Stollberg, Geschäftsführerin der AG SBDG, wie wichtig es ist, dass alle Hochschulmitglieder bei sexualisierten Übergriffen jeglicher Art Verantwortung im eigenen Umfeld übernehmen.
Veranstaltungen der Aktionstage im Überblick
- 22.11.22, 10:00–13:00h, Workshop: (Cyber)Stalking entgegentreten, Anmeldung erforderlich
- 23.11.22, 11:00h, Ausstellungseröffnung: #MeToo und die Universität, Rost- und Silberlaube, Foyer der Hörsäle 1a/1b, Habelschwerdter Allee 45
- 23.11.22, 11:30–12:30h, Podiumsdiskussion: Gemeinsam gegen sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt an Hochschulen, Rost- und Silberlaube, Raum KL 29/135, Habelschwerdter Allee 45
- 23.11.22, Von Peer zu Peer: Austausch zu sexualisierter Belästigung, Diskriminierung und Gewalt im Hochschulkontext, Rost- und Silberlaube, Raum KL 29/135, Habelschwerdter Allee 45
- 25.11.22, 10:00–13:00h, Workshop: Sozialisation und Gewaltbereitschaft, Anmeldung erforderlich
Mehrtägige Installationen
- 08.11.–28.11.22: Wunschbaum gegen sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt
- 22.11.–25.11.22 Ausstellung: #MeToo und die Universität, Rost- und Silberlaube, Foyer der Hörsäle 1a/1b, Habelschwerdter Allee 45
Kontakt: november25@campus.fu-berlin.de
Online-Angebote anderer Hochschulen
Rund um den 25.11. bieten bundesweit viele Hochschulen Online-Veranstaltungen zu Gewalt gegen Frauen im Hochschulkontext an, die sich an alle Interessierten richten. Im Folgenden eine Auswahl:
- 22.11.22, 14:00-16:00 h, Kein Missverständnis – Sexualisierte Gewalt an Hochschulen, hybride Panel-Diskussion der Humboldt-Universität mit Stephanie Wagner, Frauenbeauftragte und Studentin am Institut für Physik der HU, und Lina Knorr, Wissenschaftliche Mitarbeiterin (HU) und Seminarleiterin von #UniToo, moderiert von Şeyda Kurt, Journalistin und Autorin
- 24.11.22, 14.00–15.30h, Geschlechtsspezifische digitale Gewalt, Online-Veranstaltung der Alice Salomon Hochschule Berlin und der lakof Berlin mit Prof. Dr. Nivedita Prasad (Alice Salomon Hochschule Berlin) und Stefanie Zacharias (HateAid Berlin/ Beratungsstelle gegen digitale Gewalt), Anmeldung erforderlich
- 24.11.22, 16.00–18.30h, Cyberstalking in der Praxis: Macht, Kontrolle und Gewalt beim Einsatz neuer Trackingtechnologien, Online-Veranstaltung des Harriet-Taylor-Mill-Instituts (HTMI) für Ökonomie und Geschlechterforschung, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
- Übersicht der lakof Berlin über Veranstaltungen zum 25.11.22 an den Berliner Hochschulen