Wir stellen vor: Dr. Corinna Tomberger, seit April 2022 neu im Amt als Stellvertreterin der zentralen Frauenbeauftragten. Wir stellen außerdem vor: Mitarbeiterinnen und Praktikantinnen in Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit und Projekten, die seit dem Wintersemester 2021/22 ins Team Zentrale Frauenbeauftragte gekommen sind.
Corinna Tomberger ist seit 1. April 2022 als nebenberufliche Stellvertreterin der zentralen Frauenbeauftragten im Amt. Als Referentin im Team Zentrale Frauenbeauftragte ist sie bereits seit 2016 an der FU beschäftigt.
Ihr Weg an die Freie Universität führte über eine interdisziplinäre wissenschaftliche Laufbahn mit dem Schwerpunkt Geschlechterforschung. Die studierte Sozial- und promovierte Kunstwissenschaftlerin forschte zur politischen Funktion und Wirkungsweise vergeschlechtlichter Bilder. Dabei galt ihr Interesse auch der Verknüpfung mit geschlechterhierarchischen Strukturen. Parallel ist sie schon lange im Wissenschaftsmanagement tätig, inzwischen seit zwölf Jahren. Sie koordinierte Projekte in der Gleichstellung an der Universität Hildesheim sowie in der Studiengangentwicklung an der Humboldt-Universität. Aus eigener Erfahrung kennt sie also verschiedene wissenschaftliche Karrierestufen und Beschäftigungsverhältnisse – Studentin, Doktorandin, Postdoc, Lehrbeauftragte und schließlich Gastprofessorin – ebenso wie unterschiedliche Arbeitsfelder innerhalb der Hochschule.
Gleichstellungspolitik in der Königinnenklasse
Mit dem Wechsel in das Team Zentrale Frauenbeauftragte entschied sie sich, ihren Schwerpunkt längerfristig auf hochschulische Gleichstellungspolitik zu setzen und sich in diesem Bereich weiter zu qualifizieren. „Es war zugleich eine bewusste Entscheidung“, sagt Tomberger, „meine wissenschaftliche Laufbahn zu beenden und mich auf das Wissenschaftsmanagement zu fokussieren.“ In diesem Feld interessiert sie insbesondere die Organisationsentwicklung, denn, so Tomberger, „Hochschulen sind ja als Organisationen eher schwerfällig und verändern sich nur langsam.“ Die Arbeit im Team Zentrale Frauenbeauftragte hat sie besonders gereizt, „weil Gleichstellungspolitik an einer so großen, forschungsstarken Hochschule wie der Freien Universität aus der Perspektive der Organisationsentwicklung die Königinnenklasse ist“. Dass die FU auf eine lange, erfolgreiche Gleichstellungspolitik zurückblicken kann, ist aus ihrer Sicht Chance und Herausforderung zugleich.
Für das Amt der Stellvertreterin der zentralen Frauenbeauftragten hat Corinna Tomberger kandidiert, um stärker verantwortlich mitgestalten zu können. Dafür sieht sie sich durch ihre bisherige Tätigkeit gut vorbereitet. Als Referentin ist einer ihrer Arbeitsschwerpunkte strategische Entwicklung, d.h. sie analysiert bestehende Strukturen, identifiziert Stärken und Schwächen und erarbeitet Vorschläge, wie die Universität gleichstellungspolitisch weiter vorangebracht werden kann. „Als Amtsinhaberin“, sagt Tomberger, „bin ich nun stärker in der Position, mit diesem Wissen auch hochschulpolitisch mitzumischen. Das finde ich spannend, zumal ich davon ausgehe, dass in den nächsten Jahren gleichstellungspolitisch wichtige Weichen gestellt werden an der FU.“
Erste Adresse für Koordination und Organisation
Angela Streckenbach, gelernte Bankkauffrau, versiert in Budgetierung, Berichtswesen und Eventmanagement, kam zum Wintersemester 2021/22 ins Team Zentrale Frauenbeauftragte. Hier reicht ihr Aufgabengebiet von Bürokoordination und Teamassistenz über Finanzplanung und Controlling bis hin zu Veranstaltungsorganisation und Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit.
Diese Vielseitigkeit der Aufgaben und Themen schätzt Angela Streckenbach besonders. Zudem, so ihre Bilanz nach einem Dreivierteljahr, „fühle ich mich in meinem Team sehr wohl, habe auch im Kontakt mit anderen FU-Mitarbeitenden sehr viele positive Erfahrungen gemacht und glaube, mich auch persönlich ein Stück weiterentwickelt zu haben“. Mit dem Auftrag der Frauenbeauftragten, Gleichstellung, Frauenförderung und Chancengleichheit an der FU umzusetzen, kann sie sich sehr gut identifizieren und sieht sich davon auch äußerst motiviert – persönlich wie beruflich. „Ich möchte“, so formuliert Angela Streckenbach ihren Anspruch, „mit meinem Tun – auch im beruflichen Alltag – einen Beitrag zu gesellschaftlichen Entwicklungen entlang meinem persönlichen Wertekodex leisten.“
Verstärkung im MINToring-Projekt
Janina Richter hat am Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) im Bereich Umwelt- und Arktisforschung promoviert und gearbeitet, bevor sie im April 2022 die Projektkoordination MINToring für die Geowissenschaften an der Freien Universität übernahm. An dieser Arbeit gefällt ihr besonders, „dass ich jungen Frauen und Mädchen zeigen kann, dass ein Werdegang in den Naturwissenschaften nicht nur Spaß macht, sondern auch erstrebenswert für Frauen ist“. Fasziniert von Naturwissenschaften und besonders von den Geowissenschaften, studierte Richter dieses Fach an der Universität Potsdam. Weder mangelnde Berufsperspektiven noch fehlende weibliche Vorbilder konnten sie davon abhalten. Ihr Talent für Projektkoordination, so sagt sie, habe sie als Projektmanagerin in der freien Wirtschaft und als Projektkoordinatorin für das Helmholtz Open Science Office entdeckt. Dasselbe gilt für den Spaß am Thema Outreach; dazu zählen auch ihre Erfahrungen und die Freude an der Arbeit mit Schüler*innen und Student*innen. Mit der Projektkoordination MINToring sieht Janina Richter gewissermaßen zwei „Berufsziele“ erfüllt: Als Geowissenschaftlerin ist sie Vorbild für junge Frauen und möchte diese für ein Studium in den Naturwissenschaften oder den Geowissenschaften begeistern und gewinnen.
Lara Sikorski studiert Bildungswissenschaft im Master an der Freien Universität und ist seit dem Wintersemester 2021/22 studentische Mitarbeiterin für die Projektevaluation MINToring. Für sie bietet dieses Projekt eine Chance, um strukturelle Ungleichheiten im Zusammenhang mit Bildung zu vermindern. „Das hat mich motiviert, dieses wichtige Projekt zu unterstützen und die Ziele und Wirkungsweisen des Projekts zu evaluieren“, sagt Sikorski. Zudem interessiere sie, wie Gleichstellungsarbeit auf institutionalisierter Ebene an der Universität funktioniert. Mit den Themen Geschlechtergerechtigkeit, soziale Ungleichheit und Intersektionalität beschäftigte sie sich bereits während ihres Bachelorstudiums der Erziehungswissenschaft an der Universität zu Köln, in dessen Rahmen sie auch ein Zertifikat Gender Studies erwarb. An ihrer Arbeit im Team Zentrale Frauenbeauftragte schätzt Lara Sikorski, „dass die Kolleg*innen ähnliche Ziele und Werte in Bezug auf Gleichstellung und Diskriminierung verfolgen“ und sich gegenseitig unterstützen. Besonders gut gefällt ihr, „dass sich meine Aufgaben von Woche zu Woche unterscheiden und diese mich auch immer wieder aufs Neue herausfordern“.
Unterstützung in der Praxis
Franziska Schwantuschke ist weitgereist und mit einem Reintegrationsstipendium des DAAD im Februar 2022 im Team Zentrale Frauenbeauftragte gelandet. In Berlin, Leipzig, Havanna und Curitiba (Brasilien) hat sie Linguistik, Spanisch und Deutsch als Fremdsprache studiert und arbeitete danach für den DAAD als Hochschuldozentin in São Paulo und Cluj-Napoca (Rumänien). Während ihrer Zeit in Rumänien hat sie sich intensiv mit Feminismus beschäftigt und dazu auch kulturelle Projekte organisiert. Im Team Zentrale Frauenbeauftragte arbeitet sie vor allem für das Weiterbildungsprogramm FUTURA. Nebenbei absolviert sie einen berufsbegleitenden Master in Erwachsenenbildung mit Schwerpunkt Gender und Bildung. Franziska Schwantuschke sagt, sie könne bei FUTURA nicht nur ihre Erfahrungen einbringen und viel dazulernen, etwa in der Öffentlichkeitsarbeit, sondern blickt auch zuversichtlich in ihre berufliche Zukunft: „Ich habe schon einige wertvolle Kontakte geknüpft und würde es bereits jetzt als gelungene Integration in den deutschen Arbeitsmarkt bezeichnen.“ Gelungen findet sie auch die Betreuung im Team: „eine super Mischung daraus, selbstständig zu arbeiten, eigene Ideen verwirklichen zu können und bei Fragen aufgefangen und auf Augenhöhe wahrgenommen zu werden“.
Daniela Baresch absolviert seit April ein sechsmonatiges Praktikum im Team Zentrale Frauenbeauftragte im Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Mit dem B.A. Kultur, Kommunikation und Management in der Tasche nahm sie 2020 das Masterstudium Gender, Intersektionalität und Politik an der Freien Universität auf. Im Rahmen dieses Studiums widmet sie sich hauptsächlich der Thematik „Sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt (SBDG)“ und arbeitet derzeit an ihrem zweiten Forschungsprojekt, das SBDG im Hochschulkontext untersucht. Als wichtige und wegweisende Erfahrung beschreibt Daniela Baresch ihre Arbeit in einem Heim für geflüchtete Menschen. Während ihres Bachelorstudiums in Friedrichshafen setzte sie sich hier seit 2015 besonders für Frauen und Kinder ein und fasste den Entschluss, „dass ich mich sozial engagieren möchte“. Von ihrer Studienwahl verspricht sie sich dafür ein gutes theoretisches Rüstzeug. Erfahrungen in der Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsorganisation konnte sie bereits vor diesem Praktikum sammeln. Nun möchte sie „Einblick in Hochschulstrukturen im Hinblick auf geschlechterrelevante Entscheidungen gewinnen“ und freut sich nicht nur über die Möglichkeit, für unser Blog zu schreiben, sondern auch darüber, „nach zwei Jahren Pandemie endlich wieder im Büro sein zu dürfen im direkten Kontakt mit Kolleginnen und von deren Expertise zu lernen“.
Abschied und Neuwahl
Nina Lawrenz, seit August 2020 Stellvertreterin der zentralen Frauenbeauftragten und vertretungshalber seit November 2021 zu 100 % für das Amt freigestellt, verlässt die Freie Universität Ende Juni 2022, um das Amt der Frauen*- und Gleichstellungsbeauftragten der Alice Salomon Hochschule Berlin anzutreten. Für ihre Nachfolge kandidiert Katharina Schmidt, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich Psychologische Diagnostik, Differentielle und Persönlichkeitspsychologie und seit 2019 Frauenbeauftragte am Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie. Die „Neuwahl von einer nebenberuflichen Stellvertreterin der hauptberuflichen Frauenbeauftragten der Freien Universität Berlin“ findet am 13. Juni 2022 statt. Danach können wir vielleicht wieder eine neue Kollegin vorstellen.
Michaela Volkmann, Referentin Öffentlichkeitsarbeit, Team Zentrale Frauenbeauftragte