Nur über die Schulter gucken war gestern! Selber experimentieren, programmieren und Neues ausprobieren. Im Betriebspraktikum des MINToring-Programms legen Schülerinnen der 9. Klasse selbst Hand an und gewinnen einen Einblick in das Arbeitsfeld Forschung. Auch den beteiligten Arbeitsgruppen in der Physik, der Informatik und den Geowissenschaften hat das Format einiges zu bieten.
Was haben ein 3D-Drucker, eine geohydrologische Bohrung, ein Biophysik-Labor, die Programmiersprache Python und ein Escape Room über Fake News gemeinsam? Sie alle waren Gegenstand des Betriebspraktikums im Rahmen des MINToring-Programms der Freien Universität. Kurz vor den Berliner Sommerferien erhielten zwölf Schülerinnen der 9. bis 11. Klassenstufe die Möglichkeit, im Zuge eines dreiwöchigen Betriebspraktikums die Fächer Geowissenschaften, Physik und Informatik zu erkunden. Das Betriebspraktikum ist eines von verschiedenen Angeboten des Schülerinnenprogramms, das weder Vorwissen noch Vorerfahrung voraussetzt. Das ganze Jahr hindurch finden vierzehntägig kostenfreie Workshops statt; das MINToring-Programm beteiligt sich zudem jährlich am Girls’Day und an der Sommeruni. Von September bis Januar ermöglichen die Campustage Schülerinnen erste Eindrücke des Studienalltags.
Das Format: individuell zugeschnitten und flexibel
Bevor die zwölf Schülerinnen Mitte Juni 2022 in ihr Betriebspraktikum starten konnten, hatten die Koordinatorinnen des MINToring-Programms, Cynthia Heiner, Audrey Houillon und Janina Richter, bereits erhebliche konzeptionelle und organisatorische Vorarbeit geleistet. Nach Sichtung und Auswahl der Bewerbungsunterlagen führen die Koordinatorinnen, alle drei promovierte Naturwissenschaftlerinnen, mit jeder Schülerin ein persönliches Kennenlerngespräch. Der individuelle Zuschnitt des Praktikums auf die Interessen der Schülerinnen ist eine Besonderheit des Programms, der einen hohen Planungs- und Konzeptionsaufwand erfordert. Es gilt, die passenden Arbeits- und Forschungsgruppen zu kontaktieren, deren zeitliche Verfügbarkeiten abzuklären und zielgruppengerechte Angebote für das Praktikum zu besprechen.
Neben der Abdeckung verschiedener Disziplinen ist es wichtig, Wissenschaftler*innen für die Kooperation zu gewinnen, die motiviert und interessiert sind, mit Schülerinnen zu arbeiten. Die Verständigung mit dieser Zielgruppe erfordert andere Kompetenzen als die Kommunikation mit einem Fachpublikum oder Studierenden. Die MINToring-Koordinatorinnen unterstützen die kooperierenden Wissenschaftlerinnen dabei, ihre Forschungsinhalte zielgruppengerecht aufzubereiten und zu vermitteln. Weiterhin bietet die Koordination mit dem Praktikumsformat einen flexiblen Rahmen, in den die Kooperationspartner*innen angepasst an ihre Kapazitäten Workshops, Laborführungen, Vorlesungen oder Projekte von unterschiedlicher Dauer integrieren können. Diese Flexibilität erhöht die Bereitschaft von Wissenschaftler*innen, sich zu beteiligen, und schafft ein vielschichtiges Angebot, das den Schülerinnen Einblicke in unterschiedliche Arbeitsgruppen, Forschungsbereiche und Studienfächer eröffnet.
Das Konzept: erprobt und weiterentwickelt
Das MINToring-Programm startete im Jahr 2011 zunächst mit Angeboten aus der Physik. Durch die Ausweitung des Programms auf die Fachbereiche Mathematik, Informatik (2014) und Geowissenschaften (2021) konnten im weiteren Verlauf neue Kooperationspartner*innen hinzugewonnen werden. Die ersten Betriebspraktika bot das MINToring-Programm 2015 in der Physik an. Neben der inhaltlichen Erweiterung durch die Kooperation mit zusätzlichen Arbeitsgruppen wurde auch die strukturelle Konzeption weiterentwickelt, indem der Praktikumszeitraum 2019 intern synchronisiert und an die Berliner Schulferien angepasst wurde.
Die Synchronisation und die Umstellung auf einen fixen Zeitraum im Jahr haben aus Sicht von Audrey Houillon, MINToring-Koordinatorin in der Physik, mehrere Vorteile. Während anfangs das ganze Jahr über nur wenige Praktikantinnen gleichzeitig an der FU waren, nimmt inzwischen eine größere Schülerinnengruppe zur selben Zeit an dem Angebot teil. Die stärkere Sichtbarkeit der Schülerinnen an den beteiligten Fachbereichen macht darauf aufmerksam, dass Frauen unter den dortigen Wissenschaftler*innen üblicherweise in der Unterzahl sind. So kann das Format Impulse geben, die asymmetrische Geschlechterverteilung in den MINT-Fächern zu reflektieren. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass die Schülerinnen in einer Gruppe mehr Austausch haben und ein kleines Netzwerk mit anderen MINT-Interessierten aufbauen können. Mit dem veränderten Konzept ist es darüber hinaus leichter, Kooperationspartner*innen in den Fachbereichen zu gewinnen. Der zusätzliche Aufwand, den es für Arbeitsgruppen bedeutet, eigene Formate für die Schülerinnen zu kreieren, lohnt sich eher für eine größere Teilnehmerinnenzahl. Insgesamt erlaubt das aktuelle Konzept, mehr Schülerinnen einen Praktikumsplatz anzubieten.
Neu dabei: die Geowissenschaften
Erstmals in diesem Jahr umfasste das Praktikum Veranstaltungen in den Geowissenschaften. „Das Studium der Erde, ist insbesondere mit Blick auf den Klimawandel und die daraus resultierenden Herausforderungen für die Menschheit der entscheidende Schlüssel zu einer echten und dauerhaften Lösung“, dessen ist sich Janina Richter, MINToring-Koordinatorin in den Geowissenschaften, sicher. Sie sieht es als lohnende Aufgabe, der jüngeren Generation, die sich stark mit dem Klimawandel auseinandersetzt, einen möglichen Weg ins Studium der Naturwissenschaften und der Geowissenschaften zu bieten. „Ich selbst bin mit Leidenschaft Geowissenschaftlerin, aber nach meinem Abitur fragte ich mich zunächst: Was sind Geowissenschaften? Was machen Geowissenschaftler*innen?“ Da die Geowissenschaften kein gängiges Schulfach wie Physik, Mathe oder Informatik sind, ziehen viele Schülerinnen eine naheliegende Verbindung zur Erdkunde. Doch die Geowissenschaften sind als angewandtes „Studium der Erde“ breiter angelegt und beinhalten Inhalte aus den geologischen Wissenschaften, der Geographie und der Meteorologie.
Auch wenn die Geowissenschaftlerin den Wechsel an die für sie neue Universität im April 2022 als Herausforderung sah, hat sie sich schnell mit dem MINToring-Programm und dem Fachbereich vertraut gemacht. In kürzester Zeit knüpfte sie Kontakte zu den Forschenden und Lehrenden der Geowissenschaften und informierte sich über Labore, Ausstattung, Lehrveranstaltungen und Forschungsgruppen bzw. -projekte. Dies war pandemiebedingt nicht einfach, doch die offene Fachkultur hat sie sehr unterstützt: „Geowissenschaftler*innen untereinander sind oft wie eine kleine zusammengeschweißte Gemeinschaft, die die Leidenschaft zu der Komplexität des ‚Studiums der Erde‘ verbindet“, berichtet Janina Richter.
Für das diesjährige Betriebspraktikum konnten Wissenschaftler*innen aus folgenden Arbeitsgruppen als Kooperationspartnerinnen gewonnen werden:
Beteiligte Arbeitsgruppen der FU: Geowissenschaften: Allgemeine & Angewandte Seismologie, Geoinformatik & Fernerkundung, Hydrogeologie, Mensch-Umwelt-Geographie, Planetologie & Fernerkundung, Statistische Meteorologie sowie Tektonik & Sedimentäre Systeme Physik: Experimentelle Biophysik und Weltraumwissenschaften, Spektroskopie und Spektromikroskopie an neuen magnetischen Materialien, Experimentalphysik, Theoretische und rechnergestützte Biophysik, Experimentelle Molekulare Biophysik, Structural Dynamics and Function of Biological Systems, Quanten-Vielteilchentheorie, Quanten-Informationstheorie und Quantenoptik, das NatLab und PhysLab sowie das Graduiertenprogramm Ultraschnelle Spindynamik Informatik: Software Engineering, Theoretische Informatik, Artificial Intelligence for the Sciences, Computing Education Research Group, Informationssicherheit, Zuse Institute Berlin (ZIB) und Combinatorics and Graph Theory
Ziel: zu MINT motivieren
Das MINToring-Programm zielt grundsätzlich darauf ab, Schülerinnen die beteiligten MINT-Fächer nahezubringen, ihr Interesse dafür zu stärken und sie zu einem späteren Studium in diesem Bereich zu motivieren. Koordinatorin Audrey Houillon nennt drei wesentliche Elemente, um diese Ziele zu erreichen: Schülerinnen zu bestärken, ihnen einen direkten Austausch mit Role Models zu ermöglichen und einen geschützten Erfahrungs- und Experimentierraum für MINT zu eröffnen, den die meisten Schulen Mädchen und jungen Frauen nicht bieten. „Darüber hinaus“, so Houillon, die selbst viel zu Lernen und Lehren geforscht hat, „lernen die Schülerinnen, dass in der Forschung neue Erkenntnisse hervorgebracht werden ─ im Unterschied zum Schulunterricht, in dem Ergebnisse bereits vorher feststehen und somit richtig oder falsch sind.“
Das Betriebspraktikum ermöglicht den Schülerinnen aufgrund seiner mehrwöchigen Dauer vertiefte Einblicke in die Wissenschaftspraxis. „Wir möchten zeigen, dass es an der Universität, anders als in der Schule, viel interdisziplinären Austausch zwischen scheinbar abgegrenzten Fächern gibt“, erklärt Audrey Houillon, seit 2018 MINToring-Koordinatorin in der Physik. Die wissenschaftliche Vielfalt der Freien Universität soll in ihrer ganzen Breite dargestellt werden und einem einseitigen Bild von Wissenschaftler*innen entgegenwirken. Um die MINT-Fächer stärker für Frauen zu öffnen, sei es wichtig, Stereotype, wie jenes des verrückten Physikprofessors, abzubauen.
Darüber hinaus kann das Praktikum neue Einsichten in den Forschungsalltag und die Wissenschaftspraxis vermitteln. Zum Abschluss wollten die Koordinatorinnen von den Schülerinnen wissen, was für sie überraschend war. Genannt wurden beispielsweise die Möglichkeit von Wissenschaftler*innen beruflich zu reisen, die internationale Zusammensetzung von Teams, flexible Arbeitszeiten und soziale Aspekte wie Teamarbeit. Weniger positiv sahen viele die Dominanz des Computers im Alltag und das lange Arbeiten im Büro ─ und weniger im Labor.
Bestrebung: Geschlechterasymmetrien entgegenwirken
Im Betriebspraktikum geht es aber nicht nur darum, Schülerinnen für Naturwissenschaften zu begeistern, auch die Herausforderungen als Frau in der Wissenschaft werden thematisiert. „Es ist wichtig zu verdeutlichen, dass einige Bereiche in den MINT-Fächern noch männlich dominiert sind und auch die Fachkulturen männlich geprägt sind“, betont Audrey Houillon. Im Laufe des Praktikums werde erklärt, dass dies keineswegs naturgegeben sei, sondern strukturell bedingt und damit veränderbar. Die Begegnung mit weiblichen Role Models, die ihren Platz in der Wissenschaft gefunden haben, macht zugleich mögliche Berufswege sichtbar. Für die Schülerinnen sind diese Perspektiven hilfreich, um strukturelle Herausforderungen und die Freiheiten und Möglichkeiten einer Karriere in der Wissenschaft gegeneinander abzuwägen.
Neben den fachlichen Angeboten umfasst das Betriebspraktikum eine Übung zu „Unconscious Bias“, um die Auseinandersetzung mit Geschlechterzuschreibungen zu fördern. „Unconscious Bias“ bezeichnet eine unbewusste Voreingenommenheit oder Verzerrung, die sich in tief verwurzelten Denkmustern und Vorurteilen beispielweise gegenüber Frauen in der Wissenschaft äußert. Zu Beginn des Betriebspraktikums werden die Schülerinnen aufgefordert, ihre Vorstellung von einer Person in der Wissenschaft schriftlich oder bildlich zu Papier zu bringen. Koordinatorin Houillon achtet dabei besonders darauf, „geschlechtsneutral zu formulieren. Im Englischen wäre es scientist, im Deutschen spreche ich von einer Person in der Wissenschaft.“ Zum Abschluss des Praktikums werden die Teilnehmerinnen gefragt, ob sich ihre Vorstellungen bestätigt haben oder inwiefern sich ihr Bild verändert hat. Erfreulich ist aus Houillons Sicht, dass viele Schülerinnen in diesem Jahrgang über vielfältige Vorstellungen von Wissensschaffenden verfügten, die sich durchaus als realistisch erwiesen.
Evaluation: die Wirksamkeit prüfen
Die Wirksamkeit des MINToring-Programms wird seit Mai 2021 durch eine auf zwei Jahre angelegte Evaluation untersucht. Esto Mader, zuständig für die MINToring-Evaluation, erhebt seit Herbst 2021 quantitative Daten mittels einer Online-Befragung aller Teilnehmerinnen des MINToring-Programms. Unterstützt von der studentischen Mitarbeiterin Lara Sikorski, wurden in diesem Sommer erstmals qualitative Interviews mit allen Praktikantinnen durchgeführt. Darüber hinaus interviewt Mader aktuell Kooperationspartner*innen aus den Arbeitsgruppen, die am diesjährigen Praktikum beteiligt waren.
Wie die Projektevaluation zeigt, ist eine für viele Praktikantinnen überraschende Erfahrung, dass oft eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit erforderlich ist, um Forschungsfragen bearbeiten zu können. Diese Öffnung des fachlichen Horizonts hat viele positive Effekte. Mehrere Schülerinnen zogen für sich den Schluss, dass sie sich nicht für ein einzelnes Fach entscheiden müssen, sondern nach ihren Interessen gehen und thematisch quer zu verschiedenen Schulfächern forschen können. „Diese Erkenntnis“, sagt Esto Mader, dass ein Fach in der Forschung keine kleine Box ist, sondern viel größer, eröffnet den Schülerinnen neue Möglichkeiten.“ Ein weiterer Effekt des Praktikums ist, dass die Teilnehmerinnen ihre Annahmen über MINT-Fächer und Forschung hinterfragen. So berichteten einige Schülerinnen, dass sie vorher an einer bestimmten Disziplin interessiert waren und nach den verschiedenen Eindrücken des Betriebspraktikums nicht mehr festgelegt waren, da sie weitere spannende Themen entdeckt haben. „Aus der Perspektive der Forschung ist das sehr positiv“, meint Esto Mader. Viele Schülerinnen hatten bereits zu Beginn ihres Praktikums eine hohe Affinität zu MINT-Fächern. Es sei ein Erfolg, wenn sie ihre neuen Erfahrungen und Erkenntnisse zurück in die Schule nehmen, die Zeit nutzen und prüfen, wo ihre Interessen wirklich liegen, bevor sie ein Studium beginnen. Und dazu gehöre auch, festzustellen, was sie nicht interessiert.
Perspektiven: Frauen fördern, Fachkulturen verändern
„Zu Beginn der Projektevaluation habe ich mir die Geschlechterverteilung in den Fächern des MINToring-Programms angesehen“, erläutert Esto Mader. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache in Bezug auf die Geschlechtersegregation. „In den MINT-Fächern haben wir es sowohl mit einer horizontalen als auch mit einer vertikalen Segregation zu tun“, so die Soziolog*in. So ist beispielweise zu beobachten, dass je stärker ein Fach mathematisch und männlich konnotiert ist, desto geringer ist der Frauenanteil. Die Ursache für diese sogenannte horizontale Segregation liegt unter anderem in sozialen und kulturellen Zuschreibungen. Darüber hinaus ist eine vertikale Segregation festzustellen, d.h. die Geschlechterasymmetrie steigt mit zunehmendem Status innerhalb der akademischen Hierarchie, angefangen bei Studierenden bis zu Lebenszeitprofessuren. Bundesweit wie auch an der FU gibt es in der Regel umso weniger Frauen, je höher die Statusgruppe ist. Dies betrifft nicht allein den MINT-Bereich, ist in diesen Fächern aber besonders ausgeprägt.
„Um diese gläserne Decke zu durchbrechen, braucht es Frauenförderung, denn der Wandel geschieht nicht von alleine“, erklärt Esto Mader bezogen auf die deutliche Unterrepräsentation von Frauen in den höheren Statusgruppen. Notwendig seien Förderprogramme, die eine konstante Begleitung, einschließlich Mentoring, bis zur Promotion und darüber hinaus sicherstellen. Frauenförderung allein genüge allerdings nicht, auch die Fachkulturen bedürften eines Wandels, etwa durch die Integration feministischer Fachkulturforschung in die Curricula. „Wenn sich kein grundlegender Kulturwandel vollzieht, werden wir viele super ausgebildete Schülerinnen und Studentinnen haben, die jedoch an der Fachkultur scheitern“, gibt Esto Mader zu bedenken. Für die Evaluation ist insbesondere das Betriebspraktikum ein MINToring-Format, das auf die Fachkultur einwirken kann und dementsprechend ausgewertet werden soll. Denn im Rahmen ihres Praktikums sind die Schülerinnen über einen oder mehrere Tage in einer Arbeitsgruppe präsent und interagieren direkt mit den Wissenschaftler*innen. Daher fragt Esto Mader in ihren Interviews mit den Kooperationspartner*innen gezielt nach möglichen Auswirkungen dieser Erfahrung auf die Arbeitsgruppe.
Zu einem Wandel der Fachkultur hat das MINToring-Programm aus Maders Sicht viel beizutragen: Auf bisherige Kooperationen aufbauend, könnte sich ein Netzwerk von Wissenschaftler*innen über die Disziplinen hinweg spannen, was einerseits von Vorteil für das interdisziplinäre, wissenschaftliche Arbeiten sein könne. Andererseits böte dies einen Raum, sich über vergeschlechtlichte Strukturen, wie etwa die Anforderungen männlich geprägter Fachkulturen und den strategischen Umgang damit, auszutauschen. Die Soziolog*in rät zur Sensibilisierung für soziale Ungleichheiten in den MINT-Fachgebieten, um die Fachkulturen zu verändern und den Zugang zu erleichtern. Der Austausch über Erfahrungen mit Schülerinnenarbeit innerhalb der Forschungscommunity habe zudem sicherlich das Potenzial, für Geschlechterungleichheiten zu sensibilisieren. Um dieses Potenzial fruchtbar zu machen, hält Esto Mader eine enge Verzahnung von Förderung und Fachkultur für sinnvoll. Alle Seiten können davon profitieren, wenn Frauenförderung im MINT-Bereich langfristig strukturell in die Fachbereiche eingebunden wäre.
Merle Büter, Referentin im Team Zentrale Frauenbeauftragte