Der Betrieb des „Dokumentationszentrums UN – EU“ wird eingestellt. Die entsprechende Literatur bleibt im Bestand und ist weiterhin zugänglich.
In Katalonien wurde in einem Referendum nach Angaben der katalanischen Regionalregierung in 90 Prozent der abgegebenen Stimmen für die Abspaltung von Spanien gestimmt, bei einer Wahlbeteiligung von rund 42 Prozent. Das Referendum ist, nach Auffassung der spanischen Regierung, nicht legal und nicht repräsentativ. In Schottland wird seit der Entscheidung der britischen Bevölkerung über den Austritt aus der Europäischen Union über ein weiteres Referendum zur Loslösung von London diskutiert. In vielen weiteren Regionen innerhalb der EU – von Flandern über Südtirol bis hin zu Korsika – wird über mehr Kompetenzen für lokale Einheiten diskutiert und gestritten. Nicht immer geht es dabei um einen eigenen Staat.
Die Prozesse der Europäisierung und der Globalisierung scheinen offensichtlich die Sehnsucht nach kleineren und überschaubaren Einheiten – einer „Heimat“ – zu steigern. Dabei ist jedoch jede Situation als eigener Fall getrennt zu betrachten, der jeweils vor einem spezifischen historischen Kontext entstanden ist. Dennoch ist ein aktueller Trend unverkennbar.
Die Europäische Union hat sich im Falle des Konfliktes in Katalonien nicht als Vermittler angeboten. Gleichzeitig steht die Europäische Union für das „Europa der Regionen“. Seit dem Vertrag von Maastricht existiert mit dem Ausschuss der Regionen ein eigenes Gremium, in dem die Regionen der EU ihre Interessen vertreten – allerdings nur mit beratendem Charakter.
Welches Verständnis von Region liegt hier jeweils zu Grunde? Können separatistische Bestrebungen mit mehr Föderalismus gelöst werden, wie im Falle Spaniens? Oder sollten Zentralregierungen Verhandlungen ablehnen? Und welche Rolle kann und soll die EU spielen?
Diese und weitere Fragen möchten wir mit Ihnen und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Gesprächsrunde diskutieren. Die Veranstaltung findet am 06.02.2018 von 18:30–20:30 Uhr in der Freien Universität Berlin, Henry-Ford-Bau, Hörsaal A, Garystraße, 14195 Berlin-Dahlem (U3 Freie Universität, ehem. Thielplatz) statt. Sie wird moderiert von Prof. Dr. Tanja Börzel (Otto-Suhr-Institut, FU Berlin).
Als Referentinnen und Referenten haben zugesagt:
- Bart Biesemans, freier Journalist aus Belgien
- Jan Diedrichsen, Gesellschaft für bedrohte Völker, Vorsitzender der Gesellschaft
- Dr. habil. Sabine Riedel, Stiftung Wissenschaft und Politik
- Oriol Serra, Katalanischer Korrespondent in Deutschland für Televisió 3 und Catalunya Ràdio
Wir würden uns freuen, Sie zu der Podiumsdiskussion begrüßen zu dürfen. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei. Ihre Anmeldung senden Sie bitte bis zum 05.02.2018 an info@eu-infozentrum-berlin.de.
Die Veranstaltung im Rahmen der Reihe Berliner Europa-Dialog wird kooperativ organisiert vom Dokumentationszentrum Vereinte Nationen – Europäische Union der Freien Universität Berlin, dem Europäischen Informationszentrum Berlin (Träger: Deutsche Gesellschaft e.V.) sowie der Europa-Union Berlin e.V.
Links zum Thema finden Sie auf unserer Internetseite.
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