Umgang mit arsenbelasteten Büchern aus dem 19. Jahrhundert in der Universitätsbibliothek

In letzter Zeit wurde viel über die Belastung von Büchern aus dem 19. Jahrhundert mit Arsen berichtet. Zwar ist nach derzeitigem Kenntnisstand eine mögliche Gesundheitsgefährung als gering einzustufen, dennoch möchten wir Sie mit einigen einfachen Grundregeln vertraut machen.

In den letzten Wochen wurde in den Medien viel über die Belastung von Büchern aus dem 19. Jahrhundert mit Arsen berichtet.

Hintergrund ist die Verwendung von Schweinfurter Grün bei der Einfärbung von Einbänden, Buchschnitten, Titelschildern sowie in Druck- oder Handkolorierungen von Illustrationen im 19. Jahrhundert. Schweinfurter Grün wurde 1805 entwickelt und enthält Arsen. Seit 1882 darf es in Deutschland nicht mehr als Färbemittel verwendet und seit 1887 nicht mehr in wässrigen Bindemitteln und in Pastell verarbeitet werden. Die Verwendung von arsenhaltigen Farben betrifft nur einen Teil der im 19. Jahrhundert veröffentlichten Bücher.

Aktuell lassen mehrere Bibliotheken in Deutschland ihre Bestände auf diese arsenhaltige Farbe testen. Zudem haben die betreffenden Häuser auch den Zugriff auf Medien mit Erscheinungsjahren zwischen 1800 und 1900 temporär eingeschränkt. Auch in den Bibliotheken der Freien Universität Berlin gibt es viele Bücher aus dem 19. Jahrhundert. Wahrscheinlich ist davon ein Teil arsenbelastet.

Die mögliche Gesundheitsgefährdung, die von den betroffenen Büchern ausgeht, ist nach derzeitigem Kenntnisstand als gering einzustufen. Die Universitätsbibliothek der Freien Universität wird deshalb die betroffenen Bestände weiterhin für die Benutzung an unseren Standorten zur Verfügung stellen.

Dennoch empfiehlt es sich, einige einfache Grundregeln beim Umgang mit Büchern aus dem 19. Jahrhundert einzuhalten, um unnötige Gesundheitsrisiken zu vermeiden. Hierzu gehört eine ausgiebige Handhygiene vor und nach der Benutzung alter Bücher. Zudem ist das Tragen von Handschuhen beim Arbeiten mit alten Büchern sehr zu empfehlen. Sollten Sie also zukünftig Bücher aus dem 19. Jahrhundert in unseren Häusern nutzen wollen, werden wir Ihnen Handschuhe dafür anbieten. Natürlich können Sie auch Handschuhe für die Nutzung anderer alter Bücher erhalten.

Wir beobachten die aktuellen Entwicklungen zu diesem Thema weiterhin, werden unsere Maßnahmen fortlaufend anpassen und darüber informieren.

Text: Ringo Narewski und Mario Kowalak (Universitätsbibliothek)

(Bildquelle: pixabay.com)

Lyrik von afroamerikanischen Autoren

Über die CD-ROM-Datenbank African-American Poetry haben FU-Angehörige ab sofort die Möglichkeit, in lyrischen Texten von afro-amerikanischen Schriftstellern des 18. Und 19. Jahrhunderts zu stöbern.

Die Silberscheibe (Erscheinungsjahr: 1995) enthält rund 3.000 lyrische Texte von 54 afro-amerikanischen Verfassern aus der Zeit von 1760 bis 1900, wie Paul Laurence Dunbar, Jupiter Hammon, Alice Ruth Moore
Phillis Wheatley u. a. Neben Gedichten findet man auch Inhalte von Flugblättern sowie Hymnen, Oden und Allegorien. Die Grundlage der Sammlung bilden überwiegend Erstausgaben, die in der Bibliographie Afro-American Poetry and Drama, 1760-1975, hrsg. von W. P. French u.a., nachgewiesen sind. Verschiedene Sucheinstiege wie z. B. eine Volltextsuche nach Stichwort bzw. der Recherche nach Epoche oder Geschlecht stehen zur Verfügung.

Die Gedichte können bei weiterem Gebrauch kopiert oder ausgedruckt werden. Abspeichern lassen sich Texte „nur“ in zwei nicht sonderlich gängigen Formaten („Poetry Files“ und „Search Files“).

Bild: Phillis Wheately (ca. 1753-1784), gilt als erste afroamerikanische Dichterin, deren Werke veröffentlicht wurden.