Dass die heutzutage häufig so selbstbewusst auftretenden und von sich selbst überzeugt scheinenden Vereinigten Staaten von Amerika sich vor allem im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts noch in einem tiefgreifenden kulturellen Findungs- und Abgrenzungsprozess (vor allem gegenüber Großbritannien und dem europäischen Kontinent) befanden, ist vielfach nicht bekannt. Dieses Streben nach nationaler (weißer!) Identität war verbunden mit einer weitreichenden Amerikanisierungspolitik, die sich gleichsam nach innen und außen richtete und u.a. mit folgenschweren Typisierungen, Exklusionen und Rassismus gegenüber Immigranten und nicht-weißen Menschen einherging (vgl. in diesem Kontext auch: „The Birth of a Nation“ von D.W. Griffith, 1915). Der zeitgleich in Europa wahrnehmbare Antiamerikanismus bot diesen Entwicklungen zusätzliche Nahrung und Entfaltungspotential.
Aus dem Verlagsprospekt: „Die Studie untersucht die vielfältigen Verbindungslinien im frühen 20. Jahrhundert zwischen der Suche nach amerikanischer Identität und dem Wunsch nach einer von Europa unabhängigen, eigenständigen Kunst und Kultur. Im Mittelpunkt stehen dabei die meinungsbildenden liberalen Zeitschriften dieser Zeit. Deutlich wird das kulturnationalistische Bestreben amerikanischer Publizisten, Künstler und Schriftsteller, die USA von europäischen Einflussnahmen und postkolonialen Befindlichkeiten zu befreien.“
Bibliographische Daten:
Saldern, Adelheid von:
Amerikanismus : kulturelle Abgrenzung von Europa und US-Nationalismus im frühen 20. Jahrhundert / Adelheid von Saldern. – Stuttgart : Steiner, 2013. – 428 S.. – ISBN: 978-3-515-10470-8. – ISBN: 3-515-10470-4. – (Transatlantische Historische Studien ; 49)
Die Autorin, Adelheid von Saldern, ist Professorin für Neuere Geschichte am Historischen Seminar der Leibniz Universität Hannover (seit 2004 i.R.).
Das Buch ist gegenwärtig noch in Bearbeitung (Status: „Nicht verfpügbar“), kann aber zeitnah in der Universitätsbibliothek bereitgestellt werden, sofern eine Bestellung/Vormerkung erfolgt: Permalink in Primo.