In der letzten Woche wurden die Namen der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen veröffentlicht, denen der Nobelpreis für herausragende Forschungsleistungen verliehen wird. Dieser Preis gilt als die höchst Auszeichnung für wissenschaftliche Leistung.
Bild: Die diesjährige Co-Preisträgerin in Chemie, Emmanuelle Charpentier, ist Leiterin der „Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene“ in Berlin (Bildquelle: Wikimedia Commons / Bianca Fioretti, Hallbauer & Fioretti / Lizenz: CC-BY-SA-4.0)
Im Alltag des „publish or perish“ in der Wissenschaft wird wissenschaftliche Leistung gern in zitationsbasierten statistischen Kennzahlen wie dem H-Index ausgedrückt: kurz, prägnant, mathematisch korrekt.
Die mit dem Nobelpreis geehrten Personen sollten also entsprechend einen außergewöhnlich hohen H-Index oder Hirsch-Index haben.
Übersicht für die Nobelpreisträgerinnen und -träger aus der Datenbank Web of Science (im FU-Campusnetz abrufbar):
Wissenschaftler/in | Publikationen | Zitationen | H-Index | Fachgebiet |
Emmanuelle Charpentier | 82 | 14 820 | 33 | Chemie |
Jennifer A. Doudna | 360 | 42 627 | 96 | Chemie |
Roger Penrose | 102 | 11 129 | 33 | Physik |
Reinhard Genzel | 262 | 18 659 | 72 | Physik |
Andrea Ghez | 217 | 11 292 | 55 | Physik |
Harvey J. Alter | 505 | 37 700 | 95 | Physiologie/ Medizin |
Michael Houghtom | 204 | 14 345 | 60 | Physiologie/ Medizin |
Charles M. Rice | 504 | 54 930 | 125 | Physiologie/ Medizin |
Die Zahlen für die Geehrten unterscheiden sich deutlich. Ist der H-Index vielleicht doch nicht geeignet die Qualität von Forschungsleistung auszudrücken?
Wer genauer wissen möchte wie bibliometrische Kennzahlen (H-Index, Impact-Faktor usw.) ermittelt werden können und welche Aussagekraft sie haben, kann dies im folgenden Webinar der Universitätsbibliothek erfahren:
Qualitätskriterien für die Literaturauswahl
Mittwoch, 02.12.2020 | 10:00 s.t. – 12:00
Anmeldung: Online oder via E-Mail an auskunft@ub.fu-berlin.de
Danke für den Beitrag an Heike Thomas, Mitarbeiterin in der Auskunftsabteilung der Universitätsbibliothek!
Neben diesem Webinar finden im Wintersemester 2020/21 noch zahlreiche weitere Kurse statt. Auch lassen sich Lernangebote zum wissenschaftlichen Arbeiten und Einführungsseminare individuell in Lehrveranstaltungen integrieren. Sprechen Sie uns einfach an 😉 !