Nationallizenzen – jetzt per Griff in die „Suchkiste“

Die Versorgung mit elektronischer Fachinformation an deutschen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und wissenschaftlichen Bibliotheken stützt sich seit 2004 in erheblichem Maße auf die Bereitstellung sog. „Nationallizenzen“, deren Beschaffung über die Deutsche Forschungsgemenischaft (DFG) finanziert und im Verbund mit fachlich verantwortlichen Sondersammelgebietsbibliotheken organisiert wird. Die für die FU Berlin freigeschalteten Nationallizenzen werden vollständig über unsere Digitale Bibliothek zur Verfügung gestellt.

Um die Erreichbarkeit sämtlicher über die Nationallizenzen zugänglichen Einzelressourcen (u.a. Zeitschriftenaufsätze und Bücher in digitaler Form) weiter zu verbessern, ist kürzlich eine neue Rechercheplattform installiert worden – die „Suchkiste“. Indexiert wurden bislang sage und schreibe 21.647.066 Datensätze, zahlreiche Ressourcen sogar im Volltext.

Die Rechercheplattform, die auf Suchmaschinentechnologie der Open Source Software „vufind“ aufsetzt, besticht durch einen einfach gehaltenen Sucheinstieg. Die Entwickler setzen selbstbewußt auf ein leistungsstarkes Relevanzranking und verzichten konsequenterweise auf eine „erweiterte Suchmaske“. Allerdings wird doch eine Art Expertensuche über dezidierte Datenfelder ermöglicht, z.B.: fulltext:(gulliver). Raffiniert ist mit vufind auch die Option zur nachträglichen Eingrenzung des Erscheinungszeitraums für Publikationen gelöst: einfach die oben über der Ergebnismenge angezeigte Timeline nach Wunsch dehnen oder stauchen.

Dass die Zahl der für eine Suchanfrage gefundenen Dokumente nicht angezeigt wird, begründen die Entwickler damit, dass es sich dabei um eine eher technische Information handele und das Ranking die relevantesten Treffer nach vorne befördert; niemand schaue sich seitenweise Retrievaltreffer an. Das ist sicherlich ein Manko, denn nicht immer möchte man nach der vermeintlichen Relevanz sortieren. Bei Sortierung der Treffer nach Erscheinungsjahr ist es schon etwas nervtötend via vufind immer neue Treffer nachladen zu können, ohne dass man einschätzen kann, wann das Ende der Liste erreicht sein wird.

Für die „Suchkiste“ ist ein eigenes Weblog eingerichtet worden, in dem die Entwickler der Rechercheplattform ausführlich über ihre Vorgehensweise berichten und auf Nutzerkommentare reagieren.

Insgesamt: Well done, Till Kinstler und GBV-Team! Toll, was man mit OpenSource alles auf die Beine stellen kann!

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