Während beim WM-Spiel heute Abend wohl noch um den Einsatz der Baden-Württemberger Cacau und Khedira gebangt werden muss, stehen die Süddeutschen aus bibliothekarischer Hinsicht mit beiden Beinen fest auf dem Boden – gestern zeichnete der Deutsche Bibliotheksverband die Bibliothek der Universität Konstanz als „Bibliothek des Jahres 2010“ aus.
Honoriert wird damit die konsequente Dienstleistungs- bzw. Kundenorientierung – als erste Bibliothek in Deutschland hat man in Konstanz seit 2001 die 24-Stunden-Öffnung eingeführt. Darüber hinaus glänzt die Universitätsbibliothek mit vielen Schulungsstunden für Studierende, systematische Freihandaufstellung des Bestandes und unterstützt aktiv Open-Access-Konzepte. Im Gegensatz zum Bibliothekssystem der FU Berlin ist das in Konstanz „einschichtig“ und besitzt keine eigenständigen Teilbibliotheken.
Die Kollegen aus Konstanz verwiesen die Universitätsbibliothek Bielefeld auf Platz zwei. Neben der Entwicklung von innovativen Benutzerangeboten setzt auch diese Bibliothek auf ausgedehnte Öffnungszeiten.
Der Preis „Bibliothek des Jahres“ wird seit dem Jahr 2000 vergeben und von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius gestiftetet. Es ist der einzige nationale Bibliothekspreis in Deutschland. In der Vergangenheit tummelten sich unter den Gewinnern sowohl öffentliche, als auch wissenschaftliche Bibliotheken und sogar eine Gefängnisbibliothek. Schon im letzten Jahr hatte sich eine Bibliothek aus Baden-Württemberg durchsetzen können – also abermals Glückwünsche nach Süddeutschland. Nach Berlin ging der Preis allerdings noch nie, aber es gibt ja immer ein erstes Mal …