Der Tod des amerikanischen Musikers Michael Jackson vor ein paar Tagen kam für die Welt überraschend. Der „King of Pop“ hatte noch im März sein Comeback mit einer Reihe von Konzerten in London angekündigt. Genauso überraschend war am vergangenen Freitag aber auch das Informationsbedürfnis der Massen, die die Server vieler Online-Dienste in die Knie zwangen. Neben Twitter und Google News hatte vor allem die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia mit dem Ansturm zu kämpfen.
Eine gute Zusammenfassung über den Vorfall bietet eine vor zwei Tagen veröffentlichte Meldung in der Wikipedia Signpost, dem internen Nachrichtenblatt der englischsprachigen Wikipedia. So wurde der englischsprachige Michael-Jackson-Artikel innerhalb einer Stunde fast eine Million Mal aufgerufen – Rekord! Unter der hohen Zahl an Seitenaufrufen in so kurzer Zeit brachen die Server natürlich zusammen und Wikipedia war vorübergehend nicht mehr zu erreichen.
Insgesamt wurde der Artikel an diesem Tag 5,9 Mio. Mal angeklickt, was selbst die Bestmarke der US-Politikerin Sarah Palin in den Schatten stellt, deren Artikel nach Ihrer Ernennung als Vizepräsidentschaftskandidatin 2,5 Mio. Klicks hervorrief. Das weiß der Amerikaner William Beutlin auf seiner Website thewikipedian.net zu berichten. US-Präsident Barack Obama brachte es dagegen am Tag seiner Wahl auf „nur“ 2,3 Mio. Seitenaufrufe.
Die deutschsprachige Wikipedia backt in dieser Hinsicht kleinere Brötchen. Der deutschsprachige Artikel zu Michael Jackson verzeichnete am 26. Juni immerhin fast eine Million Klicks. Auskunft darüber, wie oft ein Wikipedia-Artikel täglich oder monatlich angeklickt wird, bietet übrigens seit Dezember 2007 die Wikipedia article traffic statistics, betreut von einem schwedischen Wikipedianer. So brachte es der EM-Sieg von Deutschlands U-21-Fußballern am Montag auf nur nur magere 23.100 Klicks.